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Krieg um Palästina? | Von Jochen Mitschka


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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Eigentlich kann man es keinen Krieg nennen, wenn ein 1000fach militärisch überlegener Gegner, Israel, gegen eine international militärisch kaum unterstützte indigene Bevölkerung, die Palästinenser, kämpft, dessen Land er seit Jahrzehnten besetzt hält und systematisch für Siedler aus der ganzen Welt in Besitz nimmt. Kann man es Krieg nennen, wenn gerade mal 1500 Rebellen mit leichten Waffen und Drohnen, in Selbstmordmissionen, in kleinen Gruppen weit hinter die feindlichen Linien dringen, teilweise mit Gleitschirmen, und dabei die mächtigste Armee der Region überrumpelten, den angeblich unschlagbaren Geheimdienst Mossad bloßstellen, und hunderttausenden von Soldaten entgegen treten? Aber der israelische Premierminister nannte es Krieg, also sollte man, wie immer, einen Blick in die Vorgeschichte dieses „Krieges“ werfen, der schon viel länger dauert. Dafür kann man für eine Woche mein Buch kostenlos herunterladen(1). Was dieser PodCast sein will findet der Hörer in Anhang (1).
Hamas, eine islamistische Widerstandsgruppe, die einmal mit Israels Hilfe aufgebaut worden war, um die eher laizistische Al Fatah von Jassir Arafat zu schwächen (teile und herrsche), und Netanjahu ergänzen sich, zulasten der Menschen in Israel und Palästina. Netanjahu ließ die Tötung und Verletzung von über tausend Palästinensern in diesem Jahr zu, ebenso wie die Erniedrigung, die Entweihung von religiösen Stätten, die Zerstörung von Häuser und Straßen, die Inhaftierung ohne Verfahren von Tausenden, darunter auch Kinder. Alles kein größeres Thema in westlichen Medien. Dies treibt der Hamas Anhänger zu, welche auch extremste und ebenso Menschen verachtende Selbstmordaktionen bejubeln. Was wiederum eine Provokation für Netanjahu ist, die es ihm ermöglicht, endlich zu beginnen, seine Vernichtungsträume gegen Palästinenser unter dem Beifall des Wertewestens zu realisieren. Eine gute Erklärung der Geschichte der Hamas findet man in Anhang (32)
Das Ukraine Paradoxon
Wir erklären in Deutschland, dass die Ukraine durch Russland besetzt wurde, und sie das Recht hat, sich mit allen Mitteln dagegen zu verteidigen. Genau das sagten UN-Resolutionen(2) zur Besatzung Palästinas durch Israel. In der Resolution von 1978 heißt es z.B., dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen bei mehreren Gelegenheiten das Recht von kolonialisierten Völkern, und insbesondere Palästinensern bestätigt hat, sich mit „allen verfügbaren Mitteln, besonders auch dem bewaffneten Kampf“ zu widersetzen. 1974 hatte die Generalversammlung außerdem erklärt, sie


„verurteile scharf alle Regierungen, die das Recht auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von Menschen unter kolonialer und ausländischer Herrschaft sowie Unterjochung durch Fremde nicht anerkennen, insbesondere dem Kampf der Menschen von Afrika und des palästinensischen Volkes“.

Begründet wird dieses Paradoxon Ukraine vs Palästina mit der historischen Verantwortung Deutschlands auf Grund der Verbrechen des Naziregimes und der Behauptung Israels, alle jüdischen Menschen weltweit zu vertreten. Was von immer mehr Juden deutlich abgelehnt wird. Deutsche Politik treibt die Angst um, die Vertreter des israelischen Staates könnten Deutschland den Ablassbrief für die Verbrechen im Holocaust entziehen, sie unterstützt die Besatzung Palästinas mit allen diplomatischen verfügbaren Mitteln. Während gleichzeitig zur Beruhigung des Wählergewissens mit Steuergeldern Palästinensern humanitäre Hilfe geleistet wird. Welche dann wiederum gerne von Israel „mangels Baugenehmigung“ oder weil gerade dort ein Truppenübungsplatz entstehen muss, oder aus ähnlichen Gründen, zerstört oder „beschlagnahmt“ wird.
Das Widerstandsrecht der Palästinenser beinhaltet natürlich keine Gräueltaten, wie derzeit über das Internet kolportiert werden. Dabei muss man vorsichtig sein, denn in der Vergangenheit war bei kriegerischen Konflikten immer und ausnahmslos die ...
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