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Mehr als noch vor einigen Jahren scheinen gegenwärtige Diskurse von Ressentiments geprägt zu sein, diesen gefühlsmäßigen, häufig unbewussten Abneigungen gegen bestimmte Personen oder Gruppen. Über die Rolle von Ressentiments in der Politik geht es in dieser neuen Folge des Podcasts „In aller Ruhe“. Carolin Emcke spricht dazu mit dem Politikwissenschaftler Joseph Vogl über den in der Trump-Regierung verankerten Schädigungswillen, über große Social-Media-Konzerne und die Ausbeutung kleiner Unterschiede.
Vogl, geboren 1957 in Niederbayern, habilitierte sich 2001 im Fach „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 2006 bis 2023 hatte er die Professur für „Neuere deutsche Literatur“ an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Vor gut zwei Jahren hielt er seine Abschiedsvorlesung. Weiterhin hat Vogl eine permanente Gastprofessur an der Princeton University in den USA. Ein Fokus seiner Forschung liegt auf der Verschränkung von Wissen und Literatur.
Abstrakte Vergeltungssucht als Träger des Ressentiments
Im Gespräch mit Carolin Emcke analysiert Vogl, wie sich das Ressentiment in der Rhetorik der Trump-Regierung ausdrückt. Er beschreibt einen Typus von Politiker mit außerordentlicher „Ressentiment-Begabung“, zu dem er auch den US-Präsidenten zählt. Die demonstrative Erniedrigung und Verfolgung einzelner Personen und Gruppen seien ein manifester Bestandteil seiner Politik.
Joseph Vogl spricht im Podcast außerdem über eine Dynamik zwischen Kapitalismus und der Bereitschaft zum Ressentiment. Ein „konkurrierender Individualismus“, führe dazu, dass sich die Menschen ständig mit anderen vergleichen. Und damit zu einer „abstrakten Vergeltungssucht“, also dem Wunsch, dem anderen eins auszuwischen, weil er etwas besitzt, was man selbst nicht hat.
Empfehlung von Joseph Vogl
Moderation, Redaktion: Carolin Emcke
Sie erreichen die Redaktion dieses Podcasts unter [email protected] – wir freuen uns über Anregungen, Lob oder Kritik.
By Süddeutsche ZeitungMehr als noch vor einigen Jahren scheinen gegenwärtige Diskurse von Ressentiments geprägt zu sein, diesen gefühlsmäßigen, häufig unbewussten Abneigungen gegen bestimmte Personen oder Gruppen. Über die Rolle von Ressentiments in der Politik geht es in dieser neuen Folge des Podcasts „In aller Ruhe“. Carolin Emcke spricht dazu mit dem Politikwissenschaftler Joseph Vogl über den in der Trump-Regierung verankerten Schädigungswillen, über große Social-Media-Konzerne und die Ausbeutung kleiner Unterschiede.
Vogl, geboren 1957 in Niederbayern, habilitierte sich 2001 im Fach „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 2006 bis 2023 hatte er die Professur für „Neuere deutsche Literatur“ an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Vor gut zwei Jahren hielt er seine Abschiedsvorlesung. Weiterhin hat Vogl eine permanente Gastprofessur an der Princeton University in den USA. Ein Fokus seiner Forschung liegt auf der Verschränkung von Wissen und Literatur.
Abstrakte Vergeltungssucht als Träger des Ressentiments
Im Gespräch mit Carolin Emcke analysiert Vogl, wie sich das Ressentiment in der Rhetorik der Trump-Regierung ausdrückt. Er beschreibt einen Typus von Politiker mit außerordentlicher „Ressentiment-Begabung“, zu dem er auch den US-Präsidenten zählt. Die demonstrative Erniedrigung und Verfolgung einzelner Personen und Gruppen seien ein manifester Bestandteil seiner Politik.
Joseph Vogl spricht im Podcast außerdem über eine Dynamik zwischen Kapitalismus und der Bereitschaft zum Ressentiment. Ein „konkurrierender Individualismus“, führe dazu, dass sich die Menschen ständig mit anderen vergleichen. Und damit zu einer „abstrakten Vergeltungssucht“, also dem Wunsch, dem anderen eins auszuwischen, weil er etwas besitzt, was man selbst nicht hat.
Empfehlung von Joseph Vogl
Moderation, Redaktion: Carolin Emcke
Sie erreichen die Redaktion dieses Podcasts unter [email protected] – wir freuen uns über Anregungen, Lob oder Kritik.