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Lasst sie nicht davonkommen! | Von Roland Rottenfußer


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Die Coronamaßnahmen sind derzeit nur scheintot — wenn wir ihre Reanimation verhindern wollen, müssen wir das Geschehene schonungslos aufarbeiten.
Ein Standpunkt von Roland Rottenfußer.
Stell dir vor, es herrscht Freiheit, und keinen interessiert es! So mancher reibt sich in diesen Tagen die Augen, wenn er in Supermärkten sieht, dass die Mehrheit der Kunden noch immer Maske trägt, unter Augen, die ihn wie in schlimmsten Corona-Zeiten als Unmaskierten giftig anblitzen. Gerade in Deutschland benehmen sich die Menschen wohl nur dann ungezwungen, wenn ihnen Freiheit befohlen wird. Lässt man ihnen die Wahl — ihr könnt, aber ihr müsst nicht —, so wählen sie mit traumwandlerischer Sicherheit das Symbol ihrer Unterdrückung. Gleich Vögeln, die trotz offener Käfigtüre nicht selten in der schützenden Behausung hocken bleiben. Man sieht an diesem Beispiel: Es ist keineswegs vorbei, die Folgen der mentalen Umerziehung sitzen tief. Wer jetzt in seinen Anstrengungen nachlässt, das Corona-Regime zu entlarven und zu bekämpfen, wird sich nicht nur mit einigen Rest-Schikanen herumschlagen müssen — er riskiert auch, dass sich die Mächtigen ermutigt fühlen, dergleichen in naher Zukunft erneut zu inszenieren. Es ist in diesem Stadium der Krise also wichtig, dass wir „nachtragend“ sind — so unschön dieses Wort auch klingen mag. Wir müssen aufarbeiten, was geschehen ist, die entstandenen Schäden wieder und wieder thematisieren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.





Ist ein Artikel über so ein Thema überhaupt noch zeitgemäß? Stehen jetzt nicht ganz andere Themen auf der Tagesordnung — Krieg vor allem? Schon Anfang März 2022 hat der Ukraine-Krieg „Corona“ als Medienthema fast vollständig verdrängt. Als ich mit meiner Frau an einem unserer lokalen „Spaziergänge“ gegen den Impfzwang und die furchtbare Entzweiung der Gesellschaft teilnahm, stießen wir auf ein kleines Grüppchen von Gegendemonstranten, maskenbewehrt und etwas eingeschüchtert wirkend. Ich wusste nicht, was genau sie wollten, vermutete aber, es handele sich um Menschen, die einfach Corona für weiterhin gefährlich, alle Maßnahmen somit für gerechtfertigt hielten. Auch solche Demonstrationen sind legitim. Aus der örtlichen Tageszeitung erfuhr ich dann jedoch, dass diese Menschen dagegen waren, dass in den Tagen des Angriffs der russischen Armee auf die Ukraine überhaupt jemand gegen etwas anderes demonstrierte als „gegen Putin“. Was uns umtrieb, so ließ ein Interviewpartner verlauten, seien „Luxusprobleme“.
Am 4. März 2022 ließ Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber verlauten:
„Ich bin schockiert und fassungslos, wie Menschen hier in Deutschland auf die Straße gehen können, um gegen eine angebliche Diktatur zu demonstrieren, während wir wenige Kilometer entfernt die grauenhaften Auswirkungen einer tatsächlichen Diktatur erleben. Das ist geschmacklos und verhöhnt die Menschen, die gerade schrecklich unter dem Krieg leiden.“
Weber gab zwar zu, dass Demonstrationen in Deutschland erlaubt sein müssten. Sie forderte aber zum freiwilligen Verzicht auf Freiheiten auf — aus Respekt:
„Respekt vor all jenen, die in der Ukraine für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung gerade ihr Leben lassen, Respekt vor all jenen, die hier in Augsburg um ihre Angehörigen und Freunde bangen, und Respekt vor all jenen, die sich auf der ganzen Welt gegen den Krieg engagieren. Deswegen appelliere ich an das Taktgefühl aller Augsburgerinnen und Augsburger und rufe Sie dazu auf, nicht an den geplanten Corona-Demonstrationen teilzunehmen.“
Demonstrieren als „Verhöhnung der Ukraine-Opfer“
Natürlich ist es weitaus schlimmer, zum Opfer eines Krieges zu werden, seinen ganzen Besitz, seine Heimat, liebe Angehörige, seine eigene körperliche Unversehrtheit und vielleicht das Leben zu verlieren. Aber meint die Oberbürgermeisterin im Ernst, man verhöhne die Opfer eines großen Verbrechens,
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