LEG. Güßgens Schulzeit

Seit knapp zwei Jahren ist Michael Lummel Schulleiter an der Deutschen Internationalen Schule in Dubai. Wie war Unterricht in den Vereinigten Arabischen Emiraten während der Corona-Krise möglich? Welche digitalen Mittel konnte Lummel einsetzen? Welche Innovation wird den Unterricht dauerhaft verändern? Und was hatte die Krise für wirtschaftliche Auswirkungen auf die Auslandsschule? Darüber spricht Lummel in der achten Folgen des LEG mit Gastgeber Florian Güßgen. Wie es den deutschen Auslandsschulen in der Krise ergeht, ist mindestens aus zwei Gründen interessant. Zum einen haben sie mehr Freiheiten als Schulen in Deutschland, die Digitalisierung zu gestalten. Allein deshalb lohnt ein Blick, wie die Schulen den Fernunterricht technisch und pädagogisch gehandhabt haben. Zum anderen stehen die Schulen unter besonderem wirtschaftlichen Druck – in der Krise werden Schüler:innen abgemeldet, Einnahmen drohen wegzubrechen. Im vergangenen Jahr haben viele Leiter von deutschen Auslandsschulen deshalb Alarm geschlagen. Wie ist es Lummel ergangen?

Die Pandemie hat gezeigt: Deutschlands Schulen sind gefährlich hintendran mit digitaler Technik und digitalen Lehrmethoden. Die Forscher:innen-Gruppe "Unblack the Box" warnt dennoch davor, überstürzt und blind das Digitale über Schüler:innen und Lehrer:innen zu stülpen – ohne die pädagogischen, gesundheitlichen und politischen Risiken von Datafizierung, KI und den Interessen der EdTech-Industrie einschätzen zu können. Über die Initiative, ihre Bedenken und ihre "alternative Checkliste" sprechen hier die Mit-Initiatorinnen Sigrid Hartong und Sieglinde Jornitz – und über die Vorteile des - ja, tatsächlich – Föderalismus. Achtung: Es gibt Kapitelmarker und, vielleicht noch wichtiger, ein komplettes Transkript der Folge.

Sie ist Lehrerin an einem Duisburger Gymnasium, digitale Pionierin und Bloggerin: Nina Toller. In dieser LEG-Folge spricht sie über Ihre Lehren aus Lockdown I und II, über Ihre Hoffnung auf Künstliche Intelligenz – und vor allem über ihr Leitmotiv zur Rettung der Schulen in Deutschland: Das MacGyver-Prinzip.

Hören chinesische oder amerikanische Geheimdienste mit, wenn Schüler*innen zoomen? Wer liest, was im Unterricht über Teams geschrieben wird? Was genau gibt die DSGVO vor? Und wer verhindert pragmatische Lösungen? Der Würzburger Anwalt Chan-Jo Jun kennt sich aus im Netz – und bevorzugt Zoom gegenüber europäischen Open-Source-Lösungen.

Was genau ist seit dem ersten Lockdown passiert in Sachen Fernunterricht? Wie gut rüsten Digitalpakt, Kanzlerinnengipfel und KMK-Beschlüsse Schüler*innen und Lehrer*innen für den Winter? Ist Lüften wirklich die beste Antwort auf die Krise? Und wie sollte die Politik Pädagog*innen jetzt helfen? Dazu bezieht Margit Stumpp, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion und selbst Lehrerin, hier klar Position.

Dr. Patrick Bronner unterrichtet Mathematik und Physik an einem Freiburger Gymnasium. Er hat's mit BYOD versucht, ist aber auf Tablet-Klassen umgeschwenkt. Hier spricht er kritisch über den Flipped Classroom, begeistert über das Twitterlehrerzimmer – und nennt seine drei Kriterien für eine coronaresistente Schulausstattung.

Als @FlippedMathe treibt der Neu-Ulmer Realschullehrer Sebastian Schmidt den digitalen Unterricht seit Jahren voran. Er ist einer der Pioniere, wenn es darum geht, neue Lehrmethoden zu entwickeln und zu testen. Dafür ist Schmidt auch mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet worden. Hier spricht er über seine Erfahrungen während des Lockdowns, über den Flipped Classroom, über Bulimie – und einen neuen Lernbegriff.

Er ist so etwas wie der deutsche Botschafter des neuseeländischen Pädagogik-Stars John Hattie: der Augsburger Professor Klaus Zierer. Während der Corona-Krise, findet er, sind im Schulsystem viele Chancen verpasst worden. Und jetzt? In der ersten Folge des Lernentwicklungsgesprächs verrät Zierer, wie Fernunterricht funktionieren kann, wie Stundenplänen entrümpelt werden sollten – und was er von Beamten jetzt erwartet.