Propheten beanspruchen nicht nur, über besonderes Wissen über die Zukunft zu verfügen, sie nutzen dieses Wissen auch, um über die Gegenwart zu urteilen und diese zu beeinflussen. So war es auch im 15. Jahrhundert, während des krisenhaften Übergangs vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit, als prophetische Erzählungen verstärkt in Umlauf kamen. In der anonym verfassten Reformatio Sigismundi von 1439, einer der wichtigsten Reformschriften dieser Zeit, werden die konkreten Reformforderungen mit der Vision einer Wiederkehr Kaiser Friedrichs verknüpft. In ihrem Vortrag analysiert Dr. Petra Waffner (Fernuniversität Hagen) die erzählerischen Strategien der Reformatio Sigismundi und vergleicht sie mit ähnlichen Erzählungen aus dem 16. Jahrhundert.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/fnzt24_waffner_prophetic_narratives