Die sogenannte Installationskunst erweitert den Bereich der ästhetischen Erfahrung weit über das klassische Bilderleben hinaus. Ein Konzeptkünstler, der die ästhetische, sensuelle und körperliche Erfahrung in den Mittelpunkt seiner Installationen stellt, ist der Schweizer Christoph Büchel. Am Beispiel seiner jüngsten Arbeit „Monte di Pietà“ (Venedig, Fondazione Prada, April bis November 2024) lässt sich zeigen, welche anderen, neuen und neuartigen Erfahrungen das Publikum machen kann, wenn es die über drei Geschosse des Palazzo Corner della Regina führende „Schau“ besucht. Es handelt sich um eine thematisch ausgerichtete, ebenso künstlerisch und kulturhistorisch wie politisch argumentierende Installation mit dem Schwerpunkt der Schuld(en)-Ökonomie, in welche die Betrachter in der Rolle fiktiver Kaufinteressenten eingeschlossen werden. Man verliert sich in der Fülle der dargebotenen Objekte und taucht in diese Welt- und Geldausstellung ein, vergisst die Zeit und streunt staunend in den diversen Räumen umher. Mit Büchel kehrt das Staunen, das über die Verwunderung zur Erkenntnis führt, in die Kunst der Gegenwart zurück.
Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/michaeldiers_christophbuechel