Nachdem es in der vorherigen Folge des Magic Future Money–Podcast bereits um das große Wort "Blockchain" ging, soll es dieses Mal um die erste und bislang einzige nennenswerte Anwendung gehen, die auf dieser Technologie basiert: Bitcoin, das derzeit wohl kontroverseste und polarisierendste digitale Geldprojekt.
Denn seit 2009 läuft bei dem ersten echten Internetgeld vieles ganz anders, als wir es bisher von Geld gewohnt sind. Staaten und Banken spielen hier keine Rolle mehr und statt Geldpolitik wird auf die Gesetze der Mathematik, auf Naturwissenschaft und Technologie gesetzt. Für die einen ist Bitcoin daher ein rotes Tuch und wider die natürliche Ordnung der Dinge. Für die anderen ist es die vielleicht wichtigste Erfindung unserer Zeit, die unser Geld, die Möglichkeiten des Internets und letztlich unsere Gesellschaft nachhaltig verändern könnte. Zum Positiven, versteht sich.
Doch welche Bedeutung hat Bitcoin tatsächlich und ist es, weil es so vieles anders macht, womöglich besseres und gerechteres Geld?
Darüber spreche ich mit Anita Posch. 2017 ist sie auf das Thema Bitcoin gestoßen und hat angefangen ihr eigenes Interesse daran als Indie-Medienunternehmerin auch für andere aufzuarbeiten. Mittlerweile hat sie neben ihrer Website, ein Buch über Bitcoin geschrieben, andere Bücher ins Deutsche übersetzt, sie produziert einen Podcast, verschickt einen wöchentlichen Newsletter, gibt Workshops und ist gefragte Expertin.
Das machen zwar auch viele andere, aber Anita Posch setzt dabei thematisch ihre ganz eigenen Schwerpunkte. Ihr geht es weniger um Bitcoin als Spekulations- und Investitionsobjekt als vielmehr um dessen gesellschaftliches Potential. Dafür ist sie unter anderem nach Afrika gereist und hat dort geschaut, welchen Einfluss Bitcoin auf das Leben der Menschen hat und sie spricht immer wieder mit Frauen aus der ganzen Welt über deren Bitcoin-Projekte, ihre Sicht auf das digitale Geld und macht sie so sichtbar.