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Man kriegt ihn einfach nicht aus dem Kopf: Deutsche Dichter antworten auf Rilke


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Paul Ingendaay spricht mit Jan Wagner über das Umdichten und Weiterdichten eines Klassikers

Der erste Satz des Buches, um das es heute gehen soll, lautet: „Wie alle schönen Dinge nahm auch diese Anthologie ihren Anfang auf einer sommerlichen Terrasse in Berlin, an einem Stehtisch im Schatten, wo freundliche Hände von irgendwo zwei Gläser kühlen Weißweins herbeireichten und die künftigen Herausgeber ins Plaudern gerieten.“

Nämlich über das Buch, das es noch nicht gab und das an jenem Berliner Sommerabend seinen Anfang nahm. Man sprach darüber, dass so viele ausländische Dichter sich mit Rainer Maria Rilke beschäftigen, seine Gedichte übersetzen und seine Sprache in anderen Sprachen weiterdenken. Dann kam die Frage auf, wie man Rilke ins Deutsche übersetzen könne, nämlich ins heutige Deutsch, und ob „Übersetzung“ nicht auch heißen könnte: Beschäftigung, Bearbeitung, schräge Hommage, liebevolle Parodie. Einfach alles.

Und schon war bei den beiden Lyrikern Jan Wagner und Norbert Hummelt die Idee für dieses Buch geboren: viele deutschsprachige Dichterinnen und Dichter einzuladen, auf Rilkes Lyrik schreibend zu reagieren, und zwar so, wie es ihnen gefällt: mit Distanz oder Nähe, Kühle oder Wärme, Flucht oder Umarmung und allem dazwischen. Das Ergebnis trägt den Titel „Tanzt die Orange. 100 Antworten auf Rilke“. Es ist ein erstaunliches Buch über einen großen, weiterwirkenden Dichter. Über eine Schar junger, mitteljunger, mittelalter und alter Dichterinnen und Dichter, die aus Rilkes Versen, seinem Ton, seinen Reimen und auch dem Ungereimten etwas Neues erschaffen. Und über eine Sammlung lyrischer Schreibweisen und eine Werkstatt des Versemachens

„Tanzt die Orange. 100 Antworten auf Rilke“, herausgegeben von Jan Wagner und Norbert Hummelt, ist erschienen im Verlag Hanser Berlin, hat 240 Seiten und kostet 28 Euro.


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