Dezentral arbeiten, zentral steuern – der richtige Spagat
Globale Social Media Präsenz funktioniert nur, wenn lokale Teams eigene Accounts betreiben dürfen – aber unter klaren Bedingungen. Trumpf verlangt den Nachweis, dass Teams ihre Kanäle auch tatsächlich pflegen können. Parallel dazu stehen Guidelines im Intranet und ein E-Learning zur Verfügung. Bei Verstößen, etwa durch KI-generierten Content mit falscher Logo-Nutzung, wird das Gespräch gesucht. Der Ansatz: Erst Lob für die Initiative, dann konstruktive Korrektur. So bleibt die Motivation erhalten.
Corporate Influencer brauchen mehr als Guidelines
Zweimal jährlich schult Trumpf jeweils 15 Personen zu Corporate Influencern – ausgewählte Vertriebsmitarbeiter, die Social Selling betreiben. Entscheidend ist die enge Abstimmung mit Marketing-Ansprechpartnern vor Ort, die ihre Teams am besten kennen. Statt Reposts der Company Page setzen Sie auf authentische, selbst produzierte Videos mit einfachem Equipment. Einzelne Videos erreichen über 80.000 Impressionen. Jetzt folgt der nächste Schritt: Spezialisierte Dreimonats-Programme mit externen Dienstleistern für kleine Gruppen mit klaren Zielen.
Externes Influencer Marketing gezielt für Nischenzugang nutzen
Über 75 Prozent der B2B-Marketer nutzen bereits externes Influencer Marketing, 93 Prozent planen Budgeterhöhungen. Trumpf setzt diese Strategie ein, um in spezifische Zielgruppen vorzudringen, die über klassische Kanäle schwer zu erreichen sind. Der Fokus liegt nicht auf purer Reichweite, sondern auf Vertrauensaufbau und Beziehungspflege. Besonders in Märkten mit kleineren Budgets und zunehmender asiatischer Konkurrenz hilft die Strategie, langfristige Qualität gegenüber kurzfristigen Kosteneinsparungen zu positionieren.
Algorithmus-Training als Community Management Tool
Die eigene Timeline wird zum Frühwarnsystem: Durch gezieltes Engagement und Vernetzung mit Trumpf-Mitarbeitern zeigt der LinkedIn-Algorithmus automatisch relevante Posts an. So entsteht ein organisches Monitoring-System, das potenzielle Corporate Influencer sichtbar macht und Raum für direkte Ansprache schafft. Aktive Unterstützung durch Likes und Kommentare verstärkt deren Reichweite – allerdings nur bei inhaltlich passenden Beiträgen, nicht automatisch bei allem.
Offline-Erlebnisse als nächste Entwicklungsstufe
Die Herausforderung bei über 100 möglichen Zielgruppen: Mit welcher Community startet man? Der Ansatz verschiebt sich von reinem Online-Engagement zu hybriden Formaten. Innovation Brunches oder gezielte Offline-Treffen mit ausgewählten Kunden und Interessenten schaffen Beziehungstiefe jenseits reiner Produktpräsentation. Das Ziel ist Bindung durch Austausch und Erlebnisse, nicht direkter Verkauf. Die MyTrumpf-Plattform bietet bereits Service und Ersatzteile – könnte aber künftig um Community-Funktionen erweitert werden.