Die Situation in Afghanistan verschlechtert sich. Menschen werden von den Taliban gejagt. Frauen haben Angst um ihre Rechte. Eltern möchten ihre Kinder beschützen und Kinder sorgen sich um ihre Eltern. Alle versuchen zu fliehen, in Sicherheit zu kommen. Doch erst werden sie auf Listen gesetzt.
„Schicken Sie uns Ihren Namen, Geburtsdatum, Kopie des Ausweis usw … sie kommen dann auf eine Liste“. Das ist momentan die Kernaussage bei allen Hilfsangeboten. Wie viele Listen gibt es denn schon und was wird denn überhaupt damit gemacht? Das wissen viele nicht. Es ist so, als wäre das Argument mit der Liste die Strategie, um Leute zu beruhigen.
Es klappt vielleicht auch, denn es gibt Vielen das Gefühl, dass etwas passieren wird, dass sie oder ihre Familienangehörigen bald sicher sein werden.
Das kann auch das gegenteilige Gefühl bringen, denn es ist eine Liste von Menschen, die gegen die Taliban sind und deshalb vor ihnen fliehen. Sie wissen nicht, was mit ihren Daten passiert. Vor allem, wenn sie trotz der Listen nicht evakuiert werden. Weil, ja, die Listen nutzen wirklich nichts.
Das wurde am 27.8. bei der Aktion von „Luftbrücke Kabul“ bewiesen. Von hunderten Menschen, für die eine sichere Unterkunft gesichert war, die alle offiziell auf Listen des Auswärtigen Amtes registriert waren, konnte die Gruppe nur 18 Menschen aus Kabul in Sicherheit bringen. Das alles, weil sich die deutsche Regierung geweigert hat, eine E-Mail zu schreiben, um den Transport freizugeben. Wozu fragen sie dann nach den Listen? Ist es eine Strategie, um zu zeigen, dass sie etwas unternehmen?
Am 29.8. konnte die „Luftbrücke Kabul“ mit amerikanischer Unterstützung 189 Menschen helfen, die nun in Doha und Riad auf die Weiterreise warten.
In der neuen Folge vom Podcast „Migrativ – Migrant und Aktiv“ geht es nicht nur um eine Person, sondern um ein ganzes Land, eine ganze Community, die momentan in Angst lebt und darauf wartet, Hilfe zu bekommen.
#Migrativ