Kein Handwerk ist so eng mit dem Feuer verbunden wie das Schmieden. Es ist viel mehr als bloße Metallverarbeitung, denn es verlangt Feingefühl und Erfahrung. Schließlich muss man jede Stimmung der Flammen kennen und jede Farbe des Metalls lesen können, um das glühende Eisen bei über 1.000 Grad in seine neue gewünschte Form zu bringen.
Die Arbeit mit dem Feuer wurde Schmiedemeister Siegfried Steiner in die Wiege gelegt. Sein Betrieb im kärntnerischen Stockenboi besteht seit 1709 und zählt zu den ältesten Schmiededynastien Österreichs. Schon im Kindesalter hat er seinen ersten Nagel gefertigt und ist, wie er selbst sagt, „Schmied mit Leidenschaft“. In seiner späteren Laufbahn hat er sich auf Restaurierungen spezialisiert und war 2018 federführend an der Sanierung der berühmten Lorbeerkuppel der Wiener Secession beteiligt.
Was macht das Traditionshandwerk aus, wie hat es sich über die Jahrhunderte verändert und warum sind gute Schmiedinnen und Schmiede auch heutzutage noch sehr gefragt? Siegfried Steiner gibt in dieser Folge Einblick in eine der ältesten Fertigkeiten der Welt. Dabei ist es ihm auch ein Anliegen, mit nostalgischen Vorstellungen aufzuräumen – denn Schmiedevorführungen auf Mittelalterfesten haben für ihn nur wenig mit dem modernen Berufsverständnis zu tun.