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250910PC Miteinander essen
Mensch Mahler am 10.09.2025
Die Focclarini in Italien haben sich diesen Namen gegeben, weil sich die Familien früher um das Foccolare, das Herdfeuer versammelt haben. Das war in der Mitte der Wohnküche. Nach getaner Arbeit kam man zusammen. Es wurde gegessen, getrunken, ausgetauscht, gelacht und geweint – je nach dem. Kitt für den Zusammenhalt der Familie. Vor zwanzig Jahren war das In Deutschland auch noch die Regel. Zumindest das sich Versammeln um einen Tisch. Inzwischen ist ein Relikt aus der Vergangenheit – in den meisten Familien. Heute isst man öfter allein. Ein Fünftel aller Mahlzeiten wird ohnehin außer Haus eingenommen, in Betriebskantinen, Krankenhäusern, Schul- und Universitätsmensen.
Viel wichtiger als früher sind individuelle Diäten, Vorlieben und Strukturen: Die einen vertragen keine Gluten, die anderen keine Nüsse. Manche brauchen Proteine. Wieder andere kontrollieren ihren Blutzuckerspiegel oder wollen abnehmen. Viele Menschen esse 16 Stunden am Tag Garnichts. Auf der anderen Seite wird pausenlos gesnackt, wenn der kleine Hunger kommt.
Der Wandel am Esstisch ist ein Hinweis darauf, wie die disziplinierende Kraft der Gemeinschaft nachlässt, je weniger Zeit für Begegnungen bleibt.
Statt mit immer rigideren Maßnahmen zu kommen, müsste das Menu angepasst werden. So könnte es nicht nur beim Essen gelingen, die individuellen Wünsche und das Bedürfnis nach Gemeinschaft wieder anzunähern. Man kommt nur dann wieder an einen Tisch, wenn man Maximalpositionen aufgibt.
Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
By Günter Mahler- PODCAST EINS250910PC Miteinander essen
Mensch Mahler am 10.09.2025
Die Focclarini in Italien haben sich diesen Namen gegeben, weil sich die Familien früher um das Foccolare, das Herdfeuer versammelt haben. Das war in der Mitte der Wohnküche. Nach getaner Arbeit kam man zusammen. Es wurde gegessen, getrunken, ausgetauscht, gelacht und geweint – je nach dem. Kitt für den Zusammenhalt der Familie. Vor zwanzig Jahren war das In Deutschland auch noch die Regel. Zumindest das sich Versammeln um einen Tisch. Inzwischen ist ein Relikt aus der Vergangenheit – in den meisten Familien. Heute isst man öfter allein. Ein Fünftel aller Mahlzeiten wird ohnehin außer Haus eingenommen, in Betriebskantinen, Krankenhäusern, Schul- und Universitätsmensen.
Viel wichtiger als früher sind individuelle Diäten, Vorlieben und Strukturen: Die einen vertragen keine Gluten, die anderen keine Nüsse. Manche brauchen Proteine. Wieder andere kontrollieren ihren Blutzuckerspiegel oder wollen abnehmen. Viele Menschen esse 16 Stunden am Tag Garnichts. Auf der anderen Seite wird pausenlos gesnackt, wenn der kleine Hunger kommt.
Der Wandel am Esstisch ist ein Hinweis darauf, wie die disziplinierende Kraft der Gemeinschaft nachlässt, je weniger Zeit für Begegnungen bleibt.
Statt mit immer rigideren Maßnahmen zu kommen, müsste das Menu angepasst werden. So könnte es nicht nur beim Essen gelingen, die individuellen Wünsche und das Bedürfnis nach Gemeinschaft wieder anzunähern. Man kommt nur dann wieder an einen Tisch, wenn man Maximalpositionen aufgibt.
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