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In dieser Folge von „Trust and Truth in Finance“ dreht sich alles um zwei beliebte, aber oft wenig verstandene Finanzinstrumente: Alternative Investmentfonds (AIFs) und Zertifikate. Thorsten berichtet zu Beginn von einer ebenso stressigen wie menschlichen Begegnung auf einer Investmentkonferenz in London, bevor das Duo ins Kernthema einsteigt: Wie funktionieren AIFs und Zertifikate, wer steckt dahinter – und warum sind diese Produkte für Privatanleger meist eher problematisch?
Zunächst beschäftigen sich die beiden mit der Grundidee des Kapitalmarkts: Liquidität für die Realwirtschaft. Während klassische Kredite an Privatpersonen oder Unternehmen vergleichsweise transparent und einfach sind, werden für spezielle Investmentthemen wie Pflegeheime, Self-Storage oder Windparks alternative Investmentfonds genutzt. Die Konstruktion solcher Fonds ist komplex: Initiator, Verwaltungsgesellschaft, Fondsmanagement, Verwahrstelle, zahlreiche Kreditinstitute – bis das Geld der Anleger tatsächlich investiert wird, greifen viele Rädchen ineinander. Das Problem: Der Anleger trägt oft das volle Risiko, ohne echte Entscheidungsgewalt zu haben. Den lockenden höheren Renditen steht so eine ungünstige Asymmetrie zwischen Risiko und Einfluss gegenüber.
Ein Blick in aktuelle Studien von Stiftung Warentest, Morningstar und der europäischen ESMA offenbart Ernüchterndes: Bei AIFs sind Intransparenz, hohe Gebühren (teilweise über 3,5 % jährlich) und mangelnde Diversifikation weit verbreitet. Die real erzielbaren Renditen sind durch die Kosten häufig so gering, dass sich das unternehmerische Wagnis für Privatanleger kaum lohnt.
Im zweiten Teil geht es um Zertifikate, insbesondere Discount-Zertifikate auf den DAX. Diese Derivate versprechen, den Index mit Abschlag zu kaufen – allerdings auf Kosten der Dividende und mit teils undurchsichtigen Kostenstrukturen sowie dem sogenannten Emittentenrisiko: Geht die Bank pleite, ist das Zertifikat wertlos. Das Lehman-Brothers-Desaster, bei dem 2008/09 rund 50.000 deutsche Anleger betroffen waren, liefert hierfür ein abschreckendes Praxisbeispiel.
Das Fazit: Beide Produktklassen – AIFs und Zertifikate – sind zu komplex, intransparent und risikobehaftet für Privatanleger. Sie bieten Vorteile für Profis am Kapitalmarkt, doch als Investment für Privatanleger lohnt sich meist ein großer Bogen um solche Produkte.
Zum Abschluss gibt’s noch einen Praxistipp aus der Rubrik „Hätte ich das gewusst!“: Die steuerliche Sonderbehandlung von Altbeständen in Investmentfonds und warum der 100.000-Euro-Freibetrag für Kursgewinne schneller als gedacht erreicht sein kann.
Hosts: Thorsten Huber und Tobias Müller Aquitus Finanzmanagement.
🎧 Jetzt hören und den Weg zu besseren Finanzentscheidungen starten.
Kontakt oder Feedback: https://aquitus.de/kontakt
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By Aquitus FinanzmanagementIn dieser Folge von „Trust and Truth in Finance“ dreht sich alles um zwei beliebte, aber oft wenig verstandene Finanzinstrumente: Alternative Investmentfonds (AIFs) und Zertifikate. Thorsten berichtet zu Beginn von einer ebenso stressigen wie menschlichen Begegnung auf einer Investmentkonferenz in London, bevor das Duo ins Kernthema einsteigt: Wie funktionieren AIFs und Zertifikate, wer steckt dahinter – und warum sind diese Produkte für Privatanleger meist eher problematisch?
Zunächst beschäftigen sich die beiden mit der Grundidee des Kapitalmarkts: Liquidität für die Realwirtschaft. Während klassische Kredite an Privatpersonen oder Unternehmen vergleichsweise transparent und einfach sind, werden für spezielle Investmentthemen wie Pflegeheime, Self-Storage oder Windparks alternative Investmentfonds genutzt. Die Konstruktion solcher Fonds ist komplex: Initiator, Verwaltungsgesellschaft, Fondsmanagement, Verwahrstelle, zahlreiche Kreditinstitute – bis das Geld der Anleger tatsächlich investiert wird, greifen viele Rädchen ineinander. Das Problem: Der Anleger trägt oft das volle Risiko, ohne echte Entscheidungsgewalt zu haben. Den lockenden höheren Renditen steht so eine ungünstige Asymmetrie zwischen Risiko und Einfluss gegenüber.
Ein Blick in aktuelle Studien von Stiftung Warentest, Morningstar und der europäischen ESMA offenbart Ernüchterndes: Bei AIFs sind Intransparenz, hohe Gebühren (teilweise über 3,5 % jährlich) und mangelnde Diversifikation weit verbreitet. Die real erzielbaren Renditen sind durch die Kosten häufig so gering, dass sich das unternehmerische Wagnis für Privatanleger kaum lohnt.
Im zweiten Teil geht es um Zertifikate, insbesondere Discount-Zertifikate auf den DAX. Diese Derivate versprechen, den Index mit Abschlag zu kaufen – allerdings auf Kosten der Dividende und mit teils undurchsichtigen Kostenstrukturen sowie dem sogenannten Emittentenrisiko: Geht die Bank pleite, ist das Zertifikat wertlos. Das Lehman-Brothers-Desaster, bei dem 2008/09 rund 50.000 deutsche Anleger betroffen waren, liefert hierfür ein abschreckendes Praxisbeispiel.
Das Fazit: Beide Produktklassen – AIFs und Zertifikate – sind zu komplex, intransparent und risikobehaftet für Privatanleger. Sie bieten Vorteile für Profis am Kapitalmarkt, doch als Investment für Privatanleger lohnt sich meist ein großer Bogen um solche Produkte.
Zum Abschluss gibt’s noch einen Praxistipp aus der Rubrik „Hätte ich das gewusst!“: Die steuerliche Sonderbehandlung von Altbeständen in Investmentfonds und warum der 100.000-Euro-Freibetrag für Kursgewinne schneller als gedacht erreicht sein kann.
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