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Nachhall der Terroranschläge auf Nord Stream | Von Peter Frey


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Ein Standpunkt von Peter Frey.


Stimmt es, was da Anfang Februar des Jahres über die Sabotage an den Gasleitungen in der Ostsee bekannt wurde? Nun, das ist gar nicht die entscheidende Frage!
Es liegen nun bereits zwei Monate zurück, seit der weltbekannte Journalist Seymour Hersh seine Enthüllungen zu den Anschlägen auf die Erdgasleitungen Nord Stream 1 und 2 veröffentlichte. Dass der Verfasser dieser Zeilen den Status des Journalisten betont, dient nicht der Lobhudelei, sondern ist ein wichtiger Aspekt der Diskussion im öffentlichen und im zu veröffentlichenden Raum, dazu später mehr. Die politisch-medialen Geschehnisse in den Wochen danach, ja bis heute, sind höchst aufschlussreich und möchten im Folgenden näher beleuchtet werden.
Die Veröffentlichung des Seymour Hersh, sie schlug im Februar 2023 ein wie eine Bombe. Nachdem sich jedoch alle Seiten geschüttelt hatten, begann ein bemerkenswerter Kampf um die Deutungshoheit. Doch nicht nur das, es wurde deutlich, dass hinter den Kulissen auch erbittert darum gerungen wurde und wird, welche Themen überhaupt diskutierbar seien. Unübersehbar war es einer ganzen Reihe von Leuten äußerst unangenehm, dass das Thema der Terroranschläge auf Nord Stream plötzlich wieder hell im allgemeinen Fokus aufleuchtete. Sehr rasch und von verschiedenen Seiten her wurde die Erzählung, die der Pulitzer-Preisträger in die Öffentlichkeit brachte (1), dann zerpflückt.
Hershs Bericht ist eine wichtige Prüfung auf Unvoreingenommenheit, und außerdem zielt er auf unterschiedliche Adressaten. Entsprechend ist auch der Zweck der Veröffentlichung nicht eindeutig. Kommen wir zum ersten Adressaten: der Öffentlichkeit. Damit sind wir gemeint.
Die wertewestlichen, europäischen Massenmedien positionierten sich in der bekannten Weise. Sie stellten sich schützend vor den Lehnsherren ihrer Regierungen, die Administration in Washington. Die Medien sind in Propaganda geübt, in ernsthafter Recherche aber zunehmend inkompetent. Einer dieser propagandalastigen Schreiber bei der ARD heißt Pascal Siggelkow. Er streute alte Lügen in seine „Argumentation“. Dieses eher unauffällige Pflegen von Geschichten, die die Realität in der Vergangenheit und somit auch Gegenwart verzerren, hat eine beabsichtigte Wirkung. Sie ist meinungsbildend:
An: publikumsservice’at’tagesschau.de, tagesschau’at’ndr.de
Offener Brief an Pascal Siggelkow (ARD-Faktenfinder)


Guten Tag Herr Siggelkow,
im Rahmen einer dürftigen Analyse, die Sie am 9. Februar des Jahres zu den Veröffentlichungen des Journalisten Seymour Hersh über die Terroranschläge auf die Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 verfassten, fiel mir eine Aussage Ihrerseits auf, die mich veranlasst, Sie als manipulativ hantierenden Desinformanten zu den Geschehnissen im Syrien-Krieg zu bezeichnen und diese Ihre Lügen als Argument zur Schwächung von Seymour Hershs Bericht zu nutzen. Sie seien zitiert:
„Hersh nicht unumstritten […] Zuletzt war der 85-Jährige jedoch mit fragwürdigen Recherchen aufgefallen. So behauptete er unter anderem mehrfach, dass die Giftgasangriffe in Syrien inszeniert worden seien.“ (2)
Meine Frage an Sie: Welche Erkenntnisse liegen Ihnen vor, die Sie dazu ermutigen, Hershs Recherchen zu den Giftgasangriffen in Syrien als fragwürdig zu bezeichnen. Da Sie seine Behauptung über die Inszenierung dieser Angriffe hier versuchen zu entkräften, um so die Glaubwürdigkeit des Journalisten in Frage zu stellen, fordere ich Sie auf, mir die einsehbaren Primärquellen zu den syrischen Vorfällen zu liefern, in denen zweifelsfrei nachgewiesen wird, dass Hershs These einer Inszenierung falsch war.
Bis dahin werfe ich Ihnen öffentlich vor,
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