Ottorino Respighi war nicht nur ein mit allen Wassern gewaschener Komponist, sondern verstand sich auch auf geschicktes Marketing mit dem Wort. Die titelgebenden Bäume in seinen "Pini di Roma" sind nämlich nicht viel mehr als ein Verkaufstrick fürs Programmheft.
Musikalisch geht es ausschließlich um die vier Szenen, die eher zufällig unter Pinien spielen.
Aber ist das der "eigentliche Respighi"? Wo er doch wie ein Chamäleon die Farbe aller möglichen Stile annahm? Historische Musik kolorierte oder auch Gregorianik schöpferisch umsetzte... Paul Bartholomäi streift nicht nur durch die vier pinienbeschatteten Orte Roms, sondern sucht auch nach der Grundfarbe des in mancherlei Hinsicht rätselhaften Klangchamäleons, als Musiker ein "unitalienischer Italiener", der zunächst Kammer- und Orchestermusik produzierte. Und war er etwa gar ein Faschist?