Die Vorstellung, dass Frauen Männern unterlegen seien, gehört leider zum Religionsverständnis vieler Muslim*innen, darunter auch Frauen. Letzteren wird oft das religiöse Ultimatum gestellt, dass sie entweder diese „göttliche Entscheidung“ bedingungslos akzeptieren oder Gefahr laufen, Gottes Fluch auf sich zu ziehen. Eine solche Erzählung macht allerdings für viele Muslim*innen heutzutage keinen Sinn mehr. Nichtsdestotrotz bleibt sie aufgrund ihrer Verbreitung in muslimischen Diskursen sehr relevant für die Identitätsbildung vieler Gläubigen, die keine andere Wahl haben außer sich diesbezüglich zu positionieren. In dieser Folge widmen wir uns dieser zentralen Frage. Wir diskutieren darüber, woher diese Vorstellungen kommen und welche Rolle sie in der muslimischen Geschichtsschreibung erfüllen.