Liebe Schwestern und Brüder,
mein Bild zeigt einen Berg. Früher dachten die Menschen: Auf einem Berg ist Gott ganz nahe. In der Bibel kommt oft ein Berg vor. Mose bekommt von Gott die 10 Gebote auf einem Berg. Jesus geht öfter auf einen Berg und betet. Auf einem Berg steht auch das Haus von Gott in Jerusalem. Der Berg heißt Zion. Auf dem Berg steht die Heilige Stadt.
Der Prophet Jesaja begleitet uns an den Adventssonntagen. Ein Prophet ist von Gott berufen. Er soll Menschen sagen, was wichtig ist und was Gott möchte. Er muss sie auch ermahnen. Jesaja lebt in einer schweren Zeit. Das Volk Gottes hat sich gespalten. Sie vergessen Gott und beten Götter an. Starke Mächte bedrohen das Volk. Immer wieder erobern sie das Land und nehmen die Menschen gefangen. Deshalb steht mein Berg auf dem Bild in einer Wüste.
Jesaja beschreibt einen Traum. Den Traum schenkt ihm Gott: Eine Welt in Frieden. Was er sagt, kommt aber erst am Ende der Zeit. Am Ende der Zeit kommt Gott.
Am 1. Adventssonntag zeigt Jesaja uns einen besonderen Berg. Es ist der höchste Berg. Gott leuchtet auf diesem Berg. Die Menschen sagen: Wir wollen zu Gott auf den Berg hinaufwandern. Auf unserem Bild leuchtet sein Licht auch vom Berg hinab zu den Menschen. Unter dem Berg steht die 1. Adventskerze.
Die vielen Völker gehen zu Gott. Da ändert sich etwas: Sie streiten nicht mehr. Sie üben nicht mehr für den Krieg. Sie schmieden ihre Waffen um. Sie machen aus den Waffen Werkzeuge für die Landwirtschaft. Sie sorgen füreinander: Schwerter werden zu Pflügen und Winzerwerkzeugen. Sie schließen Frieden.
Schade! Wir erleben das jetzt gerade nicht. Die Menschen führen Krieg und streiten. Wenn die Völker nur auf Gott schauen würden! Wer auf Gott schaut, mag das Dunkle und Böse nicht mehr. Wer auf Gott schaut, mag Licht und Frieden.
Die 1. Adventkerze sagt: Mache dich auch auf den Weg! Wir warten auf Jesus. Er kommt wieder. Die erste Adventskerze sagt: Schaue auf Gott, treffe Gott jeden Tag im Gebet. Streite nicht! Sage keine bösen Worte. Versöhne dich. Verzeiht einander und gebt euch wieder die Hand zum Frieden. Dann leuchtet die Gnade von Gott auch euch an. Geh unter der Gnade, gehe in Gottes Segen durch den Advent – Schritt für Schritt. Der Friede Gottes sei mit euch!
Text: Alfred Grimm Diözesanverantwortlicher für Inklusive Pastoral