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Zu der Oscar-Nominierung mit Hollow Man…
Zum eigenen, beruflichen Werdegang…
Die (Agentur) hat alles inhouse gemacht. Die haben gedreht, geschnitten und und und. In einem Raum stand eine Trickkamera, die kennt man so aus „Pumuckl“ und irgendwie habe ich mich in dieses Ding verliebt. Eigentlich habe ich da angefangen, wusste das aber nicht, und habe Visual Effects gemacht. Hab das Ding dann auch mal ausgereizt, um etwas schwierigere Sachen zu machen und bin irgendwann ans Limit gestoßen.
Irgendwann habe ich dann von Phil Tippett gehört und dachte, das wäre toll da zu arbeiten. Meine Frau sagte, dann versuche es doch einfach mal. Das war noch zu Faxzeiten. Ich habe dann ungefähr einen Monat lang jeden Tag ein Fax geschrieben: „Ich will einfach nur da sein. Ihr müsst mich nicht bezahlen. Ich mache Kaffee und will einfach nur dabei sein.“ Ich habe lange nichts gehört und eines Tages kam ein Fax zurück mit wenigen Worten: „Dann komm einfach vorbei!“ Ich bin dann für eineinhalb Tage nach Kalifornien für ein Interview geflogen und habe meine Rolle (35mm Film mit Arbeiten, kein Internet, kein Stick) mitgenommen. Phil Tippett sagte dann: Du hast Glück! Wir fangen gerade ein großes Filmprojekt an und ich könnte Dich gut gebrauchen. Ich brauche jemanden, der technikinteressiert ist, gleichzeitig aber auch weiß, wie eine Kamera funktioniert. Er war gerade in einem japanischen Laden und hat geröstete Heuschrecken gekauft, bot mir eine Schale an und sagte: „Do you like bugs?“ Und ich sagte: „Ja, klar!“ Und auf einmal wusste ich, dass ich bei Starship Troopers dabei war. Der damals teuerste Hollywood Film war mein Einstieg in Amerika. Ich wollte nur sechs Monate bleiben, es wurden dreizehn Jahre daraus.
Zur Aufgabe des Vfx in „Im Westen nicht Neues“, die Szenerie möglichst authentisch und realitätsnah wiederzugeben…
Das ist ein doppelseites Schwert. Wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, muss man sich bewusst sein, dass es das Ziel ist, möglichst realistisch zu erscheinen. Das alle glauben, es sei echt. Bei Science fiction ist es natürlich offensichtlich. Das Problem bei Vfx ist, dass alle glauben, dass man dort jedes Mal das Rad neu erfindet und irgendwelche Rocket Science Projekte zusammen bastelt, siehe Avatar. Als ich das Drehbuch zu „Im Westen nichts Neues“ gesehen hatte, habe ich sofort gesehen, hier geht es gar nicht Special Effects, hier geht es um mehr. Und da müssen wir mal einen Schritt zurück nehmen: Es ist für einen Visual Effects Artist sehr schwer, denn natürlich wollen wir alles lauter, heller, bunter, unmögliche Kameraeinstellungen, die vorher noch nie jemand gesehen hat, aber das war (hier) halt nicht das Material und gerade in Deutschland hat man sehr viel Respekt vor dem Buch. Und wir mussten da wirklich aufpassen, allen war bewusst, dass wir da wirklich in den Hintergrund treten müssen. Wir durften nicht ablenken von dem genialen Schauspieler, den wir hatten und natürlich auch nicht von der Geschichte.
Weiterführende Links:
Doubleplusgood
Frank Petzold IMD
WDR Lokalzeit Bergisches Land
Tippett Studios
Zu der Oscar-Nominierung mit Hollow Man…
Zum eigenen, beruflichen Werdegang…
Die (Agentur) hat alles inhouse gemacht. Die haben gedreht, geschnitten und und und. In einem Raum stand eine Trickkamera, die kennt man so aus „Pumuckl“ und irgendwie habe ich mich in dieses Ding verliebt. Eigentlich habe ich da angefangen, wusste das aber nicht, und habe Visual Effects gemacht. Hab das Ding dann auch mal ausgereizt, um etwas schwierigere Sachen zu machen und bin irgendwann ans Limit gestoßen.
Irgendwann habe ich dann von Phil Tippett gehört und dachte, das wäre toll da zu arbeiten. Meine Frau sagte, dann versuche es doch einfach mal. Das war noch zu Faxzeiten. Ich habe dann ungefähr einen Monat lang jeden Tag ein Fax geschrieben: „Ich will einfach nur da sein. Ihr müsst mich nicht bezahlen. Ich mache Kaffee und will einfach nur dabei sein.“ Ich habe lange nichts gehört und eines Tages kam ein Fax zurück mit wenigen Worten: „Dann komm einfach vorbei!“ Ich bin dann für eineinhalb Tage nach Kalifornien für ein Interview geflogen und habe meine Rolle (35mm Film mit Arbeiten, kein Internet, kein Stick) mitgenommen. Phil Tippett sagte dann: Du hast Glück! Wir fangen gerade ein großes Filmprojekt an und ich könnte Dich gut gebrauchen. Ich brauche jemanden, der technikinteressiert ist, gleichzeitig aber auch weiß, wie eine Kamera funktioniert. Er war gerade in einem japanischen Laden und hat geröstete Heuschrecken gekauft, bot mir eine Schale an und sagte: „Do you like bugs?“ Und ich sagte: „Ja, klar!“ Und auf einmal wusste ich, dass ich bei Starship Troopers dabei war. Der damals teuerste Hollywood Film war mein Einstieg in Amerika. Ich wollte nur sechs Monate bleiben, es wurden dreizehn Jahre daraus.
Zur Aufgabe des Vfx in „Im Westen nicht Neues“, die Szenerie möglichst authentisch und realitätsnah wiederzugeben…
Das ist ein doppelseites Schwert. Wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, muss man sich bewusst sein, dass es das Ziel ist, möglichst realistisch zu erscheinen. Das alle glauben, es sei echt. Bei Science fiction ist es natürlich offensichtlich. Das Problem bei Vfx ist, dass alle glauben, dass man dort jedes Mal das Rad neu erfindet und irgendwelche Rocket Science Projekte zusammen bastelt, siehe Avatar. Als ich das Drehbuch zu „Im Westen nichts Neues“ gesehen hatte, habe ich sofort gesehen, hier geht es gar nicht Special Effects, hier geht es um mehr. Und da müssen wir mal einen Schritt zurück nehmen: Es ist für einen Visual Effects Artist sehr schwer, denn natürlich wollen wir alles lauter, heller, bunter, unmögliche Kameraeinstellungen, die vorher noch nie jemand gesehen hat, aber das war (hier) halt nicht das Material und gerade in Deutschland hat man sehr viel Respekt vor dem Buch. Und wir mussten da wirklich aufpassen, allen war bewusst, dass wir da wirklich in den Hintergrund treten müssen. Wir durften nicht ablenken von dem genialen Schauspieler, den wir hatten und natürlich auch nicht von der Geschichte.
Weiterführende Links:
Doubleplusgood
Frank Petzold IMD
WDR Lokalzeit Bergisches Land
Tippett Studios
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