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By ORÖ GmbH
The podcast currently has 40 episodes available.
Vorzeigekind ist eine Marketingagentur in Dortmund, die sich auf interaktives Marketing und immersive Welten spezialisiert hat.
Olli spricht mit Leo und Artem über Beispiele immersiver Rauminstallationen, Möglichkeiten der Sensorik, Einsatzmöglichkeiten in Innenstädten, im B2B-Bereich oder digitale Zwillinge. Die Idee ist dabei die Grundvoraussetzung für außergewöhnliche Raumerlebnisse, die von Vorzeigekind geschaffen werden.
Viel Spaß beim Zuhören.
Als erfahrener Digital-Experte mit mehr als 15 Jahren Praxis bringt Adam Korski einen objektiven und erfahrenen Blick von außen auf Geschäftsprozesse ein, der entscheidende Impulse liefert. Seine profunde Expertise zeichnet sich durch strategisches und nutzerzentriertes Denken, analytische Fähigkeiten sowie fundiertes technologisches Wissen aus.
Im Gespräch mit Olli tauschen sich die beiden über Adams Rolle und Mehrwert für Unternehmen aus, sprechen über typische Herausforderungen und mögliche Lösungen.
Die beiden werfen einen Blick in die Zukunft, in der KI eine große Rolle spielen und Branchen massiv beeinflussen wird.
Ein spannender Austausch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf die Herausforderungen in der Digitalisierung.
Petra Dreesen hat sich nach vielen Jahren im klassischen Buchhandel 2019 mit einem eigenen Buchladen selbstständig gemacht. Die gar nicht so kleine Buchhandlung Dreesen im Dortmunder Vorort Brackel war dabei von Anfang an auf Multi-Channel Vertrieb ausgelegt. Ein Konzept, das sich spätestens mit der Corona-Pandemie als buchstäblich überlebenswichtig herausstellen sollte.
Gut 5 Jahre nach der Eröffnung des eigenen Geschäftes spricht Petra Dreesen mit Olli und Uwe über die Besonderheiten des Buchhandels, das aktive Nebeneinander verschiedener Vertriebskanäle, ihre persönliche Erfolgsstrategie und die Zukunft des Buches.
Selbst für engagierte Leser sind Themen wie Buchpreisbindung, Verlagsrabatte, Barsortimenter und ähnliche Spezifika des Handels mit der Ware Buch nicht ohne weiteres transparent. Im Podcast erläutert Petra Dreesen die Besonderheiten einer jahrhundertealten Branche und warum kostenlose Über-Nacht-Logistik keine Erfindung des Digitalzeitalters ist.
Offen spricht die Dortmunder Buchhändlerin auch über Erfolgsfaktoren, um in Zeiten multinationaler Online-Anbieter mit dem eigenen Geschäft und dem eigenen Shop zu reüssieren. Spoiler an dieser Stelle: mit Liebe zur Ware Buch gemachtes Storytelling hat da einen entscheidenden Anteil.
Auch die ökonomischen Hard facts kommen im Podcast nicht zu kurz. Wie kalkuliert der Buchhandel, welche Anteile haben stationärer Handel und Online-Shop in der Buchhandlung Dreesen und welche Titel würde sich Petra Dreesen nie ins Regal stellen, werden thematisiert.
Und weil wir alle nicht mehr ohne KI können: auch zur Zukunft des Buches unter den Bedingungen von Chat GPT und Co hat Petra Dreesen eine klare Meinung.
Durch unsere Weihnachtspost im letzten Jahr, haben wir das Thema AR zum Anlass genommen einmal einen Blick auf die Technologie sowohl in der Hard- als auch der Software-Welt zu werfen. Des Weiteren beleuchten wir den aktuellen Stand der KI und Ihrer Tools in unserem Arbeitsalltag einer Digitalagentur. Wir ziehen ein subjektives Fazit zu den Technologien und Ihren Möglichkeiten. Viel Spaß beim zuhören!
Uwe Kühnel, der in seiner letzten beruflichen Rolle als Prokurist für das E.ON Spin-Off Lemonbeat tätig war, kennt die Branche und deren Entwicklung in den letzten Jahrzehnten so gut, wie nur wenige andere. Vor diesem Hintergrund blicken die Digitalen Originale auf das Aufkommen und die Bedeutung der Smarthome-Technologie, das lange Warten auf die Verbreitung intelligenter Messsysteme (auch als Smart Meter bekannt) in Deutschland, die als Bottleneck die Entwicklung und Verbreitung vieler innovativer Lösungen und Technologien blockieren oder schauen auf die durch das BMWK massiv ins Gespräch gebrachte Heizungstausch-Initiative, die in vermutlich nicht zu leistender Geschwindigkeit mit fossiler Energie betriebene Heizungsanlagen gegen klimafreundliche Alternativen tauschen will.
Im Gespräch geht es weiterhin um die Ausbreitung von Photovoltaik-Anlagen, die Chancen und Herausforderungen der Dezentralisierung und die künftige Rolle der Energieversorger. Alle Themen werden dabei so beschrieben, dass man nicht unbedingt Fachchinesisch verstehen muss, um die wichtigsten Informationen mitzunehmen. Viel Spaß beim Zuhören!
Zu der Oscar-Nominierung mit Hollow Man…
Zum eigenen, beruflichen Werdegang…
Die (Agentur) hat alles inhouse gemacht. Die haben gedreht, geschnitten und und und. In einem Raum stand eine Trickkamera, die kennt man so aus „Pumuckl“ und irgendwie habe ich mich in dieses Ding verliebt. Eigentlich habe ich da angefangen, wusste das aber nicht, und habe Visual Effects gemacht. Hab das Ding dann auch mal ausgereizt, um etwas schwierigere Sachen zu machen und bin irgendwann ans Limit gestoßen.
Irgendwann habe ich dann von Phil Tippett gehört und dachte, das wäre toll da zu arbeiten. Meine Frau sagte, dann versuche es doch einfach mal. Das war noch zu Faxzeiten. Ich habe dann ungefähr einen Monat lang jeden Tag ein Fax geschrieben: „Ich will einfach nur da sein. Ihr müsst mich nicht bezahlen. Ich mache Kaffee und will einfach nur dabei sein.“ Ich habe lange nichts gehört und eines Tages kam ein Fax zurück mit wenigen Worten: „Dann komm einfach vorbei!“ Ich bin dann für eineinhalb Tage nach Kalifornien für ein Interview geflogen und habe meine Rolle (35mm Film mit Arbeiten, kein Internet, kein Stick) mitgenommen. Phil Tippett sagte dann: Du hast Glück! Wir fangen gerade ein großes Filmprojekt an und ich könnte Dich gut gebrauchen. Ich brauche jemanden, der technikinteressiert ist, gleichzeitig aber auch weiß, wie eine Kamera funktioniert. Er war gerade in einem japanischen Laden und hat geröstete Heuschrecken gekauft, bot mir eine Schale an und sagte: „Do you like bugs?“ Und ich sagte: „Ja, klar!“ Und auf einmal wusste ich, dass ich bei Starship Troopers dabei war. Der damals teuerste Hollywood Film war mein Einstieg in Amerika. Ich wollte nur sechs Monate bleiben, es wurden dreizehn Jahre daraus.
Zur Aufgabe des Vfx in „Im Westen nicht Neues“, die Szenerie möglichst authentisch und realitätsnah wiederzugeben…
Das ist ein doppelseites Schwert. Wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, muss man sich bewusst sein, dass es das Ziel ist, möglichst realistisch zu erscheinen. Das alle glauben, es sei echt. Bei Science fiction ist es natürlich offensichtlich. Das Problem bei Vfx ist, dass alle glauben, dass man dort jedes Mal das Rad neu erfindet und irgendwelche Rocket Science Projekte zusammen bastelt, siehe Avatar. Als ich das Drehbuch zu „Im Westen nichts Neues“ gesehen hatte, habe ich sofort gesehen, hier geht es gar nicht Special Effects, hier geht es um mehr. Und da müssen wir mal einen Schritt zurück nehmen: Es ist für einen Visual Effects Artist sehr schwer, denn natürlich wollen wir alles lauter, heller, bunter, unmögliche Kameraeinstellungen, die vorher noch nie jemand gesehen hat, aber das war (hier) halt nicht das Material und gerade in Deutschland hat man sehr viel Respekt vor dem Buch. Und wir mussten da wirklich aufpassen, allen war bewusst, dass wir da wirklich in den Hintergrund treten müssen. Wir durften nicht ablenken von dem genialen Schauspieler, den wir hatten und natürlich auch nicht von der Geschichte.
Weiterführende Links:
Doubleplusgood
Frank Petzold IMD
WDR Lokalzeit Bergisches Land
Tippett Studios
Seit rund 10 Jahren verantwortet Marc Raschke den Bereich Corporate Communication im Klinikum Dortmund. Dabei hat er mit seinem Team die PR-Arbeit, das Personalmarketing und die interne Kommunikation auf ein neues Level gehoben. Als pragmatischer „Erklärer“ der Gesundheitswirtschaft inmitten der Pandemie haben seine Beiträge, wie auch die Sichtbarkeit des Klinikums, einen gigantischen Aufschwung erfahren, was u.a. zahlreiche renommierte Preise und Auszeichnungen belegen. Beispielhaft sei hier auf den IK Manager des Jahres (2022) sowie den Forschungssprecher des Jahres (2021) verwiesen.
Seine Bereitschaft, auch weit über den eigenen fachlichen Horizont hinaus, Haltung zu zeigen und aktuelle gesellschaftliche Themen reflektiert und meinungsscharf zu bewerten, haben Marc auf allen von ihm betriebenen Socialmedia-Kanälen tausende Abonnenten beschert. Allein bei Instagram bringt er es inzwischen auf über 95.000 Follower.
Wir kreisen mit Marc – der sich beruflich künftig neu orientiert – über verschiedene Themen hinweg, die auch fernab der Gesundheitswirtschaft zum Nachdenken anregen und philosophieren zudem über Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung.
Zu den aktuellen Entwicklungen bei Twitter…
Tagesaktuell bin ich ja gerade ausgestiegen bei Twitter und habe meinen Account deaktiviert. Nach 30 Tagen wird der dann ja gelöscht. Ich finde – Stichwort Haltung – man muss gewisse Dinge auch einfach mal machen und nicht immer nur quatschen. Und in dem Punkt war mir jetzt wichtig, wenn Herr Trump zurückkommt und damit dann ja auch Fake-News wieder Tür und Tor offen gestellt werden, muss man da auch mal abstimmen und zwar mit den Füßen. Deshalb bin ich gegangen.
Zur PR Arbeit für die Dortmunder Kliniken…
Das ist ein weites Feld. Man darf überhaupt schon einmal froh sein, dass Kliniken verstanden haben, dass das ein Thema ist und das mittlerweile solche Abteilungen überhaupt da sind. Früher hat das die Sekretärin des Chefarztes noch mal eben so mitgemacht. Das hat jetzt einen anderen strategischen Wert. Spätestens mit dem Thema Personalmarketing wird man jetzt den Wert sehen. Und wenn wir uns jetzt dann auf dem Markt der Arbeitskräfte bewegen, müssen wir uns ein wenig aufhübschen und nach draußen kommunizieren, was wir so sind und wie wir so sind. Und das gilt im Krankenhaus eben nicht nur für das Personal, sondern auch für die Patienten. Da gibt es genug zu tun. Wenn man das dann noch ein wenig professionalisiert, kann man auch noch in die Politik hineinwirken. Ich sage immer meinen Kollegen, die in diesem Umfeld unterwegs sind, dass es keine Kommunikationspolitik gibt, die vielfältiger ist als die in einem Krankenhaus. In dieser Hinsicht ist es ein sehr dankbares Umfeld.
Zum Einfluss von Corona für die wachsende Aufmerksamkeit…
Es hat zumindest einigen Dinge nach außen gekehrt, die man mit Kommunikation hätte lösen müssen und zum Teil dann auch gelöst hat. Ich erinnere nur an die Wertschätzung der Pflege, die ja mit Applaus begann und dann gab es irgendwann auch einmal ein paar Goodies, etwas „Schmierwurst“. Das sind dann ja auch wieder kommunikative „Fails“, das hätte man anders darstellen müssen. Aber in der Tat: In einer Zeit, in der alles unsicher ist, in der du gucken musst, wie kommst du an Informationen, da war natürlich Kommunikation der Schlüssel. Das hat aber natürlich auch dazu geführt, dass die Menschen irgendwann auf ihrer eigenen Felge liefen. Da war auch wenig mit Florett-Fechten, da haben viele einfach mit der Axt draufgehauen. Da war psychisch auch gar nicht mehr viel anderes machbar. In einem Krankenhaus, das Angst hat, dass da jeden Moment die große Welle kommt, sind die Leute alle bis zum Anschlag angespannt. Das ist schon eine Herausforderung gewesen.
_Zur Digitalisierung in Krankenhäusern und der Gesundheitswirtschaft…
Weiterführende Links:
Klinikum Dortmund
RaschPublic
Profil auf LinkedIn
Die digitale Energiezukunft
_Zu seiner aktuellen Rolle als „Energieerklärer“…
_Zur Rolle von Kraftwerken bei der Netzstabilität…
_Zu der Frage, ob die Energiekrise auch als Chance für die künftige Reform der Energieversorgung betrachtet werden kann… _
Ich würde das schon so beurteilen, dass wir eine Chance haben, gerade was die Aufklärung betrifft. Das Thema Energie dringt in der Breite der Bevölkerung viel stärker in das Bewusstsein und kann uns dahin bringen, Energie viel bewusster zu nutzen. Das mir klar wird, dass wenn ich nachhause komme und meine „schnuckeligen“ 24-26 Grad erwarte, das irgendwo herkommt, insbesondere wenn es draußen -10 Grad kalt ist. Das ich mir Gedanken mache, was das eigentlich bedeutet und woher die Energie kommt.
Das fängt ja bei der Mobilität an und da ist es schon ganz interessant, über welche Schlagzeilen man spricht. Meine letzten Schlagzeilen kamen vom Wochenende und bezogen sich auf das 49,– Euro Ticket. Das ist ein Punkt, der ja auch in die Energie mit reinreicht. Elektromobilität ist schön und gut und hilft dem CO2-Ausstoß, aber ein Elektroauto braucht eine ganze Weile, um seinen CO2-Balast wieder reinzufahren. Eine S-Bahn ist auch elektromobil, aber da fällt die Bilanz pro Kopf erheblich besser aus.
Zu eMobility und der Lade-Infrastruktur
In der Energieversorgung geht man immer von einem Viertelstundenraster aus. Und da kann es natürlich schon vorkommen, dass wir innerhalb einer Viertelstunde alle nachhause kommen und unser Elektroauto anschließen. Die Frage ist dann, ob die alle erwarten innerhalb der nächsten Stunde wieder voll geladen zu sein oder ob nicht vielleicht einerseits das Auto oder andererseits das Ladegerät des Versorgers intelligent genug sind, die Ladeleistung gezielt zuzulassen und zu steuern. Das hat viel mit Digitalisierung zu tun und ist ein Feld für künstliche Intelligenz.
Zur Dezentralisierung der Energieversorgung…
Es ist definitiv ein Trend. Ich halte es nicht für wirtschaftlich, dass jeder Haushalt autark wird. Da geht der Trend hin, da zielt ja auch die Photovoltaik-Branche drauf ab. Das hat für mich so ein bisschen einen Rebound-Effekt, dass Anlagen geplant werden und wir ein Stück weit Autarkie haben und möglichst unabhängig werden wollen. Beim privaten Haushalt muss man schon ziemlich genau hingucken, ob sich so ein Photovoltaik-Speicher lohnt. Es ist schön, den zu haben, ob sich das aber wirtschaftlich rechnet ist in vielen Fällen fraglich. Da stellt sich dann die Frage: Hätte ich den gleichen Effekt nicht auch mit einer kleineren PV-Anlage erreicht, wo ich weniger einspeise, die vielleicht eine etwas andere Ausrichtung hat – z.B. nicht nach Süden, sondern nach Westen – so dass ich die meisten Spitzen habe, wenn ich auch den größten Verbrauch habe. Vielleicht komme ich so auch auf eine bessere Autarkie und einen höheren Eigenverbrauch. Autarkie und Wirtschaftlichkeit beißen sich meist.
Weiterführende Links:
Labor für regenerative Energien – FH Dortmund
**Digital nonverbal
Im Gespräch mit Isabella Herzig**
Isabella versucht seit ganz vielen Jahren für sich einen „Pitch“ zu machen, bekommt den aber nicht über das, was sie tatsächlich tut. Möchte mit ihrer Dienstleistung Menschen für sich selbst und für andere die Augen öffnen. Das große Ganze besteht darin, die Menschlichkeit, das Zwischenmenschliche und das Interpersonale besser zu verstehen und damit die Frage, warum man reagiert, wie man reagiert und was für Konsequenzen das hat.
Zur Frage, ob sich nonverbale Kommunikation trainieren lässt…
Das ist eine sehr schöne Frage. Tatsächlich ist es so, dass der Körper immer spricht und wenn Du nicht darauf achtest, wird der Körper immer verraten, wie Du Dich gerade fühlst. Wir betrachten den Körper neuerdings auf eine ganz spannende Art und Weise. Bis vor 10 bis 15 Jahren haben wir die Menschen noch omnimodal statisch betrachtet. d.h. wir haben uns Menschen eher auf Fotos angeguckt und gesagt, wenn Du die verschränkten Arme hast, dann bist Du ablehnend. Heute sind wir in der Körpersprache viel spannender unterwegs und betrachten neun Kanäle in der Körpersprache und jeder Kanal hat etwas anderes zu berichten. Erst das Zusammenspiel der Kanäle bietet mir dann die Information. Wenn Du Dich beispielsweise darauf konzentrierst, dass Du spannende Gesten machen willst, die Dich unterstützen sollen, kann es passieren, dass Du Deinen Kopf vergisst und das Deine Füße vielleicht auch etwas ganz anderes machen. Also ja, man kann die nonverbale Kommunikation beeinflussen und man kann sie auch lernen. Und wenn man zurückblickt und sich fragt, wie war ich mit siebzehn, wie bin ich heute, wird man feststellen, dass da viel dazugekommen ist. Das Repertoire wächst, aber ich würde einfach einmal behaupten, dass Du sie nicht immer kontrollieren kannst.
Zum Zusammenspiel von Inhalt und nonverbaler Kommunikation
Alles, was wir von uns preisgeben, wird immer davon begleitet, wie wir nonverbal kommunizieren und wir Menschen sind sehr gute Kenner der subtilen Signale. Wenn wir beispielsweise Politiker beobachten, dann hat jeder seine eigene Übersetzung. Das ist spannend. Körpersprache ist nicht universell, sondern total individuell. Je nachdem, wer ich bin, so sehr betrachte ich den anderen und finde ihn sympathisch oder unsympathisch. Wenn ich zum Beispiel jemand bin, der gerne in der Dominanz zuhause ist, der von sich sagt, ich bin sehr durchsetzungsstark, bin jemand, der andere an die Hand nimmt und voranschreitet. Ich trage gerne einen Anzug, eine Krawatte und schicke Schuhe, dann werden die, die das repräsentieren, auch sehr sympathisch finden. Weil, wir lieben Menschen, die so sind, wie wir. Sehe ich aber jemanden, der konträr unterwegs ist, wird mein Bild von mir und anderen Menschen,, diese Person in eine andere Schublade stecken. Auf diese Weise werde ich alles, was diese Person von sich gibt, durch diese Brille bewerten.
Zum Verlust nonverbaler Kommunikation in der digitalen Kommunikation…
Ich bin in die Kommunikation über Zoom & Co. mit Corona reingeschlittert und fand das am Anfang auch gut, weil wir uns überhaupt sehen konnten. Ich dachte, das Internet ist so fantastisch, weil es uns verbindet, auch wenn wir getrennt sind. Aber die so genannte Zoom-Fatigue hat dann ebenfalls sehr schnell eingesetzt. Das Fenster geht auf und wir sehen ganz viele Menschen in Briefmarkengröße, was bedeutet, ich kann schon ganz wenig von der Körpersprache wahrnehmen. Dann habe ich mich selbst immer noch, was mich total ablenkt, weil viele von uns damit beschäftigt sind, wie sie hier aussehen. Vielleicht habt ihr auch schon Menschen beobachtet, die sich dort, wie in einem Spiegel, noch einmal die Haare zurechtlegen, weil man sich selbst auch wohlfühlen will.
Wenn ich andere Menschen beobachte, will ich immer Informationen sammeln. Ich möchte wissen, wie es dem anderen geht, wie er sich fühlt und welche Zeichen er sendet. In der Telko sehe ich aber eben immer nur Deinen Kopf. Wenn ich nicht besonders geübt bin im Microexpressionen lesen und aus der Kopfwinkel-Neigung schließen kann, was das wohl bedeuten könnte, dann versucht mein Gehirn immer Informationen zu fühlen und das ist schon nach zwanzig Minuten wahnsinnig anstrengend.
Zum Thema Pseudo-Autismus im Kontext digitaler Kommunikation…
Den Begriff Pseudo-Autismus gibt es bereits seit ein paar Jahren. Und das ist etwas, das in den Medien stattfindet. Wir leben ja nicht mehr mit den Medien, sondern in den Medien. In der Folge lässt dies ganz viele aus der Realität aussteigen, was dazu führt, dass wir sozial immer weniger aktiv werden, dass wir immer weniger emphatisch sind und nicht sehen, was bei anderen passiert und uns daraufhin immer weiter zurückziehen. Menschen zeigen zunehmend autistische Verhaltensweisen, die aber mit Autismus nichts zu tun haben, sondern eben angelernt sind. Deshalb glaube ich, dass das schon ein gefährliches Phänomen ist, das wir da beobachten. Mir hat mal jemand gesagt, wenn Du auf Facebook einen traurigen Smiley postest, dann fragen Dich in kürzester Zeit 120 Menschen, was los ist und wie es Dir geht. Wenn Du aber auf der Straße unterwegs bist und weinst, kommt keiner auf Dich zu und es interessiert keinen Menschen.
Weiterführende Links:
Website Herzig EQ
Zum Thema Pseudo-Autismus
Zur Frage, an welcher Stelle die CX in die Projekte einsteigt…
Teilweise ist es tatsächlich so, dass die Strategieberatung gemeinsam mit dem Kunden überlegt, wo die digitale Reise hingehen kann und dass das anschließend bei uns weiterentwickelt wird. Wir brechen es dann runter auf die Idee der Digitalisierung oder das Geschäftsmodell, um es wirklich anfassbar zu machen und zu überlegen, welche Seitentypen und Touchpoints gibt es überhaupt und dann auch wirklich das digitale Produkt zu konzipieren und zu entwickeln.
Zum konkreten Vorgehen beim Projektstart…
Wir haben ein Modell, das wir immer wieder anwenden, mit dem wir schon viele Digitalisierungsprojekte vorangetrieben und konzipiert haben und das UX Operating Modell heißt. Das Modell gliedert sich in fünf Phasen: das ist einmal der Bereich Discover, wo wir mit Kunden sprechen und uns die Anforderungen von der Business-Seite anschauen. Uns ist es wichtig, dass wir Business, Design und Technologie miteinander verheiraten. Im Wesentlichen wird hier bereits die UX-Strategie festgelegt und das Format basiert auf einem ISO-Prozess.
Es folgt dann die Deliver-Phase, in der wir wirklich konkret anfangen zu konzipieren, die Customer Journey zu gestalten und Sitemaps zu erstellen. Dies zunächst in Form von Wireframes und dann natürlich auch im Feindesign. Beim Validate Track, wo wir mit echten Nutzern Prototypen oder auch schon Wireframes validieren können, erfahren wir dann, ob unsere getroffenen Annahmen zutreffend sind. Die vierte Phase dient der Conversion Rate Optimierung, vor allem relevant im E-Commerce, aber auch in anderen Branchen, wie etwa bei Versicherungen, weil sie auf der einen Seite die Anzahl an Bestellungen, aber auch an Abschlüssen beeinflusst.
Die letzte Phase ist das UX Management, das ist relativ nah am Bereich Requirement Engineering hängt und sich stark auf den Kundennutzen bezieht. Wenn Du keinen UX-ler im Projekt hast, kannst Du nicht gewährleisten, dass der Fokus auf den Kunden/Nutzer der Anwendung auch immer gewährleistet bleibt.
Zum Thema nutzergetriebenes Wachstum und Messbarkeit…
Wenn wir Workshops machen, versuchen wir auch im Vorfeld gemeinsam zu definieren, welche KPIs – zum Beispiel mit einer E-Commerce Lösung – gepushed werden sollen. Es können ja unterschiedliche sein, wobei es am Ende immer die Conversion-Rate und der Umsatz sind. Aber das können auch Newsletter-Anmeldungen oder sämtliche andere KPIs sein., die für den Kunden relevant sind. Wir versuchen auch, bevor wir mit einem Projekt starten, einmal den Status quo aus der Web-Analyse abzufragen. Und auch wenn wir konzipieren, fragen wir immer bestimmte Klickverhalten etc. ab, um möglichst viel in die Konzeption einfließen zu lassen und daraus zu lernen. Wir stellen aber auch oft fest, dass die Tracking-Konzepte in den alten Lösungen gar nicht so gut sind, so dass wir nicht nur die falschen, sondern häufig auch gar keine Zahlen zur Verfügung haben.
Zur Relevanz und Größe einer Testgruppe…
Normalerweise sagt man, dass man nach dem Fünften, den man befragt hat, zu 80-90% die gleichen Rückmeldungen bekommt und vielleicht, wenn man Glück hat, noch einmal etwas Neues, aber das Meiste, nach dem Pareto-Prinzip, kann man schon fast mit fünf Probanden abdecken und kann da sogar sehr vereinfacht testen. Und das ist ja auch genau die Kultur, um die Unternehmen auch reinzubringen. So reicht es häufig, dass man einfach einmal ein paar Kollegen fragt, bevor man anfängt einen Prototypen und ein stumpfes Frontend zu bauen.
Weiterführende Links:
KPS – Customer Experience & Marketing
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