Neonazi-Strukturen werden seit dem Kalten Krieg durch westliche Geheimdienste gefördert — in der Ukraine fallen diese Strömungen historisch bedingt auf fruchtbaren Boden.
Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!
Ein Standpunktvon Tom-Oliver Regenauer.
Dass die Ukraine ein massives Nazi-Problem hat, ist nichts Neues. Dass westliche Geheimdienste seit den 1950er-Jahren aktiv den Aufbau internationaler rechtsradikaler Netzwerke fördern, wird jedoch gerne außer Acht gelassen. Dabei ließe sich eine beinahe unendliche Liste an Beispielen mit derlei Kollaborationen aufführen. Kurzum — der Wertewesten hat keine Berührungsängste mit bekennenden Nazis, wenn die Zusammenarbeit den Machtinteressen zweckdienlich ist. Dies zeigt sich nun abermals in der Ukraine. Flankiert wird dieses anrüchige Zusammenspiel von einer Propaganda- und Zensurmaschinerie, die durch den digitalen Fortschritt mittlerweile ungemein verfeinert wurde.
„Die Vereinigten Staaten haben keine Freunde oder Verbündeten, nur Interessen“ (Henry Kissinger).
Die Situation in der Ukraine bleibt intransparent. Während die Medien der NATO-Hegemonie von Angriffskrieg, Genozid, Kriegsverbrechen, Massakern und vermeintlichen Giftgaseinsätzen Russlands schreiben, spricht das russische Fernsehen weiterhin von gezielten Militäroperationen, der Befreiung der Bevölkerung und Entnazifizierung des Donbass. Russische Hardliner fordern Putin zur besten Sendezeit auf, der Ukraine nun endlich offiziell den Krieg zu erklären, um den Konflikt entsprechend zu beenden.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Denn sie ist das erste Opfer eines jeden Krieges.
Beide Seiten betreiben Propaganda und führen derzeit einen Informationskrieg ungekannten Ausmaßes. Nur Triangulation auf Basis aller verfügbaren Informationen lässt eine halbwegs verlässliche Standortbestimmung zu. Umso verheerender ist der Umstand, dass in den westlichen Leitmedien — wie zur Coronakrise — lediglich eine frenetisch dogmatisierte Einheitsmeinung präsentiert wird.
Bei objektiver Analyse der hegemonialen Berichterstattung fällt jedoch sofort auf, dass viele der Meldungen über russische Angriffe und Gräueltaten substanzlose Behauptungen sind. Eine aufschlussreiche und detaillierte Analyse der militärischen Lage in der Ukraine lieferte Jacques Baud am 5. April 2022 für Uncut-News aus der Schweiz. Baud ist ehemaliger Oberst des Generalstabs, ehemaliges Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz und Spezialist für die östlichen Länder. Seine Ausführungen unterstreichen: Vieles in den westlichen Medien wirkt fabriziert. Gestellt. Propaganda eben. Vom russischen Sturm auf Kiew über vermeintliche Giftgaseinsätze, falsche Zeugen und Dutzende miserabel editierte Videos bis hin zum angeblichen Massaker in Butscha — wo der ukrainische Bürgermeister noch am Tag vor der Meldung über das russische Massaker freudig in einem Videobeitrag erklärte, die Stadt sei befreit, friedlich und die russische Armee zurückgedrängt.
Ein Massaker, Leichenberge oder Massengräber erwähnte er mit keinem Wort. Die Firma, die das entlarvende Satellitenbild für den entsprechenden Hetz-Artikel der New York Times lieferte, auf dem nach offiziellen Angaben Straßenzüge voller Leichen zu sehen waren, Maxar, ist ein Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der USA und gehört vornehmlich den Investment-Riesen Blackrock und Vanguard. Zum Zeitpunkt der Aufnahme des Beweisbildes hatte Maxar nachweislich k...