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Smartes Spielzeug, Gadgets, Smartphones – so schützen Eltern ihre Kinder | Folge 11


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Digitalisierung im Kinderzimmer: Security-Gefahren und Hilfestellungen für Eltern

Spielzeug, Smartphones, Spielekonsolen und andere Gadgets: Die Digitalisierung ist längst auch in den Kinderzimmern angekommen. Christian Lueg spricht mit Ildiko Bruhns, Projektverantwortliche von Saferkidsonline.de, seit 10 Jahren bei ESET tätig und selber Mama, über die neuesten Trends bei Kindern, die größten Gefahren und wie Eltern bei den smarten Geräten den Überblick behalten.

Weihnachten steht vor der Tür und Eltern shoppen Geschenke für ihren Nachwuchs. Eine Umfrage zeigt, dass Spielzeug bei jedem dritten Kind unter dem Baum liegt. Auf dem 2. Platz folgt Geld, elektronische Gadgets sind für 11 Prozent das Geschenk der Wahl. (Quelle: https://praxistipps.focus.de/das-sind-die-beliebtesten-weihnachtsgeschenke-fuer-kinder_153358).

Bei Ildiko schrillen direkt die Alarmglocken, wenn sie vernetztes Spielzeug hört. Auf der anderen Seite können solche Dinge auch einen Mehrwert haben, was die Bildung angeht. In der Vergangenheit gab es einen Hersteller von Lerncomputern, der zahlreiche Daten von seinen Nutzern gespeichert hat und Opfer eines Hackerangriffs wurde. So sind Millionen Daten und damit verbundene Profile von Kindern in die falschen Hände geraten.
Auch bei Hörspielboxen von Kindern werden zahlreiche persönliche Informationen gesammelt. Es müssen zur Einrichtung persönliche Daten angegeben werden, ein Konto erstellt und eine Internetverbindung vorliegen.
Beispiele gab es auch in der Vergangenheit beispielsweise bei einer Puppe, die gezielt dem Kind Fragen gestellt hat, wer die Eltern sind, was sie beruflich machen usw.
Eltern sollten genau hinschauen, was die Vorteile des Spielzeugs sind. Ebenso sollte ich mich vorher informieren, was das Gerät alles hat bspw. Internetzugang, Bluetooth-Schnittstelle, Mikrofon, Kamera usw. Ebenso sollte man die Datenschutzerklärung genau lesen und schauen, wer Zugriff auf die Daten hat und wo diese gespieichert werden.
Ildiko Bruhns empfiehlt im Zweifel sich an den Vebraucherschutz zu wenden, die Experten dort sind meist sehr gut informiert bei diesen Themen.

Neben Spielzeug werden sicherlich auch zahlreiche Smartphones an Kinder geschenkt. Gerade beim ersten Gerät sollten Eltern sich genau Gedanken machen. Wann der Zeitpunkt für ein Handy der richtige ist, ist heute kaum zu beantworten. In der Schule werden Smartphone und Tablet benötigt, daher ist ein pauschaler Rat nicht leicht. Es ist keine Seltenheit mehr, dass Kinder früh ein Gerät erhalten. Eltern können so ihren Nachwuchs immer erreichen, das ist ein entscheidender Vorteil. Zuerst sollten laut der Expertin zunächst herausfinden, ob ein Kind ein Smartphone überhaupt benötigt. Einige Eltern gehen daher auch zuerst zur Smartwatch. Jedoch lässt sich ein Smartphone sehr gut absichern. Ersteinmal sollten Bluetooth und alle Ortungsdienste deaktiviert werden.

Ein Zugangscode sollte zudem eingerichtet werden, ebenso sind InApp-Käufe zu deaktivieren. Sollten da Zahlungsdaten hinterlegt sein, kann das ein böses Erwachen geben. Auch eine Drittanbietersperre ist sinnvoll und sollte aktiviert werden. Zudem empfiehlt die Expertin die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen zu checken, dabei sollte auch eine Security-App installiert werden.
WhatsApp ist hier auch ein gutes Stichwort. Eigentlich ist die App ab 16, wird aber in Schulen massenhaft eingesetzt. Lässt sich so eine App überhaupt kindersicher machen?
Die App ist für Kinder sehr gefährlich und die Expertin findet es bedenklich, dass diese in Schulen eingesetzt wird, auch im Hinblick auf den Datenschutz.
Es wird eine Vielzahl an Daten an den Hersteller der App geschickt, selbst von Nutzern, die diesen Dienst nicht nutzen. Ildiko rät Eltern in die Einstellungen zu schauen und Funktionen wie "Zuletzt Online" zu deaktivieren. Das brauchen Kinder nicht und muss nicht jeder wissen. Ebenso sind Bilder im Status nicht nötig. Wenn beispielsweise Kontakte die Rufnummer wechseln ist nicht bekannt, wer diese Nummer dann erhält und kann unter Umständen auf Daten zugreifen. Genauso sollten Gruppenchats, Einladungen und der automatische Download von Videos und Bildern deaktiviert werden.
Auch bei Spielekonsolen sollten Eltern sehr genau in die Einstellungen schauen, damit nicht einfach Käufe über die Stores getätigt werden können und die Privatsphäreeinstellungen genau checken. Ebenso ein sicheres Passwort ist natürlich Pflicht, sowas wie "fifa22" als Kennwort wäre fatal.

Was sind 2023 die größten Gefahren in der digitalen Welt für Kinder? Ildiko schätzt, dass der Medienkonsum weiter steigt. Je länger sie online sind, desto wahrscheinlicher kommen sie in Kontakt mit unangemessenen Inhalten. Das wird auch 2023 weiter steigen. Auch bei Portalen wie Youtube sollten Eltern genau hinsehen und hier zum Beispiel YoutubeKids einsetzen. Dann wird Cybermobbing und sexuelle Belästung nach Ansicht der Expertin auch 2023 ein großes Thema sein. Im letzten Jahr waren 15 Prozent der Jugendlichen von Cybermobbing betroffen. Hatespeech und Hasskommentare werden auch weiter eine Gefahr sein. Auch dass Kinder zu viel von sich preisgeben wird ein Thema bleiben.

Was zugenommen hat sind Phishingversuche per SMS mit angeblichen Versandbestätigungen und Nachrichten von Freunden.

Abschließend noch einige Worte zu Saferkidsonline und den Aktivitäten rund um das Portal. Ildiko Bruhns betreut dieses Projekt für die DACH-Region. Das Portal richtet sich an Eltern, Kinder und Lehrende. Hier gibt es zu vielen Themen rund um den Nachwuchs und die digitale Welt hilfreiche Artikel und Ratgeber. Hier gibt es Anleitungen wie man beispielsweise ein Smartphone kindersicher machen kann oder was man in den sozialen Medien beachten sollte. Genauso besucht Ildiko Schulen oder Elternabende und bietet hier Vorträge an, um beim Vermitteln der Medienkompetenz zu helfen. Bei Interesse einfach an [email protected] schreiben.

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