Share Sonntags-Club - LGBTI+ Zentrum Berlin
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By Sonntags-Club e.V.
The podcast currently has 11 episodes available.
In feministischer und LSBT-Politik im Westen ist Intersektionalität so hegemonial geworden, dass jegliche Kritik oft mit -Phobien, -Exklusionen und Rassismus bezichtigt wird. In Ostmitteleuropa wird sie außerdem ohne Kontextwissen als universelles Rezept propagiert. In dem Vortrag wird der aktuellen Praxis von Intersektionalität nachgegangen. Die These lautet: In der gängigen Auslegung ist Intersektionalität meistens klassenblind, additiv, statisch, dekontextualisiert und individualisiert, deshalb eignet sie sich nicht, die Ursachen der Ungleichheiten zu benennen und bestehende Ungerechtigkeiten auf der richtigen Ebene politisch anzugehen.
Kováts ist Politikwissenschaftlerin und Doktorandin an der Universitat ELTE, Ungarn. Von 2012 bis 2019 war sie zuständig für das ostmitteleuropäische Genderprogramm der Friedrich-Ebert-Stiftung in Budapest. In 2020 forschte sie an der Humboldt-Universitat zu Berlin.
Amed Sherwan ist 2014, aufgrund des Vorwurfs der Gotteslästerung und der damit zusammenhängenden Verfolgung, aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet. Hier engagiert er sich zunächst als Sprachmittler in der Flüchtlingshilfe und kurze Zeit später für das Recht darauf nicht zu glauben. Obwohl er selbst in einer Beziehung mit einer Frau lebt, engagiert er sich aktiv für LGBT-Rechte. Beispielsweise veröffentlicht er eine Fotomontage, auf der er einen anderen Aktivisten küssend vor der Kaaba in Mekka zu sehen ist. Facebook sperrt ihn daraufhin, verliert jedoch die Klage dagegen vor dem Landgericht Flensburg.
Letztes Jahr hat er seine Autobiografie mit dem Titel „Kafir: Allah sei Dank bin ich Atheist“ veröffentlicht, aus der er zunächst einzelne Abschnitte lesen wird. Anschließend geht Sherwan genauer darauf ein, warum er sich als Atheist für LGBT-Rechte einsetzt und welche Erfahrungen er deswegen mit Homophobie macht.
Sein Buch:
https://edition-nautilus.de/programm/kafir/
Im Sonntags-Club treffen sich viele Gruppen, wenn ihr eine Detrans Gruppe gründen wollt, seid ihr herzlich willkommen!
#Detransition, die Rückkehr zu einem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht oder die Umkehrung der vorgenommenen Transitionsmaßnahmen, fand in jüngerer Vergangenheit große mediale Resonanz. Häufig werden Menschen, die detransitionierten, als Argument dafür angeführt, dass der rechtliche und medizinische Zugang zur geschlechtlichen Transition erschwert werden soll, um diejenigen, für die sich dieser Weg im Nachhinein als falsch herausstellt, zu „schützen". Eli Kappo, die sich als nicht-binäre detrans Frau bezeichnet, erzählt von ihrer eigenen Biografie und zeichnet dabei auf, warum die häufig als „Sorge" getarnten Argumente für eine verstärkte Bevormundung junger trans* Menschen nicht neu sind und einen Angriff auf Trans* Rechte darstellen.
https://shesindetransition.wordpress.com/
https://www.facebook.com/shesindetransition
https://www.instagram.com/shesindetransition/
Video-Vortrag mit Lothar Galow-Bergemann: Corona-Demos, „Infodemie“, Verschwörungsdenken und deren Zusammenhang mit Antisemitismus.
- In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem häufig nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man antisemitischen Denkmustern anhängen und gleichzeitig davon überzeugt sein kann, nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten Mitte der Gesellschaft“.
Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf „gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache, falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller. Vermeintliche "Querdenker", QAnon-Fans und andere bilden sich die Diktatur einer geheimen Weltelite ein und wähnen sich im Endkampf zwischen Gut und Böse. Viele werden immer hemmungsloser und gewalttätiger.
Doch so neu, wie manchen das alles vorkommt, ist es nicht. Die Vorstellung von den wenigen Gierigen und Bösartigen, die an allem Schuld sind und deshalb beseitigt werden müssen, war auch schon für den Nationalsozialismus charakteristisch, der von zig-Millionen Menschen getragen wurde. Doch auch wer die eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die im Geheimen wirken“ nicht mit „den Juden“ gleichsetzt, kann sich in einer gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Eine reflektierte Kapitalismuskritik, die sich wesentlich vom herrschenden Bauch-Antikapitalismus unterscheidet, ist deswegen heute nötiger denn je.
Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für konkret, Jungle World und Emanzipation und Frieden.
http://galow-bergemann.com/lesenhoeren/
https://www.facebook.com/events/1383661361996597/
Frauen aus unterschiedlichen Ländern und Herkunftsfamilien, die sich gegenseitig unterstützen und aus den Fängen der Tradition befreien – aktuell und bewegend.
Als Fadia, die Tochter marokkanischer Einwanderer, erfährt, dass ihr Vater sie zwangsverheiraten will, läuft sie von zu Hause weg. Wenige Kilometer weiter strandet Damaris aus Saudi-Arabien auf der Flucht in Deutschland. Als ihr Mann, von dem sie unterwegs getrennt wurde, sie ausfindig macht, möchte sie nicht zu ihm zurück, denn in den vielen Monaten nach der Trennung hat sie ihre Selbstständigkeit entdeckt und sich mit Jane aus Uganda angefreundet. Als Jane ihr dann gesteht, dass sie sich in sie verliebt hat, stellt das Damaris vor Entscheidungen, die ihr bisheriges Weltbild ins Wanken bringen.
Fadia und Damaris treffen in einem Frauenhaus zusammen. Als sie dort eines Tages von den Männern der Familien entdeckt und mit Gewalt weggeholt werden sollen, kommt Hilfe aus einer völlig unerwarteten Ecke.
nie wieder zurück ist ein bewegender Roman, der das Konstrukt fester Kulturen infrage stellt und zeigt, wie Frauen sich ihr Recht auf Entfaltung und ein selbstständiges Leben nehmen.
Maria Braig wurde 1957 in Isny im Allgäu geboren und verbrachte dort die ersten neunzehn Lebensjahre. Anschließend studierte sie Germanistik, Geschichte und empirische Kulturwissenschaft in München und Tübingen. Sie lebt und arbeitet heute als Autorin und LKW-Fahrerin in Osnabrück.
Maria Braig - nie wieder zurück des Querverlag Berlin: http://www.querverlag.de/nie-wieder-zurueck/
Vortrag: Trans und Jobsituation in der Wissenschaft - Jenny Wilken
Feministische Kämpfe sind nicht denkbar ohne die Bereitschaft, einander als politische Subjekte wahr- und ernstzunehmen, die um Autonomie, Erkenntnis und nicht-mehr-patriarchale Beziehungsweisen ringen. Für lesbische und bisexuelle Feministinnen gilt dieser libidinöse Bezug in besonderem Maß: Über Solidarität und Freundschaft hinaus zieht sie Begehren und romantisches Bedürfnis zu anderen Frauen. Im Paradigma der Geschlechtervielfalt ist das Lesbischsein jedoch aufs Neue zur heiklen Sache geworden – setzt es doch, im Subjekt wie im Objekt des Begehrens, gleich zwei Frauen voraus. Wie kann ein produktiver und lustvoller Umgang mit der lesbischen Differenz innerhalb des politischen Subjekts Frau aussehen?
Drag-King und Aktivist Lou Conradi liest aus seinem ersten Roman “Baby Butch”: Eine Geschichte über die Familienplanung eines lesbischen Pärchens reflektiert die Ängste und Probleme junger Queers in Berlin. Was hat das Einhorn mit der Jungfrau Maria zu tun und Feminismus mit Waffenexporten? Gibt es die unbefleckte Empfängnis wirklich, hilft BDSM gegen Polizeigewalt und was können trans Menschen erwidern, wenn sie mal wieder gefragt werden: „Was bist du?“.
Die Lesung wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Die Linke.queer Berlin-Brandenburg organisiert.
In einem multimedialen Online-Vortrag wird Veronika Kracher über die sogenannte "Incel"-Community aufklären. Zunächst wird sie über den Schreibprozess ihres Buches berichten, dessen Veröffentlichung sich durch Corona verzögert. Dann geht es nicht nur um die Ideologie und das Verhältnis der Incels zu LGBT+ Personen und zu häuslicher Gewalt, sondern auch um deren Sprache und Memes. Anschließend werden in einer Diskussionsrunde Handlungs-, Empowerment- und Argumentationsstrategien gegen rechte Männergewalt im Netz und darüber hinaus erarbeitet.
Kooperationsveranstaltung zwischen Frauenzentrum Paula Panke e.V., Stop-Stalking Berlin und Sonntags-Club.
Alle eins, alle gleich?
Vortrag zur Frage von Differenz unter cis- und transgeschlechtlichen Frauen
Differenzen sind gerade für politische Kontexte ein heikles Thema. Im Ringen um ein gutes Leben für alle, zeigen Differenzen Bedarfe auf. Gleichzeitig teilen sie identitätspolitische Bestrebungen und führen nicht selten zu Ausschlüssen.
In feministischen Kontexten wird oft gefragt: Für wen wird gekämpft? In Bezug auf transgeschlechtliche Frauen werden derzeit harte Konflikte geführt. In ihrem Vortrag versucht sich Daria Majewski diesem Konflikt mit Blick auf geschlechtsspezifische Kränkungen von cis- und transgeschlechtlichen Frauen zu nähern und fragt sich, ob Beharren auf Differenz nicht gerade der beste Zugang zur Gemeinsamkeit sein kann.
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