Starke Mutter, starkes Kind | Tansania
Pendo* kam mit Wehen zu uns, 17 Jahre
jung, unverheiratet und mit dem ersten
Kind schwanger. Ihre Mutter brachte sie
zu uns. Später wurde sie Mutter von der
kleinen Neema. Leider wurde Neema mit
einer seltenen Fehlbildung der Speiseröhre
geboren. Eine große, teure Operation
in einem anderen Krankenhaus war
nötig. Relativ schnell schaltete sich der
Familienrat ein, um zu bestimmen, was
gemacht werden sollte. Die Oma hatte
viele Bedenken. Sie lehnte die OP mit
dem Satz ab: „Lasst uns das Kind nach
Hause zum Beten bringen. Wenn Jesus
es will, wird er die Gebete erhören und
Das machte Pendo ziemlich traurig, weil
sie schnell merkte, dass ihr Kind ohne
Hilfe keine Chance hatte, zu überleben.
Sie als unverheiratetes junges Mädchen
konnte jedoch in der Situation kaum etwas
sagen – es wurde über ihren Kopf
hinweg entschieden. Das machte auch
mich traurig. Die einheimischen Krankenschwestern
und ich hatten viele Gespräche
mit ihr und haben versucht, sie
aufzubauen. Wir haben mit ihr gebetet.
„Jesus hat dir dieses kleine Wesen anvertraut
und er traut dir zu, dich um es
zu kümmern. Er liebt es und möchte,
dass es gesund wird. Wir möchten dir
gerne helfen.“ Das hat sie wieder aufgerichtet.
Nach vielen Gesprächen stimmte die
Familie schließlich zu, sie operieren zu
lassen. In der Nacht vor ihrer Abreise
hatte ich Nachtdienst und wir haben
mit der tansanischen Schwester noch für
Bewahrung gebetet und ihr Mut zugesprochen.
Ich werde Pendos strahlenden
Blick nie vergessen, als sie aus dem Auto
stieg: nach einem Monat im Krankenhaus
mit einer gesunden Neema auf
dem Arm. Heute ist Neema ein glückliches,
Er heilt, die zerbrochenen
Herzens
sind, und verbindet
ihre Wunden.