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Das Rotkehlchen sitzt auf einem Stein in der Sonne und beobachtet die Gärtnerin beim Buddeln in der Erde, in sicherer Entfernung und trotzdem nah. Als die Gärtnerin sich weiter durch das Beet arbeitet, hüpft das Rotkehlchen auf die Erde und schaut, was bei den Arbeiten ungewollt ans Tageslicht befördert wurde: Käferlarven, Schmetterlingsraupen oder Ameisen? Anspruchsvoll ist der zutrauliche Singvogel nicht, auch nicht, was die Brutplätze angeht. Das ist sein Glück: Rotkehlchen stehen in Deutschland nicht auf der Liste der gefährdeten Arten.
Wie das Monitoring häufiger Brutvögel in Niedersachsen zeigt, entwickelt sich die Population des Rotkehlchens sogar leicht positiv – auch der Bestand der Blaumeisen nimmt leicht zu. Verlierer in den vergangenen Jahren sind unter anderem die Amseln, der Buchfink und der Star. Das zeigt die Auswertung der Vogelzählaktion „Stunde der Gartenvögel“ des Naturschutzbundes (Nabu). Diese Allerweltsvögel, die viele noch aus ihrer Kindheit kennen, sterben zwar nicht aus, aber ihre Bestände verringern sich laut Nabu immer weiter, teils auf dramatische Art – der Bestand der Stare in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren fast halbiert.
Die Gründe für den Rückgang sind laut Florian Scheiba vom Nabu Bremen vielfältig, der Verlust des Lebensraumes ist einer davon. „Die Gärten werden immer strukturärmer, die Optik steht für viele Gärtner im Vordergrund, außerdem sollen sie pflegeleicht sein“, sagt Scheiba. Besonders schlecht seien in diesem Zusammenhang die Schottergärten. Für Zugvögel lauern noch zahlreiche Gefahren unterwegs in Form von Beutegreifern, aber auch in anderen Ländern nimmt der Lebensraum für Vögel immer weiter ab. Laut Untersuchungen gibt es immer weniger Vögel, weil nicht mehr genug Jungvögel aufgezogen werden können aufgrund von Nahrungsmangel und fehlendem Lebensraum.
Wer Vögeln und anderen Tieren wie Igeln oder Eichhörnchen im Garten helfen möchte, braucht aber mehr als eine Futterstelle. „Füttern ist keine Artenschutzmaßnahme“, betont Scheiba. Auch ein einzelner Nistkasten im Schottergarten ist nur Deko – ohne die richtigen Pflanzen und somit mehr Leben in der Erde hilft das keinem Vogel. „Ein Mosaik an Maßnahmen ist nötig, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern“, erklärt der Vogelkundler. Dazu gehört auch, dass die gesamte Umgebung außerhalb des Gartens naturnah ist – eine einzige Oase neben einer Reihe an Schottergärten hilft auch nicht viel.
Was hilft, zumindest auf einer anderen Ebene: Vögel an der Futterstelle beobachten. Dadurch schauen wir aufmerksamer hin, was sich in unserem Garten tut, wie die Mosaiksteine zusammenpassen. Wir retten nur, was wir verstehen – und lieben. Und wer kann schon einer freundlichen Federkugel widerstehen, die einen bei der Gartenarbeit beobachtet?
Wie Sie Ihren Garten oder Balkon naturnah gestalten können, ohne Ihre eigenen Vorlieben aus dem Blick zu verlieren, erfahren Sie in der zweiten Staffel des WESER-KURIER-Podcasts „Gartenhelden“.
Das Rotkehlchen sitzt auf einem Stein in der Sonne und beobachtet die Gärtnerin beim Buddeln in der Erde, in sicherer Entfernung und trotzdem nah. Als die Gärtnerin sich weiter durch das Beet arbeitet, hüpft das Rotkehlchen auf die Erde und schaut, was bei den Arbeiten ungewollt ans Tageslicht befördert wurde: Käferlarven, Schmetterlingsraupen oder Ameisen? Anspruchsvoll ist der zutrauliche Singvogel nicht, auch nicht, was die Brutplätze angeht. Das ist sein Glück: Rotkehlchen stehen in Deutschland nicht auf der Liste der gefährdeten Arten.
Wie das Monitoring häufiger Brutvögel in Niedersachsen zeigt, entwickelt sich die Population des Rotkehlchens sogar leicht positiv – auch der Bestand der Blaumeisen nimmt leicht zu. Verlierer in den vergangenen Jahren sind unter anderem die Amseln, der Buchfink und der Star. Das zeigt die Auswertung der Vogelzählaktion „Stunde der Gartenvögel“ des Naturschutzbundes (Nabu). Diese Allerweltsvögel, die viele noch aus ihrer Kindheit kennen, sterben zwar nicht aus, aber ihre Bestände verringern sich laut Nabu immer weiter, teils auf dramatische Art – der Bestand der Stare in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren fast halbiert.
Die Gründe für den Rückgang sind laut Florian Scheiba vom Nabu Bremen vielfältig, der Verlust des Lebensraumes ist einer davon. „Die Gärten werden immer strukturärmer, die Optik steht für viele Gärtner im Vordergrund, außerdem sollen sie pflegeleicht sein“, sagt Scheiba. Besonders schlecht seien in diesem Zusammenhang die Schottergärten. Für Zugvögel lauern noch zahlreiche Gefahren unterwegs in Form von Beutegreifern, aber auch in anderen Ländern nimmt der Lebensraum für Vögel immer weiter ab. Laut Untersuchungen gibt es immer weniger Vögel, weil nicht mehr genug Jungvögel aufgezogen werden können aufgrund von Nahrungsmangel und fehlendem Lebensraum.
Wer Vögeln und anderen Tieren wie Igeln oder Eichhörnchen im Garten helfen möchte, braucht aber mehr als eine Futterstelle. „Füttern ist keine Artenschutzmaßnahme“, betont Scheiba. Auch ein einzelner Nistkasten im Schottergarten ist nur Deko – ohne die richtigen Pflanzen und somit mehr Leben in der Erde hilft das keinem Vogel. „Ein Mosaik an Maßnahmen ist nötig, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern“, erklärt der Vogelkundler. Dazu gehört auch, dass die gesamte Umgebung außerhalb des Gartens naturnah ist – eine einzige Oase neben einer Reihe an Schottergärten hilft auch nicht viel.
Was hilft, zumindest auf einer anderen Ebene: Vögel an der Futterstelle beobachten. Dadurch schauen wir aufmerksamer hin, was sich in unserem Garten tut, wie die Mosaiksteine zusammenpassen. Wir retten nur, was wir verstehen – und lieben. Und wer kann schon einer freundlichen Federkugel widerstehen, die einen bei der Gartenarbeit beobachtet?
Wie Sie Ihren Garten oder Balkon naturnah gestalten können, ohne Ihre eigenen Vorlieben aus dem Blick zu verlieren, erfahren Sie in der zweiten Staffel des WESER-KURIER-Podcasts „Gartenhelden“.