Was willst du mal werden, wenn du mal groß bist? Diese Frage stellen die Erwachsenen den Kindern immer wenn sie glauben, dass die Kinder noch zu jung sind um die Realitätkennengelernt zu haben.
Tatsächlich gibt es so gut wie überhaupt keinen Erwachsenen den ich kenne, der tatsächlich das geworden ist was er sich einmal gewünscht hat. Wir alle haben diese Frage einmal beantwortet und wollten Superheld, Feuerwehrmann, Ballerina oder Prinzessin werden.
Aber die Realität hat uns nach und nach beigebracht dass man im Leben nicht alles bekommt was man sich wünscht. Tatsächlich haben die meisten Erwachsenen etwas bekommen was sie sich als Kind niemals gewünscht hätten: einen Job, eine Vollzeitstelle die nur dazu geeignet ist die Miete und die Lebenshaltungskosten zu bezahlen um die Familie durchzubringen.
Wer an einem Montagmorgen in seinem Auto vor der Ampel steht und ein Blick in den Rückspiegel wirft, der wird in lange und traurige Gesichter blicken, denn die Menschen im Auto hinter dir sind genauso wenig davon begeistert ihre Arbeitsstelle aufzusuchen wie du.
Wir alle haben mit über 40 Jahren begriffen, dass das Leben kein Ponyhof ist.
Aber warum ist das so?
Ist der Mensch nicht die Krone der Schöpfung, die einzige Spezies auf diesem Planeten die sich alles Untertan gemacht hat?
Und ist der Mensch nicht auch die einzige Spezies die einen Großteil des Lebens damit verbringt Dinge zu tun die sie eigentlich nicht tun will?
Dinge, die zum täglichen Leben dazugehören wie beispielsweise ein Zahnarztbesuch oder das Ausfüllen von Rentenversicherungsunterlagen?
Wie viel von deinem Leben hat mit dem zu tun was du eigentlich immer machen wolltest?
Für mich gab es über viele Jahre diese Frage überhaupt nicht, denn ich war der Meinung keine Wahl zu haben. Ich bin 1970 geboren, habe gerade einmal einen Realschulabschluss und wurde von meinem Vater mit 16 Jahren in eine Lehre als Elektroinstallateur gesteckt, die ich niemals machen wollte.
Für mich ging es immer darum die nächste Rechnung zu bezahlen, Zeit mit der Familie zu verbringen und darauf zu warten dass sich irgendwann einmal eine Chance bietet etwas zu verändern.
Vom Prinzip habe ich immer darauf gewartet, dass jemand zu mir kommt und sagt: „Gut dass wir dich gefunden haben! Hier ist der Traumjob den du selbst nie definiert hast und wir zahlen dir das doppelte Gehalt und lösen alle deine Probleme!“
Aber irgendwie kam nie jemand. Gerade hast du dich noch darüber gefreut, dass du die Lehre endlich hinter dir hast und plötzlich bist du 41 Jahre alt.
Du fragst dich, ob du deinen Job auch in 20 Jahren noch machen möchtest?
Du fragst dich, wer dich mit über 40 Jahren noch einstellt?
Du möchtest lieber nicht darüber nachdenken?
Dann könnte das daran liegen, dass du die Antworten bereits kennst! Der einzige Mensch, der daran interessiert ist dass deine Zukunft besser wird bist du! Nur du kannst die Pläne machen, die dich an dein Ziel bringen. Wenn du dich dabei auf andere Menschen verlässt, dann bringen Sie dich an ihr Ziel.
Obwohl Menschen mit über 40 Jahren heute deutlich leistungsfähiger sind als vor 50 Jahren, gelten immer noch die alten Regeln sobald man eine Stellenanzeige liest. Da wird gesucht nach dem maximal 25-jährigen mit 30 Jahren Berufserfahrung und drei Studienabschlüssen, der möglichst auch noch für ein Drittel des Gehaltes arbeitet - welches dir schon nicht reicht.
Und je härter die Menschen arbeiten müssen, desto schlechter werden sie bezahlt. Ich kenne einen Physiotherapeuten, der mobile Massagen anbietet und täglich 14 Stunden arbeiten muss, weil er in seinem Heimatland aus politischen Gründen nicht als Arzt arbeiten darf und sein Studium in Deutschland nicht anerkannt wird.
Ich kenne viele intelligente Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit stupiden Tätigkeiten verdienen, die ihnen keinen Spaß machen. Und es gibt eine Frage, mit der man die meisten dieser Menschen unglaublich erschrecken kann.