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Statt Journalismus politische Manipulation bei der ARD | Von Rainer Rupp


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Statt Objektivität und Vielseitigkeit Sprachregelung und Klischees für Mitarbeiter
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Deutsche Mainstream-Medien, allen voran aber auch Boulevardblätter wie BILD haben in den letzten Wochen zunehmend hysterisch sachliche und ausgewogene Aussagen zum Nahostkonflikt angegriffen und skandalisiert. Zuletzt hat das Christoph Heusgen getroffen, den Chef der über Deutschland hinaus politisch einflussreichen „Münchner Sicherheitskonferenz“. Der 68-jährige Heusgen ist nicht irgendwer. Ab 2005 war er der außen- und sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel und von 2017 bis zum Juni 2021 war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland bei der UNO in New York und er dürfte den Konfliktherd im Nahen Osten besser kennen, als die meisten anderen deutschen Politiker und erst recht als die schrillen medialen Wadenbeißer.
Nach einem für die deutschen Mainstream-Medien heutzutage überraschend sachlichen und ausgewogenen Interview in der ZDF-Nachrichtensendung „heute-journal“ vor wenigen Tagen wurde er vor allem von dem Revolverblatt BILD, aber auch von prominenten Politikern scharf angegriffen. Denn Heusgen hatte im Interview ein deutsches Tabu gebrochen. Er hatte nämlich die menschenverachtende Politik der rassistischen, rechtsradikalen israelischen Regierung beim Namen genannt und die Propaganda-Offensive von Ministerpräsident Netanjahu nicht geteilt, wonach Israels Militär die „humanitärste Armee der Welt“ ist.
Vor allem aber wurde Heusgen vorgeworfen, kein kritisches Wort zum „bestialischen Terrorangriff der Hamas“ gefunden und stattdessen Israel kritisiert zu haben. Dabei fielen Begriffe wie „krass“, „schockierend“, „verstörend“. Und der stellvertretende BILD-Chefredakteur, Paul Ronzheimer, sprach davon, dass Heusgen den „Ja, aber-Israel-Schwurblern“ recht gebe. Damit sind die Leute gemeint, die sagen; „Ja, der Hamas-Angriff ist scharf zu verurteilen, aber sowas kommt von sowas und die Israelis tragen eine Mitschuld.“
Die Art und Weise, wie Heusgens Interview im deutschen Blätterwald und auch von Politikern skandalisiert wurde, zeigt auf beängstigende Weise, wie eng der vom „Wahrheitsministerium“ erlaubte Meinungskorridor selbst für herausragende Persönlichkeiten geworden ist. Jede Art von Analyse, Kontext und Hintergrund, wie sie noch vor wenigen Jahren überall selbstverständlich war, wird bei dem Thema Nahostkonflikt von den Agenten des zur einzigen Wahrheit erklärten, offiziellen „Narrativs“ verbissen verfolgt, skandalisiert und für illegitim erklärt. Das alles geschieht unter der Schirmherrschaft unseres Kanzlers „Olaf des Vergesslichen“, der erst vor wenigen Tagen bekräftigt hat, dass jedes „Ja, aber“ unanständig ist. Das alles bedeutet, dass die Debatte zum Nahostkonflikt noch absurder wird, wozu auch die ARD mit ihren jüngsten Maßnahmen beiträgt. Denn das „Top-Fernsehqualitätsmedium“, das jedes Jahr Milliarden Euro unserer Zwangsgebühren verpulvert, zwingt mit neuen Maßnahmen den Meinungskorridor seiner Mitarbeiter in einen noch engeren Kanal.
Was die „Qualitätsjournalisten“ der ARD seit 14 Tagen über den Krieg im Nahen Osten sagen dürfen und was nicht, steht in einer sage und schreibe 44 seitigen Anweisung des „Polit-Kommissars“ in der Chefetage des leider immer noch meistgesehenen Nachrichtensenders. Darin vergattert der verantwortliche Leiter der „Abteilung Manipulation und Volksverdummung“ die Mitarbeiter der ARD dazu, sich in der Berichterstattung stromlinienförmig der herrschenden Regierungserzählung anzupassen. Sogar die Wortwahl zur Beschreibung von Tatbeständen wird in dem umfangreichen Glossar vorgeschrieben, das als Leuchtturm dient für „unabhängigen demokratischen Journalismus“ im besten Deutschland, das es je gab.
Wenn Zuschauer des Allgemeinen Regierungsdienst (ARD) sich immer öfter wundern, dass sie in den Nachrichten und Kommentaren stets dieselbe Meinung hören, was übrigens beim Zentralen Dumm Funk (ZDF) nicht ande...
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