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Statt „neue“ eine „alternative“ Weltordnung | Von Jochen Mitschka


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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
In meinen letzten Beiträgen habe ich immer wieder darauf hingewiesen, welche Erwartungen mit verschiedenen Veranstaltungen der Säulen der neuen alternativen Weltordnung, die auf Multipolarismus basiert, in Ländern außerhalb der Kolonialländer verbunden sind. Diese alternative Ordnung, steht im Wettstreit gegen die von Oligarchen und Vertretern von US-Machtinteressen vorangetriebene „neue“ aber nach wie vor unipolare Weltordnung mit den USA als Hegemon. Die Alternative wird von Organisationen wie BRICS, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und anderen, relativ neuen Bündnissen getragen. Mit den neuesten Ergebnissen, will ich diesen PodCast beginnen, dann ein paar Worte zur Ukrainekrise hinzufügen, so, wie sie außerhalb der NATO-Staaten gesehen wird.
Vijay Prashad, ein indischer Historiker, Redakteur und Journalist, erklärt am 21. September, dass die Länder, welche am letzten Gipfeltreffen der SOZ im usbekischen Samarkand teilgenommen hatten, nicht alle einer Meinung, aber dennoch daran interessiert waren, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu festigen.
Er berichtet, wie sich Mitte September 2022 die neunköpfige Organisation zu ihrer 22. Sitzung des Rates der Staatschefs trafen. Da China, Indien und Pakistan Mitglieder der SOZ sind, vertrete die Organisation etwa 40 % der Weltbevölkerung; zusammen mit Russland machen die SOZ-Länder 60 % des eurasischen Territoriums aus (die anderen Mitgliedstaaten der Organisation sind Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan und jetzt auch der Iran).
In der Abschlusserklärung dieses Treffens, bezeichnete sich die SOZ als "regionale" Organisation, obwohl sie aufgrund ihrer Größe den Anspruch erheben könnte, wie der Autor betont, eine globale Organisation mit der gleichen Legitimität wie die G-7 zu sein (deren sieben Länder nur 10 % der Weltbevölkerung ausmachen, obwohl auf die Gruppe 50 % des weltweiten Nettovermögens entfallen).


Das Schlüsselwort der Erklärung von Samarkand scheine "gegenseitig" zu sein: gegenseitige Achtung, gegenseitiges Vertrauen, gegenseitige Konsultation und gegenseitiger Nutzen.

Wie aufs Stichwort, so die Worte von Prashad, „rollten die Augen in der westlichen Presse“, die dem Treffen in ihrer Berichterstattung entweder kein großes Gewicht beigemessen hätten, oder die Spaltungen zwischen den Ländern, die an dem Treffen teilnahmen, betonten. Äußerungen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und des indischen Premierministers Narendra Modi über ihre Ansichten zum Krieg in der Ukraine seien prägend für die Schlagzeilen der westlichen Medien gewesen.
Die SOZ-Staaten, so der Artikel weiter, tragen 24 % zum Weltbruttoinlandsprodukt bei und hatten im Jahr 2020 einen Anteil von 17,5 % am Welthandel, was für die ärmeren Staaten Eurasiens sehr verlockend sei. Die Lokomotive dieser wirtschaftlichen Aktivität sei nach wie vor China, der größte Handelspartner des Iran, Kirgisistans, Pakistans, Russlands, Indiens und Usbekistans. Die Vorteile des Handels zwischen den Ländern - einschließlich des Energiebezugs aus Russland - bilden die Grundlage der SOZ, die zu einer der wichtigsten Institutionen für die Integration Eurasiens geworden sei.


„Der Iran wurde auf dem Treffen in Samarkand zum vollwertigen Mitglied der SOZ. Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben die US-Sanktionen gegen den Iran und Russland sowie der von den USA angezettelte Handelskrieg gegen China diese drei Länder näher zusammenrücken lassen. Im April 2021 unterzeichneten China und der Iran ein 25-jähriges Handelsabkommen (…) Ähnliche Äußerungen, wenn auch mit einem stärkeren antiwestlichen Ton, waren auf dem siebten Östlichen Wirtschaftsforum zu hören, das im September 2022 in Wladiwostok (Russland) stattfand und auf dem der russische Präsident Wladimir Putin sagte: ‚Der Westen scheitert, die Zukunft liegt in Asien‘.“ (1)

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