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„Soll ick jetzt den Knaller zünden?“ – „Zünd den Knaller!“ – Puff! – „irre!“
Ja, das trifft den Kern der heutigen Folge recht gut, denn die Handlung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Irrer Bombenleger ist irre und legt Bomben. Und reißt damit riesen Löcher nicht nur in die Station sondern auch ins Budget der Serie. Denn die Einsattzstellen sind unglaublich überzeugend
Der Geldkoffer aus der letzten Folge scheint ohnehin weiter zu sprudeln, denn hier werden nicht nur mal eben liebgewonnene Sets geschrottet, sondern auch für Statisten war offenbar noch genug Kohle da. Die Szenen wirken dermaßen belebt, dass es eine Augenfreude ist. Selbst im Besprechungsraum ist jeder Gartenstuhl mit einem Schauspieler besetzt. Der zwar meistens keine Sprechrolle hat, aber den Realismus einer Einsatzbesprechung nach oben treibt und – im Fall der jungen Ärztin – Gregors Hormonspiegel gleich mit:
Auf der Besprechung zerbricht man sich eben den Kopf, wer wohl der Idiot ist, der da die Bomben legt und zündet. Denn es gibt keine Bekennerbriefe und selbst der IS hat ausnahmsweise die Attentate nicht für sich reklamiert. Was verwundert, den der IS würde sogar Sturmtief „Xavier“ für sich reklamieren. Die Analyse ergibt: Unser Attentöter ist ausnahmsweise nicht religiös verblendet, sondern einfach nur geltungssüchtig. Und zwar so sehr, dass er bestimmt regelmäßig am Tatort rumlungert, so die Vermutung. Da die Gesichtserkennung im 23ten Jahrhundert offenbar ziemliche Rückschritte gemacht hat, muss nun ORDENdlich von Hand nachgeguckt werden. Im „Thomas de Maizière“-Gedächtniszimmer:
Apropos ganz wie im wahren Leben: Stellt sich heraus: Der Täter ist ein armes Würstchen mit kleinem Schwanz und großem Geltungsbedürfnis. Und wir vermuten: Der Gastdarsteller wurde aufgrund seines Namens für die Rolle des Killers gecastet:
Der „Arme“ ist nicht nur von allen guten Geistern verlassen sondern auch von seiner Frau, seinen Kindern, seinem Job und sein Hund ist bestimmt auch weggelaufen. Angenehm irre guckend und spuckend erzählt er Sinclar von seinem Leben, wedelt dabei mit einem Auslöser für eine Bombe, die die Station zerstören kann und erinnert irgendwie an eine weiße Version von Avery Brooks:
Doch während der Irre von einer Explosion so hell wie tausend Sonnen faselt, hat sich unser Captain seinen Comlink dahin gesteckt, wo die Sonne nie scheint.
Sascha:
Und so kann Garibaldi (etwas dumpf zwar, aber immerhin) das Gespräch mithören, erstaunlich kluge Schlüsse ziehen und sein Team aus CGI-Mitarbeitern zum Reaktorkern schicken, wo sie im letzten Moment die Bombe entfernen können.
Erst reißt beim Irren die letzte mentale Zündschnur, dann explodiert der Sprengsatz – inzwischen weit weg von der Station – und dann kriegt er Sheridans Faust zu schmecken. Und der hat nach seiner Comlinkverstackaktion garantiert NICHT seine Hände gewaschen, so!
Klingt eigentlich wie ein total generischer Plot und ist es auch. Aber der dient ja nur als Vehikel, um andere Charaktere weiterzuentwickeln. Lennier zum Beispiel verfeinert seine Ohnmachtsanfall-Skills durch ins Koma fallen.
Sascha:
Vielleicht gut, dass Bill Mumy sich in den Medlab-Szenen durch eine Wachspuppe ersetzen ließ. So ist ihm Londos Gefasel erspart geblieben.
Tja. Karma is a bitch. Hat Lennier doch kurz zuvor den Kameramann der Serie im Transit-Raum belogen. Und schon wird im Aufwach-Raum gelegen. Hä? Was Kameramann? Ja, John C Flynn der dritte hat seinen Platz hinter mit dem vor der Kamera getauscht und durfte einen aufdringlichen Typen spielen.
Aber:
Gregor:
Oder lag es am Regisseur? Oder an der zwischenzeitlich absolvierten Regie-Forbildung? Denn bei aller Ballerballer-Banalität der Haupthandlung ist die Umsetzung ausgesprochen sehenswert: Ausgefeilte, wenn auch etwas verwackelte Kamerafahrten und ein Bildaufbau, der Richard Compton nie im Leben eingefallen werden. Jede Szene schreit uns förmlich entgegen: SIE HER! Ich hab mir was dabei gedacht, wie ich die Charaktere positioniere. Kleines Beispiel gefällig? Bitteschön:
Londo findet sich aber auch bald in der Horizontalen wieder. Nach einem gezielten Sprung in den Turbolift. Bei einer Feuerwalze im Flur war die Vorstellung, sich eine Kabine mit Erzgegner G’Kar zu teilen plötzlich deutlich attraktiver. Und in jeder anderen Serie *hust*Voyager*hust* wäre das die Schlüsselszene, in der die beiden Feinde lernen müssen zusammenzuarbeiten und am Ende ihre Differenzen überwinden. Drauf geschissen! Nicht so bei Babylon 5! Hier freut sich G’Kar einen Ast, dass Londo bald das Zeitliche segnen wird. Auch wenn es seinen eigenen Tod bedeuten würde.
War sonst noch was? Achja: Ein Haufen schrulliger Mönche strömt auf die Station und damit ist nicht nur Brother Luie und seine Gang gemeint. Koshs Offenbarung gegen Staffelende zieht massig Pilger auf die Station und fangen an zu begrabbeln, was nicht bei drei auf der Topfpflanze ist.
Insgesamt eine sehr merkwürdige Folge, die irgendwie aus dem Fluß der SeelenSerie fällt und sich ein bißchen anfühlt wie ein Fremdkörper: Garibaldis Gehilfe zum Beispiel kommt völlig aus der Kalten. benimmt sich so, als wäre er schon immer da gewesen (Kosh?) und verschwindet am Ende in der Versenkung, um nie wieder gesehen zu werden. Wir hatten beide ganz furchtbare Erinnerungen an die Folge, die sich im Rewatch als total unterhaltsam herausgestellt hat. Haufenweise tolle (Bild)Ideen, die die Folge extrem unterhaltsam und kurzweilig machen. Und der verrückte Bombenleger ist angenehm verrückt und das, obwohl er total over the top ist.
Am Ende zücken wir den Sprengstoffgürtel und vergeben bombige
Und das könnte Dich noch interessieren:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
By Der graue Rat„Soll ick jetzt den Knaller zünden?“ – „Zünd den Knaller!“ – Puff! – „irre!“
Ja, das trifft den Kern der heutigen Folge recht gut, denn die Handlung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Irrer Bombenleger ist irre und legt Bomben. Und reißt damit riesen Löcher nicht nur in die Station sondern auch ins Budget der Serie. Denn die Einsattzstellen sind unglaublich überzeugend
Der Geldkoffer aus der letzten Folge scheint ohnehin weiter zu sprudeln, denn hier werden nicht nur mal eben liebgewonnene Sets geschrottet, sondern auch für Statisten war offenbar noch genug Kohle da. Die Szenen wirken dermaßen belebt, dass es eine Augenfreude ist. Selbst im Besprechungsraum ist jeder Gartenstuhl mit einem Schauspieler besetzt. Der zwar meistens keine Sprechrolle hat, aber den Realismus einer Einsatzbesprechung nach oben treibt und – im Fall der jungen Ärztin – Gregors Hormonspiegel gleich mit:
Auf der Besprechung zerbricht man sich eben den Kopf, wer wohl der Idiot ist, der da die Bomben legt und zündet. Denn es gibt keine Bekennerbriefe und selbst der IS hat ausnahmsweise die Attentate nicht für sich reklamiert. Was verwundert, den der IS würde sogar Sturmtief „Xavier“ für sich reklamieren. Die Analyse ergibt: Unser Attentöter ist ausnahmsweise nicht religiös verblendet, sondern einfach nur geltungssüchtig. Und zwar so sehr, dass er bestimmt regelmäßig am Tatort rumlungert, so die Vermutung. Da die Gesichtserkennung im 23ten Jahrhundert offenbar ziemliche Rückschritte gemacht hat, muss nun ORDENdlich von Hand nachgeguckt werden. Im „Thomas de Maizière“-Gedächtniszimmer:
Apropos ganz wie im wahren Leben: Stellt sich heraus: Der Täter ist ein armes Würstchen mit kleinem Schwanz und großem Geltungsbedürfnis. Und wir vermuten: Der Gastdarsteller wurde aufgrund seines Namens für die Rolle des Killers gecastet:
Der „Arme“ ist nicht nur von allen guten Geistern verlassen sondern auch von seiner Frau, seinen Kindern, seinem Job und sein Hund ist bestimmt auch weggelaufen. Angenehm irre guckend und spuckend erzählt er Sinclar von seinem Leben, wedelt dabei mit einem Auslöser für eine Bombe, die die Station zerstören kann und erinnert irgendwie an eine weiße Version von Avery Brooks:
Doch während der Irre von einer Explosion so hell wie tausend Sonnen faselt, hat sich unser Captain seinen Comlink dahin gesteckt, wo die Sonne nie scheint.
Sascha:
Und so kann Garibaldi (etwas dumpf zwar, aber immerhin) das Gespräch mithören, erstaunlich kluge Schlüsse ziehen und sein Team aus CGI-Mitarbeitern zum Reaktorkern schicken, wo sie im letzten Moment die Bombe entfernen können.
Erst reißt beim Irren die letzte mentale Zündschnur, dann explodiert der Sprengsatz – inzwischen weit weg von der Station – und dann kriegt er Sheridans Faust zu schmecken. Und der hat nach seiner Comlinkverstackaktion garantiert NICHT seine Hände gewaschen, so!
Klingt eigentlich wie ein total generischer Plot und ist es auch. Aber der dient ja nur als Vehikel, um andere Charaktere weiterzuentwickeln. Lennier zum Beispiel verfeinert seine Ohnmachtsanfall-Skills durch ins Koma fallen.
Sascha:
Vielleicht gut, dass Bill Mumy sich in den Medlab-Szenen durch eine Wachspuppe ersetzen ließ. So ist ihm Londos Gefasel erspart geblieben.
Tja. Karma is a bitch. Hat Lennier doch kurz zuvor den Kameramann der Serie im Transit-Raum belogen. Und schon wird im Aufwach-Raum gelegen. Hä? Was Kameramann? Ja, John C Flynn der dritte hat seinen Platz hinter mit dem vor der Kamera getauscht und durfte einen aufdringlichen Typen spielen.
Aber:
Gregor:
Oder lag es am Regisseur? Oder an der zwischenzeitlich absolvierten Regie-Forbildung? Denn bei aller Ballerballer-Banalität der Haupthandlung ist die Umsetzung ausgesprochen sehenswert: Ausgefeilte, wenn auch etwas verwackelte Kamerafahrten und ein Bildaufbau, der Richard Compton nie im Leben eingefallen werden. Jede Szene schreit uns förmlich entgegen: SIE HER! Ich hab mir was dabei gedacht, wie ich die Charaktere positioniere. Kleines Beispiel gefällig? Bitteschön:
Londo findet sich aber auch bald in der Horizontalen wieder. Nach einem gezielten Sprung in den Turbolift. Bei einer Feuerwalze im Flur war die Vorstellung, sich eine Kabine mit Erzgegner G’Kar zu teilen plötzlich deutlich attraktiver. Und in jeder anderen Serie *hust*Voyager*hust* wäre das die Schlüsselszene, in der die beiden Feinde lernen müssen zusammenzuarbeiten und am Ende ihre Differenzen überwinden. Drauf geschissen! Nicht so bei Babylon 5! Hier freut sich G’Kar einen Ast, dass Londo bald das Zeitliche segnen wird. Auch wenn es seinen eigenen Tod bedeuten würde.
War sonst noch was? Achja: Ein Haufen schrulliger Mönche strömt auf die Station und damit ist nicht nur Brother Luie und seine Gang gemeint. Koshs Offenbarung gegen Staffelende zieht massig Pilger auf die Station und fangen an zu begrabbeln, was nicht bei drei auf der Topfpflanze ist.
Insgesamt eine sehr merkwürdige Folge, die irgendwie aus dem Fluß der SeelenSerie fällt und sich ein bißchen anfühlt wie ein Fremdkörper: Garibaldis Gehilfe zum Beispiel kommt völlig aus der Kalten. benimmt sich so, als wäre er schon immer da gewesen (Kosh?) und verschwindet am Ende in der Versenkung, um nie wieder gesehen zu werden. Wir hatten beide ganz furchtbare Erinnerungen an die Folge, die sich im Rewatch als total unterhaltsam herausgestellt hat. Haufenweise tolle (Bild)Ideen, die die Folge extrem unterhaltsam und kurzweilig machen. Und der verrückte Bombenleger ist angenehm verrückt und das, obwohl er total over the top ist.
Am Ende zücken wir den Sprengstoffgürtel und vergeben bombige
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