Kürzlich veranstaltete die "Taiwan Future Society" eine Diskussionsrunde über Probleme und Herausforderungen, denen sich Taiwan in der Zukunft gegenübersieht. Aber auch die Chancen, die sich für Taiwan ergeben. 

Zu den illustren Diskussionsteilnehmern gehörten Leo Seewald, Direktor der American Chamber of Commerce, Sean Lien (連勝文), erfolgreicher Geschäftsmann und Mitglied des Ständiges Ausschusses der Kuomintang (vielen besser bekannt als der Sohn von Lien Chan, ehemaliger Vizepräsident und Premierminister der Republik China), Steven Chen (陳士駿), Mitbegründer von Youtube und Professorin Shirley Siaru Lin (林夏如), Politikwissenschaftlerin, China-Kennerin und Autorin der Bücher "Taiwan's China Dilemma" und "The High-Income Trap".

Als Super-Gast war Andrew Yang geladen - allerdings nur per Zoom-Conference Call. Andrew Yang, dessen Eltern aus Taiwan in die USA eingewandert waren (jetzt aber wieder hauptsächlich in Taiwan leben) ist ein erfolgreicher Unternehmer, war schon als Berater für den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama tätig, ehe er in der Vorwahl der Demokratischen Partei für die Präsidentschaftskandidatur 2020 antrat und sich erfolgreicher schlug, als von vielen erwartet. Ein politisches Hauptziel war die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, welches er „Freiheitsdividende" (englisch: freedom dividend) nannte und wegen zunehmender Automatisierung in der Produktion als unabdingbar erachtete. 

Doch Andrew Yang, der von einem Teilnehmer als "Black Panther" der Asian Americans und Taiwaner bezeichnet wurde (siehe Bedeutung des Superhelden "Black Panther" auf die Afro-Amerikanische Gesellschaft), sprach nicht über das bedingungslose Grundeinkommen, sondern er wurde in erster Linie dazu befragt, welche Entwicklungen er in Bezug auf die China-Taiwan-Politik unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden (streng genommen "designierter Präsident") sieht.