Wenn die Nachricht des Wall Street Journals, des Zentralorgans des amerikanischen Großkapitals, stimmt, dann hat die Zeitung einen riesigen, Menschenverachtenden Skandal enthüllt.
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Denn das Sterben von Tausenden und das Leid von zig Tausenden Menschen in der Ukraine, egal auf welcher Seite, erscheint aufgrund der Wall-Street-Journal-Enthüllung in einem ganz anderen Licht. Die Tragödie wäre dank einer endlich ernst gemeinten diplomatischen Initiative von Kanzler Olaf Scholz und Präsident Emmanuel Macron vermeidbar gewesen. Die in Aussicht gestellte friedliche Lösung ist jedoch im letzten Moment gescheitert, hauptsächlich am arroganten, nationalistischen Fanatismus der politischen Führung in der Ukraine, gepaart mit dem offensichtlichen Desinteresse Washingtons an einer Verhandlungslösung.
Kiews maßlose Überschätzung der Kampfkraft seiner von USA/NATO ausgebildeten Streitkräfte, deren Rückgrat von den faschistischen Freiwilligen-Bataillonen gebildet wurde und immer noch wird, hat zusammen mit der bodenlosen Dummheit des politischen Dilettanten Volodymyr Selenskij zwangsläufig in die aktuelle Katastrophe geführt.
Der professionelle Schauspieler Selenskij, der in einer TV-Satire als Polit-Clown schon einmal die Rolle des Präsidenten der Ukraine gespielt hatte, war zu Beginn der aktuellen Krise wahrscheinlich in dem Glauben, die heldenhafte Siegerrolle in dem von Washington geschrieben US/NATO-Drehbuch zu spielen. Aber das im Skript versprochene tolle Hollywood-Happyend wurde von der harten Wirklichkeit der russischen Erfolge bei der Demilitarisierung und der noch laufenden Denazifizierung der Ukraine eingeholt.
Auch das US/NATO-Sanktionen-Drehbuch zur Ruinierung der russischen Wirtschaft war offensichtlich von politischen Laien aus der US-Filmindustrie geschrieben worden. Die westlichen Drehbuchautoren hatten offensichtlich erwartet, dass Moskau nach dem harten ersten Sanktionsschlag auf die linke Wange die rechte Wange für den nächsten Schlag hinhalten würde. Stattdessen hat Russland mit Gegensanktionen geantwortet, in deren Folge nun die US/NATO-Zauberlehrlinge von ihren eigenen Hexensprüchen wirtschaftlich destabilisiert werden. All das wäre laut den Enthüllungen im Wall Street Journal mit einem Minimum an klarem Verstand und ein wenig politischem Mut von Kanzler Scholz und Präsident Macron gegenüber den Kriegsherren in Washington vermeidbar gewesen.
Auch in Deutschland drohen jetzt galoppierende Inflation, Produktionseinbrüche, Massenarbeitslosigkeit und noch mehr Verarmung, aber dafür gibt es 100 Milliarden Euro für die militärische Aufrüstung, zusätzlich zu dem jährlichen Bundeswehrhaushalt. Angesichts dieser Entwicklung kann man nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Nicht nur die Regierung der Ampelkoalition hat total versagt, sondern auch die Oppositionsparteien CDU/CSU und Die Linke. Sie alle haben sich als willige Helfer der ukrainischen Nazi-Versteher und eifrige Mitläufer der von US/NATO-orchestrierten Kriegshysterie gegen Russland hervorgetan.
Aber es wird Zeit, dass wir uns jetzt den Artikel im Wall Street Journal genauer anschauen. Der ist unter dem Titel: "Vladimir Putin's 20-Year March to War in Ukraine – and How the West Mishandled It" erschienen. (Zu Deutsch: Wladimir Putins 20-jähriger Marsch in den Krieg in der Ukraine – und was der Westen falsch gemacht hat.) In dem sehr langen Artikel, der natürlich die US-Politik verteidigt, findet man tief im Text versteckt so ganz nebenbei folgende Passage:
"Herr Scholz machte dann einen letzten Vorstoß für eine Einigung zwischen Moskau und Kiew. Am 19. Februar in München (bei der so genannten 'Sicherheitskonferenz') sagte er Herrn Selenskij, dass die Ukraine auf ihre Bestrebungen nach einem NATO-Beitritt verzichten und die Neutralität der Ukraine als Teil eines umfassenderen europäischen Sicherheitsabkommens zwischen dem Westen und Russland erklären sollte...