Wir haben gemeinsam mit Mila Eremeeva ein Jahr lang Menschen in der Ukraine mit diesem Podcast begleitet. Heute, ein Jahr danach, schauen wir noch einmal zurück.Die Geschichten der Zeitzeugen des Krieges gehen unter die Haut. Flucht, Angst und Tod haben sie erfahren, aber am Ende ist da immer auch viel Kraft spürbar. In diesem Podcast hören wir noch einmal von den Schicksalen der Menschen in der Ukraine. Von Menschen, die den Vater oder den Bruder im Krieg verloren haben, die die Hölle von Mariupol oder Butscha überlebt haben. Und wir möchten ihnen damit auch danken, dass sie uns teilhaben lassen, an ihrem Horror, aber auch an ihrer Hoffnung.

In dieser Folge spricht die ukrainische Moderatorin Mila Eremeeva mit Tamerlan. Dabei erzählt der 33-jährige, weshalb es für ihn eine Selbstverständlichkeit ist sein Land zu verteidigen, wie er im Straßenkampf die Hölle erlebte und weshalb er dennoch an die Zukunft glaubt. "Die Augen wollen nicht glauben, was man im Krieg sieht", sagt der Kämpfer, der früher Künstler war.

"Du kannst nicht gleichzeitig auf zwei Stühlen sitzen", sagt Petro. Er meint damit auch seine ukrainischen Blogger- und Influencer*Innen Kollegen, die in Russland leben und schweigen. "Sie wissen alles, aber aus Angst um ihr Geld bleiben sie stumm", so der Familienvater. Er hat die Webseite theylovewar.com aufgebaut. Dort veröffentlich er nicht nur die, die schweigen, sondern auch die, die offen die Putinsche Propaganda verbreiten. "Sie sollen nie mehr einen Vertrag bekommen", so das Ziel von Petro. Darüber und über die vielen anderen Hilfsaktionen für sein Land, redet Mila in dieser neuen Folge von U Stand U Fight.

Anna ist 22. Sie sucht in Mariupol eigentlich eine Stelle als Arzt im Praktikum. Doch dann kommt der Krieg und sie hilft im Krankenhaus von Mariupol als Krankenschwester. Was sie sieht und erlebt ist unfassbar und traumatisch. Männer, die um Hilfe für ihre todgeweihten Frauen bitten. Mütter, die um das Leben ihrer kleinen Zwillingstöchter kämpfen. Mila Eremeevar lässt Anna erzählen und sie erzählt: "Irgendwann kamen fast nur noch Leichen an", sagt sie.

Atem ist 19 Jahre alt, und wie viele seiner Altersgenossen in der Ukrainer studierte er für eine Zukunft in diesem Land. IT Spezialist wollte er werden. Dann besuchte er seine Familie in Mariupol und blieb dort hängen. Er erlebte die hässliche Fratze des Krieges und er verlor seinen Bruder im Bombenhagel. Im Gespräch mit Mila Eremeeva erzählt er uns seine Geschichte, die damit beginnt, dass alle dachten, dass der Krieg in drei Tagen vorbei sei. Er war es nicht. Und dann war es zu spät für eine sichere Flucht. Die ganze Geschichte von Artem jetzt in dieser Folge U Stand U Fight, dem einzigen Ukraine Podcast aus der Ukraine für Deutschland.

Mitri hat vor dem Krieg Straßen gebaut, Nikolai hat seine Felder bestellt. Mitri und Nikolai haben sich zufällig in der Schlange der Freiwilligen entdeckt und sie fielen sich in die Arme. Sie kannten sich schon lange, hatten sich aus den Augen verloren und sind jetzt dabei mit Waffen ihre Heimat zu verteidigen. Als es dann tatsächlich zu Gefechten kommt, ist da "nur noch unglaublich viel Adrenalin". Sie erzählen, dass der Trieb zur Selbstverteigung alles steuert. Sehr schnell wurde ihnen klar, dass das echt ist, kein Computerspiel. "Jetzt muss es sein, dann muss es so sein", sagt Mitri, der zusammen mit Nikolai viele Kameraden sterben sieht. Die Angst, so erzählen sie, die kommt erst später. Hört die Geschichte von Mitri und Nikolai in der aktuellen Folge von U STAND U FIGHT.

Die 33-jährige Lena hat die Hölle von Butscha erlebt. In dieser Episode erzählt sie auch von ihren Begegnungen mit den russischen Soldaten. "Sie haben wirklich gedacht, wir würden uns über die Befreiung freuen", sagt die Rundfunk-Kommentatorin. "Sie haben uns gesagt, wir sollen uns beruhigen. In ein, zwei Tagen sei alles vorbei". Doch schließlich hätten die Soldaten ihr wahres Gesicht gezeigt. "Gesichter normaler junger Männer, in denen du die Monster nicht erkennen kannst", erzählt Lena. Sie konnte in einer lebensgefährlichen Flucht über den sogenannten "grünen Korridor" fliehen und überlebte so die Hölle von Butscha. In dieser Episode von U STAND U FIGHT verarbeitet sie ihre traumatischen Erlebnisse.

Eigentlich war der Keller, in den sich Olena mit der Familie geflüchtet hatte, nicht tief genug. Dennoch überlebten sie die Zerstörung ihres Heimatortes durch die russischen Truppen. Dabei wurde auch ihr Wohnhaus dem Erdboden gleich gemacht. Das Haus, das sie erst vor Kurzem verlassen hatten. Können wir von Glück sprechen, wenn Flucht, Tod und Zerstörung das Leben bestimmen? Olena sagt, dass die Wahrheit gehört werden muss. Deshalb erzählt sie bei U STAND U FIGHT ihre Geschichte. Und sie wird weiter schreiben. Gegen das Weinen!

"Wir sind innerhalb von Stunden und Tagen erwachsen geowrden", das sagt die 22-jährige Katia über ihre Generation. Bis zum 24. Februar hat sie gedacht, dass der Krieg nur ein schlechter Witz sei. Als in der ersten Nacht die Bomben auf Kharkiv niedergingen, wurde ihr klar, dass der Krieg jetzt die grausame Realität ist. Katia war vor dem Krieg Model und hat, unter anderem, am ukrainischen Top Model Wettbewerb im TV teilgenommen. "Ich habe bis zum 24. Februar die Welt mit Kinderaugen gesehen", sagt Katia. Nach Wochen in einem Bunker in Kharkiv, ist sie nun doch mit ihrer Familie nach Kiew geflohen. "Die Stadt Kharkiv gibt es nicht mehr", erzählt Katia traurig. Warum sie dennoch Hoffnung hat, hört ihr in dieser Eposiode von U STAND U FIGHT.

"Ich glaube immer noch er ist auf Dienstreise und kommt gleich zurück", sagt die 24-jährige Yulia. Sie lebte mit ihrer Familie in einem selbst renovierten Häuschen, als am 24. Februar der Krieg ausbrach. Sie selbst flüchtete mit ihrem Kind vor dem Bomben in den Westen und lebt inzwischen in Dänemark. "Ich hatte eine Vorahnung, dass etwas Schlimmes passieren wird", dann erreichte sie die Nachricht vom Tod des geliebten Vaters. Der 46-jährige Nationalgardist starb bei einem Bombenangriff auf seine Einheit in den Trümmern eines Hauses. Flucht, Trauer, Schmerz und Wut prägen diese Episode. Produktion: Die PODAGONISTEN