Von heute auf morgen ändert sich alles! Die Gesetze, die Regeln, das Leben. Was früher richtig war, ist heute falsch und umgekehrt.

Host und Buchautorin Ruth-Maria Thomas erzählt von ostdeutschen Frauen, die nach dem Ende der DDR, im Umbruch der Wiedervereinigung ihr Lebenl in die Hand genommen haben. Sie mussten schwere Entscheidungen treffen – für sich und für andere. Sie mussten sich in einer neuen Welt zurechtfinden. Sie haben viel verloren, aber auch gewonnen. Und die Erfahrungen, die sie damals gemacht haben, sind heute aktueller und wertvoller denn je.

So viel von dem, was ostdeutsche Frauen nach dem Mauerfall erlebt haben, ist noch unerzählt, ungewürdigt. Zeit, ihre Geschichten sichtbar zu machen!

"Der Bruch – Frauen zwischen Ost und jetzt" ist ein Podcast von Jana Kalms und Henrike Möller, im Auftrag des rbb.

2002: Mit einem Team von Vertrauten bereitet sich Franzi auf die EM in ihrer Heimatstadt Berlin vor. Das Comeback wird zu einem umjubelten Triumph. Getragen von der Atmosphäre schwimmt Franzi das Rennen ihres Lebens. Über ihre 200m Freistil unterbietet sie ihren eigenen Weltrekord von Rom. Den sehnsüchtigen Traum vom olympischen Gold kann sich Franzi auch im letzten Anlauf 2004 in Athen nicht erfüllen. Mit sich und ihrer Karriere ist sie aber längst im Reinen.

1996: Bei den Olympischen Spielen in Atlanta holt Franzi als große Favoritin wieder Silber. Nur Silber! Ein Rückschlag, dem eine persönliche Krise folgt. Ihre Liebe zum Schwimmen wird auf eine harte Probe gestellt. Unbemerkt von der Öffentlichkeit erkrankt Franzi an einer Essstörung. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ist Franzi sportlich nicht konkurrenzfähig - und die Häme grenzenlos. Franzi ist am Tiefpunkt ihrer Karriere.

1994: Franzi scheidet bei den Weltmeisterschaften in Rom über 200 Meter Freistil im Vorlauf aus - wird aber doch Weltmeisterin. Und schwimmt dabei Weltrekord. "Unsere Franzi" ist längst Sportikone und Werbestar. Sie verdient mit Werbeverträgen Millionen, kämpf aber zunehmend mit dem Erwartungsdruck der Öffentlichkeit. Franzi wird zur Projektionsfläche – und will doch eigentlich nur schwimmen.

1992: Bei den Olympischen Spielen in Barcelona gewinnt Franziska van Almsick vier Medaillen. Mit 14 Jahren wird die “Göre” aus Ost-Berlin kurz nach der Wiedervereinigung zum ersten gesamtdeutschen Superstar. Von einem auf den anderen Tag verändert sich ihr Leben komplett. Der Rummel um das „Sport-Wunderkind“ ist riesig, 1993 wird sie sogar Weltsportlerin des Jahres. Franzi wächst unter den Augen der Öffentlichkeit auf.

Frech und unbekümmert holt Franziska van Almsick als 14-Jährige ihre ersten Olympiamedaillen, mit 16 schwimmt sie Weltrekord. Sie wird vor den Augen einer neugierigen Nation erwachsen und ist gerade mal 22, als sie die Boulevardpresse als “Franzi van Speck” beleidigt. Lars Becker, langjähriger Schwimmreporter für den rbb und die ARD, nimmt euch in "Unsere Franzi – Being Franziska van Almsick" mit auf eine Reise zu ihren größten Triumphen und ihren tiefsten Krisen, von den Anfängen in Berlin über Barcelona, Rom, Atlanta, Sydney wieder zurück nach Berlin zum Rennen ihres Lebens.