Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Eine Volksverdummung in diesem Ausmaß ist nicht einmal Adolf Hitlers weltbekanntem Reichspropagandaminister Josef Goebbels gelungen, und der konnte bekannter Weise dem deutschen Volk die dicksten Lügen aufbinden. Sein Trick zum Erfolg: Die Unwahrheit musste auf allen Kanälen nur oft genug und widerspruchslos wiederholt werden! Aber nun ist Goebbels, der bisher unangefochtene Meister seines Fachs, von seinen gelehrigen Studenten in der ukrainischen Regierung, angeführt von Präsidenten Volodimir Zelensky, übertroffen worden.
Zelensky Meisterwerk war, den Westmedien die bedingungslose Kapitulation des heroisierten faschistischen Asow-Bataillons in Mariupol als Evakuierung zu verkaufen, die von Regierungsseite geplant war. Dabei geht es um die knapp zweitausend Fascho-Kämpfer, die sich mit zivilen Geiseln in den Kavernen der weitläufigen, unterirdischen Bunkeranlagen des riesigen Asow-Stahlwerks in Mariupol über zwei Monate lang verkrochen hatten. Nachdem sie die zivilen Geiseln, die die heroischen Kämpfer als Schutzschilde gewaltsam entführt hatten, gegen Lebensmittel, Wasser und Medikamente eingetauscht und frei gelassen hatten, verharrten sie – militärisch vollkommen sinnlos – weiterhin in den Bunkern unter dem Stahlwerk.
Da die Stadt Mariupol samt Umgebung bereits mehrere Wochen vollkommen von ukrainischem Militär, also von regulären Soldaten und auch von faschistischen Freiwilligen, gesäubert worden war, war das Ausharren in den Bunkern militärisch vollkommen sinnlos. Denn dadurch wurde nur noch eine kleine Gruppe von russischen Soldaten vor Ort blockiert, gerade genug, um einen etwaigen Ausbruch der Faschisten zu verhindern. Das Gros der russischen Kampftruppen war längst weitergezogen, um die Kessel im Donbass, in denen die Hauptstreitmacht der ukrainischen Armee eingeschlossen ist, noch fester zuzuziehen.
Wahrscheinlich lag der Grund für das weitere Ausharren der eingeschlossenen ASOW-Kämpfer nicht in irgendwelchen Heldenposen, welche ihre politischen Herren in Kiew propagandistisch ausgeschlachtet und einen Heldenmythos über die „Männer aus Stahl“ gesponnen haben. Vielmehr dürfte es die pure Angst gewesen sein, welche Strafen ihnen wegen ihrer Kriegsverbrechen nach der Kapitulation von russischer Seite drohen.
Als die ersten ASOW-Kämpfer zuerst in einer kleinen Gruppe von zwanzig Mann aus ihren Löchern im Stahlwerk gekrochen kamen und die die russischen Berichte über diese Entwicklung die Regierung in Kiew alarmierten, regierte diese auf verblüffende Weise: Sie tat einfach so, als habe sie das alles arrangiert. Noch spät in derselben Nacht am 16. Mai verlas Präsident Zelensky eine Video-Botschaft an die Welt, in der er behauptete, dass ukrainische Militär- und Geheimdienstunterhändler, sowie das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen die Evakuierung der ASOW-Helden orchestriert hätten, was natürlich vollkommen aus der Luft gegriffen war. Wörtlich fuhr er fort, „Die Ukraine braucht ihre Helden lebend!“ Zugleich aber räumte er ein, dass die ukrainischen Kämpfer „möglicherweise nicht sofort freigelassen werden“, und fügte hinzu, dass Verhandlungen über ihre Freilassung "Feingefühl und Zeit" erfordern würden.
Wenn auch weniger bedeutsam, so war die Lage der Faschisten im Asow-Stahlwerk zum Ende hin vergleichbar mit der Lage der 6. Armee der deutschen Wehrmacht zum Ende der Schlacht von Stalingrad im Februar 1943. In beiden Fällen war die Lage hoffnungslos. Oberbefehlshaber General Paulus hatte in Stalingrad nur noch die Wahl zwischen der Kapitulation und der Verurteilung seiner Soldaten zum unabwendbaren Tod durch Erfrieren, Hunger und Krankheiten. Paulus kapitulierte, Hitler tobte, Göbbels ordnete Staatstrauer an.
Wenn Göbbels nur von Zelensky hätte lernen können, dann wäre ihm die Blamage der Anordnung der Staatstrauer erspart geblieben. Denn dann hätten die deutschen Volksempfänger-Radios die Meldung verbreiten könne...