Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Gerade zurück von einem kühlen Urlaub auf 1900 Metern am Fuße des Mont Blanc in den französischen Alpen habe ich noch keine Zeit gehabt, mir eine der vielen neuen Idiotien, mit denen man aktuell konfrontiert wird, für eine tiefer schürfende Analyse auszusuchen. Bereits nach einer Woche des Ausschaltens, des „Nicht-Nachrichten-Hörens“, ist man überwältigt von der Fülle und Vielfalt des politischen Wahnsinns, der aktuell das Tagesgeschehen in den Ländern der westlichen UN-Wertegemeinschaft beherrscht.
Einer der klar erkennbaren, dominierenden Trends in Politik und Medien ist es, die eigene, freie Meinungsbildung als abartig oder als rechtsradikal zu diffamieren, sobald sie von der Regierungslinie abweicht.
Ein politischer Konservendosen-Skandal
Egal ob es ums Klima, CO2, Covid, US/NATO-Kriegshysterie, Ukraine oder um sonst was geht, die Meinungswächter reagieren selbst bei harmlosen Abweichungen schnell, wie das folgende Beispiel zeigt. So versucht ganz aktuell eine Bundesstiftung Empörung über die Bilder auf den Konservendosen in REWE-Supermärkten zu schüren, nur weil der Konzern in seinen Regalen Speisen anbietet, die nach DDR-Rezepten zubereitet wurden und entsprechend mit DDR-Symbolen ausgezeigt werden. Anscheinend gibt es nicht nur im Osten Deutschlands dafür eine Nachfrage, sonst wären sie ja nicht im Sortiment.
Aber das passt den politischen Sittenwächtern und Hexenjägern in der „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ nicht. Denn in der totalitären, neo-liberalen Demokratur des neuen Großdeutschlands gibt es nur eine richtige Meinung, nämlich die der herrschenden Eliten der US-geführten, internationalen Ordnung. Für nationale Sonderheiten ist da kein Platz, erst recht nicht für Konserven mit beliebten DDR-Speisen wie die Soljanka-Suppe. Alles, was an den geschichtlichen Versuch in der DDR erinnern könnte, eine sozial gerechte Ordnung für die Arbeiter und kleinen Angestellten und ihre Familien ohne kapitalistische Großmäuler und Investoren-Bosse aufzubauen, muss gelöscht werden.
Am Dienstag den 9.8.2022 berichtete die Berliner Zeitungi, dass die Bundesstiftung, die zur Delegitimierung und Entsorgung der DDR-Erinnerung im politischen Gedächtnisloch gegründet wurde, den Lebensmittelkonzern Rewe wegen Essenskonserven in seinen Supermärkten scharf angegriffen hat. Der Grund, die Konserven würden „im DDR-Dekor samt Hammer und Zirkel mit ‚Nudeln mit Tomatensauce & Jagdwurst‘, ‚Schulküchen Soljanka‘ mit ‘Kind in Pionieruniform‘ oder ‚NVA-Feldsuppe‘“ im Sortiment angeboten. Laut Berliner Zeitung habe Rewe dagegengehalten und auf den „Wunsch der Kundschaft“ verwiesen.
In Ihrer Beschwerde betonten die politischen Sittenwächter „Rewes besondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“. Aber der Empörungsversuch stieß ins Leere. Die Kölner Rewe-Konzernleitung leitete die Beschwerde an die Rewe-Pressestelle Region-Ost in Teltow im Bundesland Brandenburg weiter und auch dort erklärte man sich für „nicht zuständig“, denn – so in der Erklärung aus Teltow – „Die Märkte listen solche Produkte auf Wunsch der Kundschaft“. Und weiter: „Verpackung und Produktaufmachung“ lägen „im Verantwortungsbereich des Inverkehrbringers“. Die Bundesstiftung möge sich daher an die Lieferanten wenden oder „gleich an die Justiz“, wenn sie einen „Rechtsverstoß in den Produkten“ sehe.
In ihrer Antwort auf Rewe berief sich die Direktorin der Bundesstiftung, Dr. Anna Kaminsky, auf den angeblichen „erinnerungskulturellen Konsens des vereinten Deutschlands“ bezeichnete Rewes Haltung als „Ausdruck von Geschichtslosigkeit, die fassungslos macht, weil sich der Konzern vor jeder Verantwortung für sein Sortiment drückt“. Und weiter: „Wenn der zweitgrößte Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland DDR-Nostalgieprodukte allein mit Kundenwünschen und der Rechtslage rechtfertigt, sind nicht die Konservendosen der Skandal,