Das feministische Konzept der Intersektionalität ist ein theoretischer Rahmen und ist ein Ansatz, die Beziehung zwischen verschiedenen Arten unfairer Diskriminierung zu verstehen und diese zu artikulieren. Intersektionalität hilft uns dabei, unsere Erfahrungen mit unfairer Diskriminierung genau so zu verstehen wie sie und als Individuen betreffen - auf ganzheitliche und integrierte Weise und nicht als getrennte und unabhängige Themen in Bezug auf Rassismus, Sexismus, soziale Klasse usw.
Die Idee der Intersektionalität habe ich mit Johanna Siebert besprochen. Johanna ist 25, hat 2014/15 einen Freiwilligendienst in Ghana gemacht und absolviert derzeit ihren Master in Globaler Politischer Ökonomie in England. Mit Bridging Gaps e.V. hat Johanna unser jüngstes Projekt koordiniert – eine Broschüre zu Macht, Ungleichheit und sozialer Gerechtigkeit, geschrieben von ehemaligen Teilnehmenden des Jugendaustauschs aus Deutschland und Südafrika. Unter dem Rahmenkonzept der Intersektionalität, behandelt die Broschüre unterschiedlichen Themen wie z.B. Rassismus, Sexismus und Othering. Sie ist kostenlos über unsere Webseite verfügbar: www.bridginggapsev.com/de/broschuere-zwischenraume/
Wir haben folgende Fragen besprochen:
- Was man unter Intersektionalität versteht und inwiefern uns der Ansatz hilft, unsere gesellschaftliche Position besser zu verstehen?
- Wann uns aufgefallen ist, dass es eine große Rolle spielt, wie unsere Mitmenschen uns wahrnehmen?
- In welchen gesellschaftliche Bereiche oder Bewegungen Intersektionalität eine besonders wichtige Rolle spielt
- Wie Intersektionalität Klarheit in die komplexen Diskussionen über gesellschaftliche Ungleichheiten bringt anstatt sie komplizierter zu machen
- Was unsere Position in der Gesellschaft sowie unsere Identität für uns bedeuten und wie diese in Verbindung stehen. Und warum unsere gesellschaftliche Position nicht unseren Charakter bestimmt