Die Idee, dass wir anstelle von Rassismus von weisser Vorherrschaft sprechen sollen wird von vielen WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Ländern der Welt vertreten. Sie sind alle der Meinung, dass das Konzept der weissen Vorherrschaft die Strukturen in unserer Gesellschaft besser beschreiben, da es spezifischer und greifbarer ist, um das Verhältnis und das bestehende Machtverhältnis weisser Menschen zu People of Colour zu beschreiben.
Der Begriff „weisse Vorherrschaft“ bezieht sich auf die bestehenden Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft und ist damit breiter als rassistische Diskriminierung.
Diese Woche habe ich mit Khathutshelo Muthivhi gesprochen. Khathu hat einen Bachelor of Arts in Jugendentwicklung von der Universitaet in Venda, Suedafrika. 2007 ist er fuer ein Auslandssemester an die evangelische Hochschule in Freiburg gekommen und hat sich 2010 entschieden, nach Deutschland zu ziehen. Er arbeitete lange als Sozialarbeiter und nun als Integrationsmanager. Er ist verheiratet, hat 3 Kinder und ist Autor des Buches „Liebe kennt keine Grenzen“.
Wir haben folgende Fragen diskutiert:
- Noah Sow schrieb schon in ihrem Buch Deutschland Schwarz Weiss, dass Rassismus kein Schwarzes, sondern ein weisses Problem ist. Wie können wir das verstehen?
- Warum ist es wichtig, dass sich weisse Menschen als Teil des Problems sehen, wenn sie über Rassismus sprechen?
- Welche Vorstellungen weisse Menschen in Bezug auf Rassismus haben und warum es gerade weissen Deutschen so schwer, Rassismus in ihrer Gesellschaft zu erkennen und darüber zu sprechen?
- Gibt es noch weitere falsche Vorstellungen, die weisse Menschen in Bezug auf Rassismus haben?
- Warum fällt es gerade weissen Deutschen so schwer, Rassismus in ihrer Gesellschaft zu erkennen und darüber zu sprechen?
- Am Ende jeder Folge frage ich meine Gäste noch worüber wir ihrer Meinung nach in Bezug auf Weißsein noch viel mehr sprechen sollten.
Zum Abschluss noch ein Gedanke von Bell Hooks:
"Wenn wir uns nicht bewusst bemühen, Denken und Handeln zu ändern, indem wir ehrlich alle Arten benennen, wie die weisse Vorherrschaft das tägliche Leben beeinflusst, können wir nicht von einer Politik des Hasses abweichen und eine neue Gesellschaft Grundlage schaffen, die auf Liebe basiert."