Gute 100 Jahre wird es dauern, bis ein sicheres Endlager für die strahlenden Überbleibsel des Atomzeitalters in Deutschland gefunden, befüllt und schließlich geschlossen sein wird. Weitere 500 Jahre soll dann das in das atomare Tiefenlager Verbrachte jederzeit rückholbar sein. Danach wird man sich für die nächste Million Jahre nicht mehr darum kümmern müssen. Das jedenfalls ist die Hoffnung der Initiatoren des 2017 novellierten Standortauswahlgesetzes. Danach soll die Suche nach dem bestmöglichen Standort transparent, wissenschaftsbasiert, in einem selbst-hinterfragenden und lernenden Verfahren unter Einbeziehung der Menschen vor Ort ablaufen. Damit hat die Politik sich endgültig von einer weitgehend intransparente Standortsuche verabschiedet, die sich jahrzehntelang auf Gorleben versteifte, anstatt einer bestmöglichen nur eine ausreichende Sicherheit versprach und vor allem keinerlei Rücksicht auf die Risikowahrnehmung der Menschen vor Ort nahm.
Gesprächspartner: Dr. Sophie Kuppler, ITAS, KIT
Bildquelle: BGR
Campus Report vom 28. Oktober 2025