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Was tun mit den Asozialen? | Von Anselm Lenz


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Ein Standpunkt von Anselm Lenz.

Wo Soziale sind, sind auch Asoziale. Doch ohne Gemeinsinn, Vertrauen und Kultur geht es nicht. Hoppla, wir leben – und deshalb: Auf zur Berliner Großdemo am 17. Dezember 2022 in Berlin!
Wer eine soziale Ader hat, selber also sozial ist, hat es schnell mit Asozialen zutun. Menschen also, die glauben, weil andere ja bereits sozial seien, könnten sie darauf verzichten, oder es komme nicht so darauf an, oder die Zeit sei nun wirklich reif oder nicht dazu geeignet, sozial zu sein.
Das asoziale Element wird dann im Anderen gesucht und gefunden, nicht selten in jenen, die einen Millimeter höher stehen, gerade einen Gran mehr Erfolg haben, ein bißchen intelligenter sind oder einfach eine Minute eher da waren. Die Autorität kann bleiben, wenn der Nachbar oder der Mann im Krämersladen oder nur allein der PCR-Test schuld sein sollen. Der eigene Nachbar ist aber nicht der Gegner.
Wer sozial ist, ist mit Sozialen verbunden, zieht aber Asoziale an oder produziert sie sogar. Ein wesentliches Phänomen bourgeoiser Gesellschaften sind der Neid und das Karrieresystem, also jener stumpfer verkürzter Materialismus, auf den sich die Herrschaftskaste einzig und allein stützt. Wer eben noch einem netten Empfänger von viel Aufmerksamkeit und gutem Geld ins Gesicht sah, kann dort im nächsten Moment einen Asozialen erblicken. Das Phänomen ist besonders in der Bourgeoisie und im schwankenden Kleinbürgertum verbreitet, aber auch unter manch Intellektuellen. Und es nimmt zu. Sogar manch Alteingesessener scheint nicht gefeit vor Gier, Lüge und Torschlusspanik. Gnade uns Gott, wenn das in der Demokratiebewegung Schule macht.
»So etwas wie die Gesellschaft gibt es nicht«, nahm Margaret Thatcher die Phänomene des Neoliberalismus und des Fun-Punks vorweg und wurde damit zur Wegbereiterin von beiden: Der aggressiven Disruption der Wirtschaft einerseits und – kulturelles Folgephänomen im ganzen Westen –, der ostentativ aufgeführte Bruch mit Ästhetik und Alltagsethik durch eine neue, bunte Jeunesse Dorée. Die frühere Premierministerin Englands negierte damit die Asozialität der vermeintlich Seriösen. Wo es keine Gesellschaft gibt, muss man auch keine Rücksicht nehmen, beziehungsweise von Gepflogenheiten Abstand nehmen.
Wer braucht schon soziale Sicherheit? Warum sollte man Versprechen einhalten? Warum Bindungen eingehen? Wieso nicht einfach lügen, betrügen und hemmungslos konkurrieren? Warum nicht einfach dem anderen ins Gesicht rülpsen? Oder sich öffentlich über die eigenen Kollegen beschweren?
Wer etwa ab dem Jahr 1980 geboren wurde, hat nichts als asoziale Zeiten erlebt und ältere Generationen, die diese Gesellschaft nach und nach zerstörten, sich dann aber wunderten, dass sie in sozialen Netzwerken keine netten Kommentare bekommen. Die politmediale Kaste dreht auch deshalb durch, weil sie erstmals bemerkt, wie sozial haltlos ihre Pfründewirtschaft ist, die sich auf Gewalt gründet und längst nicht mehr auf Akzeptanz.
In der Neoliberalen Epoche brachen die Geburtenraten ein, wurden Vertragslaufzeiten für junge Angestellte eingeführt, die Löhne effektiv halbiert, die Sitten gekürzt und ein Niedergang eingeläutet, sodass von den Trentes Glorieuses, den goldenen dreißig Jahren, immer weniger übrig blieb. Die 1950er, 60er und 70er gelten bis heute als die Referenzpunkte für wirtschaftliche Blüte und Populärkultur, als der Höhepunkt der westlichen Zivilisation, übrigens auch jenseits des Eisernen Vorhangs, in Ost und West also.
Seit den 1980er Jahren ging es erst langsam, dann immer schneller abwärts. Die Corona-Lüge markiert den finalen Crash-Punkt, das absolute Ende der Nachkriegskonjunktur, das Erreichen des fast völligen Nullpunktes gesellschaftlicher Prosperität in der europäischen Welt. Mit der asozialsten Lüge der Menschheitsgeschichte der Corona begannen der Massenmord des Injektionsgenozids und schließlich die Konfrontation in der Ukraine.
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