Die Wissenschaft erlebt in Zeiten der Corona-Pandemie einen
Bedeutungszuwachs. Angesichts von hunderttausenden Toten weltweit warten Politik
und Öffentlichkeit ungeduldig auf neuste Forschungserkenntnisse zur Bekämpfung
des Virus. Doch die Wissenschaft ist nicht für Schnelligkeit bekannt. Bis eine
Studie in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wird, muss sie erst ein langwieriges
Begutachtungsverfahren, das sogenannte Peer Review, durchlaufen. Das kann mitunter
Jahre dauern – zu lange in einer Zeit der weltweiten Krise. Deshalb veröffentlichen
Wissenschaftler*innen ihre Studien zunehmend auf Preprint-Servern – ohne Peer-Review-Verfahren.
Wie hat sich die Art und Weise des wissenschaftlichen
Publizierens in der Corona-Pandemie verändert? Welche Bedeutung kommt dabei Preprint-Servern
zu? Welche Chancen und Gefahren bieten diese Plattformen? Diese und weitere
Fragen diskutiert Weizenbaum-Direktor Sascha Friesike mit dem Organisationsforscher
Maximilian Heimstädt und dem Radiologen Sönke Bartling.