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Polestar-Chef Michael Lohscheller spricht sich gegeneine Abkehr vom Verbrenner-Aus 2035 aus. „Ich halte es für richtig, den Kurs zu halten. Alles andere führt nur zu Irritationen, zur Verwirrung, zur Verunsicherung“, sagte der Vorstandschef des Elektroautobauers im aktuellenPodcast der Autogazette. Das Gespräch mit Lohscheller wurde am Mittwoch dieser Woche am Rande des CAR-Symposium in Bochum geführt, wo er zu den Hauptrednern gehörte.
Im Vorfeld der IAA in München hatte Mercedes-Chef OlaKällenius in seiner Eigenschaft als Präsident des europäischen Herstellerverbandes ACEA in einem Brief an EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen eine Aufweichung der Ziele gefordert. Dazu gehört nebendem Verbrenner-Aus 2035 auch die CO2-Regulatorik.
Lohscheller hält von solchen Forderungen nichts. Wieder Manager sagte, sollte die Branche die verbleibenden Jahre bis zum Ausstieg aus dem fossilen Verbrenner im Jahr 2035 nutzen, um die Dinge weiter voranzutreiben. Es seien bereits viele Fortschritte erzielt worden, sagte Lohscheller, der seit dem 1. Oktober 2024 Polestar verantwortet. Dabei verweist der Manager unter anderem auf das Preisniveau von Elektroautos, das sich immer mehr dem von Verbrennermodellen annähern würde. Die Reichweiten hätten zudem mittlerweile ein Niveau erreicht, bei denen die Kundinnen und Kunden keine Reichweitenangst mehr haben müssten. Zudem sei die Ladeinfrastruktur vielbesser, als immer dargestellt würde, stellte Lohscheller fest, der selbst regelmäßig lange Strecken elektrisch zurücklegt.
Lohscheller spart in dem Gespräch auch nicht mit der Kritik an der Branche, der er eine strategische Verwirrung undeinen Unwillen zur Transformation vorhält. „Es ist wichtig, eine klare Linie zu behalten. Mir würde auch gar kein Beispiel einfallen, wo eine Verschiebung zum Erfolg geführt hat. Das Ziel ist klar und bis zum Jahr 2035 ist es noch ein langer Zeitraum. Es ist ja nicht so, dass andere Länder bei dieser Transformation dann plötzlich auf Pause drücken. Bereits auf der IAA in München habe ich gesagt, dass es kein Erfolgsrezept ist, wenn wir jetzt mal fünf Jahre Pause machen. Das wird nicht funktionieren.“
Dass Teile der Autobranche die CO2-Flottengrenzwerte nachjustieren wollen, weil für deren Erreichung die Nachfrage hinter den Erwartungen bleibt, sieht Lohscheller mit Verweis auf den Klimawandel kritisch. „Nein, das ist nicht in Ordnung. Das ist ethisch, moralisch und auch rhetorisch nicht in Ordnung." Mit Blick auf die laut Branche verhaltene Nachfrage nach Elektroautos sieht Lohscheller die Hersteller in der Verantwortung. Sie müsse dafür entsprechende Angebote machen. „Wenn wir da jetzt nicht schnell genug vorwärtskommen, dann liegt es doch an uns, das zu verbessern und nicht an irgendwelchen Politikern, mit denen wir jahrelang gesprochen haben und uns auf dieses Ziel geeinigt haben.“
Foto: Polestar
By Frank MertensPolestar-Chef Michael Lohscheller spricht sich gegeneine Abkehr vom Verbrenner-Aus 2035 aus. „Ich halte es für richtig, den Kurs zu halten. Alles andere führt nur zu Irritationen, zur Verwirrung, zur Verunsicherung“, sagte der Vorstandschef des Elektroautobauers im aktuellenPodcast der Autogazette. Das Gespräch mit Lohscheller wurde am Mittwoch dieser Woche am Rande des CAR-Symposium in Bochum geführt, wo er zu den Hauptrednern gehörte.
Im Vorfeld der IAA in München hatte Mercedes-Chef OlaKällenius in seiner Eigenschaft als Präsident des europäischen Herstellerverbandes ACEA in einem Brief an EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen eine Aufweichung der Ziele gefordert. Dazu gehört nebendem Verbrenner-Aus 2035 auch die CO2-Regulatorik.
Lohscheller hält von solchen Forderungen nichts. Wieder Manager sagte, sollte die Branche die verbleibenden Jahre bis zum Ausstieg aus dem fossilen Verbrenner im Jahr 2035 nutzen, um die Dinge weiter voranzutreiben. Es seien bereits viele Fortschritte erzielt worden, sagte Lohscheller, der seit dem 1. Oktober 2024 Polestar verantwortet. Dabei verweist der Manager unter anderem auf das Preisniveau von Elektroautos, das sich immer mehr dem von Verbrennermodellen annähern würde. Die Reichweiten hätten zudem mittlerweile ein Niveau erreicht, bei denen die Kundinnen und Kunden keine Reichweitenangst mehr haben müssten. Zudem sei die Ladeinfrastruktur vielbesser, als immer dargestellt würde, stellte Lohscheller fest, der selbst regelmäßig lange Strecken elektrisch zurücklegt.
Lohscheller spart in dem Gespräch auch nicht mit der Kritik an der Branche, der er eine strategische Verwirrung undeinen Unwillen zur Transformation vorhält. „Es ist wichtig, eine klare Linie zu behalten. Mir würde auch gar kein Beispiel einfallen, wo eine Verschiebung zum Erfolg geführt hat. Das Ziel ist klar und bis zum Jahr 2035 ist es noch ein langer Zeitraum. Es ist ja nicht so, dass andere Länder bei dieser Transformation dann plötzlich auf Pause drücken. Bereits auf der IAA in München habe ich gesagt, dass es kein Erfolgsrezept ist, wenn wir jetzt mal fünf Jahre Pause machen. Das wird nicht funktionieren.“
Dass Teile der Autobranche die CO2-Flottengrenzwerte nachjustieren wollen, weil für deren Erreichung die Nachfrage hinter den Erwartungen bleibt, sieht Lohscheller mit Verweis auf den Klimawandel kritisch. „Nein, das ist nicht in Ordnung. Das ist ethisch, moralisch und auch rhetorisch nicht in Ordnung." Mit Blick auf die laut Branche verhaltene Nachfrage nach Elektroautos sieht Lohscheller die Hersteller in der Verantwortung. Sie müsse dafür entsprechende Angebote machen. „Wenn wir da jetzt nicht schnell genug vorwärtskommen, dann liegt es doch an uns, das zu verbessern und nicht an irgendwelchen Politikern, mit denen wir jahrelang gesprochen haben und uns auf dieses Ziel geeinigt haben.“
Foto: Polestar