Zwei Schwerpunkte in dieser Ausgabe: die alljährliche Fête de la Musique und der stilprägende Elektroniker Fakear (Foto) aus Caen.
Auf der Fête de la Musique feiert Frankreich flächendeckend die Musik, immer am selben Tag, 21. Juni, immer draußen und drinnen, immer gratis, immer von, für und mit allen, vom Kinderchor aus der Nachbarschaft bis zu den prominentesten Popmusiker*innen: Alle können sich irgendwie und irgendwo produzieren – und tun das auch! Die „Fête“ hat seit über 40 Jahren einen derartigen Zuspruch in Frankreich, dass viele andere Länder längst mitziehen, in Deutschland ist vor allem Berlin mit-begeistert – und hat auch immer noch einen Platz für „echte“ französische Musik, im Kesselhaus der Kulturbrauerei singen und spielen in diesem Jahr Sainte Nicole und Chien Méchant. Die stellen wir vor.
Nach einer Japan-Reise hat Fakear vor zehn Jahren, wie er selbst sagt, noch mal ganz von vorne angefangen, eine ganz neue elektronische Schublade aufgemacht. Seine Alben „Animal" und „Végétal“ waren introvertierte Antworten auf eine immer extrovertiertere Welt. Mit ihnen ist Théo Le Vigoureux, aka Fakear, weltweit bekannt geworden. Sein aktuelles Album „Hypertalisman“ ist eine Fortsetzung dieses Weges, die Melodie bleibt Ausdrucksmittel, aber jetzt auf straffe, energetische Weise. Damit ist Fakear seit März 2025 in residency im Kreuzberger Gretchen, in diesem legendären und gelegentlich elegant frankophilen Berliner Club. Wir haben mit Fakear über seinen Weg als Musiker in einer sich gerade ändernden Welt gesprochen.