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Wie soll es weitergehen? | Von Hermann Ploppa


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Ein Kommentar von Hermann Ploppa.
Über zweieinhalb Jahre Demokratiebewegung hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Neben Hoffnung macht sich auch das Gefühl von Ermüdung, Machtlosigkeit und Resignation breit. Wir sollten uns mal wieder über unsere politischen Ziele klar werden.
Was war das für ein großartiges Gefühl. Damals am 29. August des Jahres 2020! Nicht nur dass sich hunderttausende, wenn nicht gar Millionen Menschen in Berlin rund um die Siegessäule versammelten, um für Liebe und Demokratie zu demonstrieren. Die Veranstaltung war professionell und sensibel zugleich organisiert worden. Ein erhebendes Gefühl machte sich breit, am Anfang einer großen gesellschaftlichen Erneuerung zu stehen. Die Teilnehmer spürten eine gemeinsame Kraft. Alle hatten ein Gefühl: Wir würden jetzt der moralisch und technisch total abgewirtschafteten Elite ein Programm entgegensetzen.
Davon ist heute nicht mehr allzu viel zu bemerken. Sicher, permanent wird in Deutschland demonstriert gegen das menschenverachtende angloamerikanische Elitenprogramm. Und es ist absolut sicher, dass im kommenden Winter in Deutschland wieder Millionen gegen die Bankrottpolitik der Ampel und ihrer kriminellen Hintermänner auf die Straße gehen werden.


Dennoch besteht die große Gefahr, dass man in der puren Verneinung des bestehenden Elends steckenbleibt. Doch in der Defensive zu verbleiben heißt, die Niederlage für uns festzuschreiben. Ein offensives und gleichzeitig friedfertiges Denken tut Not. Wir sind ja hier gegen etwas, weil wir eindeutig für etwas sind. Und wofür wir sind, das müssen wir klar erkennbar herausschälen und sodann in konkrete politische Ziele umsetzen.

Zugegeben, die erste Generation von Leitfiguren ist bereits verschlissen worden. Die staatliche und private Repression hat die Gemüter und den Geist erstarren lassen. Und was hart wird, bricht. Unsere Fassadendemokratie hat uns Masken aufgesetzt und gleichzeitig sich selber die Maske höhnisch lachend heruntergezogen. Sichtbar wird die entsetzliche Fratze eines Polizeistaates, dessen Wirksamkeit vor allem durch eine vollständige Irrationalität und damit einhergehend eine vollkommene Unberechenbarkeit erreicht wird. Wen von uns wird es heute treffen? Was hat ein friedvoller Mensch wie Michael Ballweg im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim zu suchen? Was machen schwer bewaffnete Polizeieinheiten vor dem Haus des immer hilfsbereiten Arztes und Gentlemans Walter Weber? Die Angst, der Nächste zu sein, nagt am Nervenkostüm. Viele Leute aus der Bewegung haben es vorgezogen, ihre geliebte Heimat Deutschland zu verlassen und ins Exil zu gehen.
Obendrein haben sich so manche Leitfiguren der Neuen Demokratiebewegung nicht gerade als Tugendengel erwiesen. Wir mussten leider feststellen, dass einige aus unseren Reihen die Demokratiebewegung in erster Linie als lukratives Erwerbsmodell genutzt haben. Da muss man erst einmal drauf kommen. Ohne Vertrauensvorschuss geht allerdings nichts. Das ist nicht immer honoriert worden. Solche Effekte sind nicht gerade geeignet, auf unsere noch nicht erwachten Mitbürger zuzugehen und ihnen unsere Integrität zu demonstrieren. Wir hoffen nicht, dass die Spendenbereitschaft aufgrund solcher Fehltritte abnehmen wird. Viele Mitstreiter der ersten Stunde haben sich zurückgezogen und versuchen, wenigstens in ihrem unmittelbaren Umfeld einiges besser zu machen. Währenddessen werde ich das ungute Gefühl nicht los, dass schon die nächsten Konjunkturritter unterwegs sind, um die Bewegung nach Kräften für ihre eigenen Ziele abzumelken.


Unsere Kompassnadel ist abgebrochen. Wir müssen sie dringend wieder einsetzen. Sonst taumeln wir ziellos herum. Sonst lassen wir uns einspannen für Zwecke, die nicht die unseren sind. Wir müssen als Kollektiv lernen. Voneinander. Und zudem Impulse von außen aufnehmen. Dazu müssen wir uns wissensmäßig vernetzen.
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