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"Rüber machen" von Ost- nach Westdeutschland, das war ein Massenphänomen. Bis zu vier Millionen Menschen machten sich auf den Weg, die meisten vor dem Mauerbau 1961. Zunächst bekam ein großer Teil von ihnen keine Anerkennung als politisch Verfolgte und musste sich in der Bundesrepublik ohne Unterstützung durchschlagen. Sie galten als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge. Als im wirtschaftlichen Aufschwung Arbeitskräftemangel einsetzte, wurden DDR-Flüchtlinge dann allerdings zu begehrten Fachkräften. Schließlich wurden politische Häftlinge von der Bundesrepublik gegen hohe Devisenzahlungen sogar freigekauft. Der Historiker Helge Heidemeyer benennt im historycast drei Gründe für Fluchtbewegungen nach Deutschland, die bis heute wichtig seien: "Dass seit nunmehr 75 Jahren die Menschen in die Bundesrepublik oder jetzt ins vereinte Deutschland streben, ist doch ein wunderbares Zeichen, dass man hier sicher, dass man hier freiheitlich und dass man hier auch wirtschaftlich gut leben kann." Allerdings beschreibt Heidemeyer auch, dass viele DDR-Geflüchtete in der Bundesrepublik auf wenig Anerkennung stießen und lange brauchten, um sich im Westen heimisch zu fühlen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren, als wieder eine hohe Arbeitslosigkeit die Integration erschwerte.
Helge Heidemeyer beschäftigt sich als Historiker seit seiner Dissertation mit dem Thema Flucht aus der DDR. Er ist heute Leiter der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Dr. Heiner Wember ist Radiojournalist und Historiker aus Münster.
Staffel 4, Folge 4 des historycast - was war, was wird? des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V.
Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
By Dr. Almut Finck und Dr. Heiner Wember"Rüber machen" von Ost- nach Westdeutschland, das war ein Massenphänomen. Bis zu vier Millionen Menschen machten sich auf den Weg, die meisten vor dem Mauerbau 1961. Zunächst bekam ein großer Teil von ihnen keine Anerkennung als politisch Verfolgte und musste sich in der Bundesrepublik ohne Unterstützung durchschlagen. Sie galten als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge. Als im wirtschaftlichen Aufschwung Arbeitskräftemangel einsetzte, wurden DDR-Flüchtlinge dann allerdings zu begehrten Fachkräften. Schließlich wurden politische Häftlinge von der Bundesrepublik gegen hohe Devisenzahlungen sogar freigekauft. Der Historiker Helge Heidemeyer benennt im historycast drei Gründe für Fluchtbewegungen nach Deutschland, die bis heute wichtig seien: "Dass seit nunmehr 75 Jahren die Menschen in die Bundesrepublik oder jetzt ins vereinte Deutschland streben, ist doch ein wunderbares Zeichen, dass man hier sicher, dass man hier freiheitlich und dass man hier auch wirtschaftlich gut leben kann." Allerdings beschreibt Heidemeyer auch, dass viele DDR-Geflüchtete in der Bundesrepublik auf wenig Anerkennung stießen und lange brauchten, um sich im Westen heimisch zu fühlen. Vor allem in den 70er und 80er Jahren, als wieder eine hohe Arbeitslosigkeit die Integration erschwerte.
Helge Heidemeyer beschäftigt sich als Historiker seit seiner Dissertation mit dem Thema Flucht aus der DDR. Er ist heute Leiter der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Dr. Heiner Wember ist Radiojournalist und Historiker aus Münster.
Staffel 4, Folge 4 des historycast - was war, was wird? des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V.
Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.