Wenn die "wichtigsten Entscheidungen seit dem 2. Weltkrieg" gefällt werden
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Natürlich ist es lobenswert, wenn Politiker Menschenleben vor wirtschaftliche Gründe stellen. Aber sollte es den normalen Medienkonsumenten nicht verwundern, wenn eben jene Politiker, die noch vor einem Jahr für die Abschaffung der Hälfte der Krankenhäuser und für eine weitere Privatisierung des Gesundheitswesens plädiert haben, nun zum Beschützer von Alten und Kranken werden?
Sollte es nicht Fragen aufwerfen, wenn Politiker plötzlich Maßnahmen "nur zum Schutz der Gesundheit von Menschen" veranlassen, die dutzende von Milliarden Euro kosten, während sie aber weitgehend taub waren, oder Symbolpolitik betrieben, als Pflegekräfte den Notstand ausriefen und Patienten über Probleme bei der Vereinbarung von Fachärzteterminen, oder dem Finden von Hausärzten, besonders auf dem Land, berichteten?
Ist es nicht seltsam, dass jene Politiker, welche deutsche Pflegekräfte und Mediziner in Schutzausrüstung an die Front schicken, die in keinem Verhältnis zu der Schutzausrüstung steht, welche sich in China als sinnvoll herausgestellt hatte, und dazu führte, dass nach dessen Einführung keine Krankheitsübertragungen auf Pfleger und Ärzte mehr passierten, dass diese Politiker Kritiker der das Grundgesetz aussetzende Maßnahmen als "Tote in Kauf nehmend" verleumden?
Sollte es nicht Stirnrunzeln erzeugen, dass Politiker, welche die Bundestagssitzung im Jahr 2013, mit der eine Pandemie als sicher irgendwann eintretend bezeichnet wurde, ignorierten, und weder Vorräte an Schutzbekleidung anlegten, noch ausreichend Pflege- und Arztstellen oder Laborreserven bereit waren zu finanzieren, dass diese Politiker sich nun zu Retter der Menschen erklären, indem sie die Grundrechte außer Kraft setzen, aber gleichzeitig jede Diskussion über den Grad der Gefährdung abwürgen und als "Verschwörungstheorie" bezeichnen?
Ist es nicht seltsam, dass die Stellungnahmen des Robert Koch Instituts immer passend zur politischen Lage klingen? Beispiel Mundschutz: Als kein Mundschutz wegen des Versagens der Politik verfügbar war, war er nutzlos. Dann, als sich die Lage verbesserte, nun doch nützlich. Und während die Politik jede Diskussion über den Grad der Gefährdung durch COVID-19 abwürgt, wenn sie nicht in das offizielle Raster passt, spricht sich das Robert Koch Institut gegen eine Prüfung der Todesursache der Menschen aus, welche mit dem Corona-Virus verstarben.
Der Rechtsmediziner Professor Klaus Püschel hat sich über die Empfehlung des Robert Koch Institutes hinweg gesetzt und die mit Corona-Virus Verstorbenen in Hamburg untersucht. "Dieses Virus beeinflusst in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die vom Virus ausgeht." So sein Fazit (1).
Wenn stimmt, dass diese Menschen auch ohne COVID-19 gestorben wären, würde durch die Übersterblichkeitsstatistik (Zahl der Todesfälle, die jene im gleichen Zeitraum anderer Jahre übersteigen) in einigen Monaten ebenfalls deutlich werden, dass das Virus keineswegs ein Killervirus war. Und damit das Versagen der Politik nicht deutlich wird, muss der Virus eben ein Killervirus sein?
Die Wissenschaft und das Corona-Virus
Stehen in Deutschland wichtige Entscheidungen an, werden in der Regel Fachausschüsse gebildet, welche möglichst viele Fachleute aus unterschiedlichen Gebieten anhören, bevor sie zu einer Empfehlung kommen. In Deutschland, während der weitreichendsten Entscheidung seit dem 2. Weltkrieg, wie uns ja unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel attestierte, war dies anscheinend nicht der Fall. Zu behaupten, es wäre keine Zeit dazu gewesen, ist unglaubwürdig. So ziemlich jeder namhafte Wissenschaftler in Deutschland wäre auch um Mitternacht aufgestanden und zu einem Treffen, physisch oder virtuell, gekommen, wenn es um eine Entscheidung von solcher Wichtigkeit geht.