Liebe, die weiter geht – über den Tod hinaus.
Meine Betrachtungen zum Karfreitag 2019, gesendet in Radio Osttirol (19.4.2019,15h): AUDIO siehe unten
Einleitung:
Liebe Hörerinnen und Hörer von Radio Osttirol herzlich willkommen zu den Karfreitagsbetrachtungen. Gerne nehme ich mir Zeit für eine besinnliche Stunde mit euch an diesem Karfreitag 2019. Dieser Karfreitag steht auch im Schatten der Brandkatastrophe der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Die Kirche hat einen großen Schaden erlitten. Die eingestürzten Teile werden wiedererrichtet werden – dank einer großen Spendenflut. Eine der wertvollsten Schätz der Kirche ist die Dornenkrone, die der französischer Kaiser Ludwig IX. erworben hatte und nach Paris bringen ließ. Die Dornenkrone konnte während des Brandes evakuiert werden. Sie steht für das Leiden Jesu. Dieses hat in der Bibel und in der spirituellen Tradition der Christen schon immer eine ganz besondere Bedeutung gehabt. An Karfreitag denken wir Christen an die Passion Jesu. Er hatte in Jerusalem seine letzte Konfrontation mit den politischen und religiösen Autoritäten seiner Tage. Es ging für ihn schlecht aus, mit einer grausamen Hinrichtung am Kreuz. Erst im Nachhinein haben Christen erkannt, dass in diesem Scheitern Jesu eine Botschaft der Liebe steckt. Der Tod Jesu am Kreuz kann erst im Licht seiner Auferstehung richtig gedeutet werden. Wir Christen sehen im Gekreuzigten unseren Befreier, der für uns das alles erlitten hat, um uns zu erlösen.
Ich habe für diese Karfreitagsbetrachtung einzelne Stationen des traditionellen Kreuzweges mit seinen 14 Stationen ausgewählt. Ich werde dabei nicht nur über den Weg Jesu nachdenken sondern auch Gebete an ihn richten. Denn wir glauben, dass der Gekreuzigte uch auferstanden ist und für immer lebt und uns nahe ist.
2. Station Jesus nimmt das schwere Kreuz auf sich
Wir beten dich an Herr Jesus Christus und preisen dich, denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
Jesus wird für die Machthaber in Politik und Religion zur Bedrohung. Einerseits hatte er viele Anhänger und andererseits verletzt er das religiöse Verständnis, weil er behauptet Gott gleich zu sein. Es wird den Verantwortlichen in der Gesellschaft zu gefährlich. Sie wollen ihn beseitigen. Er wird zum Tod durch Kreuzigung verurteilt und mit einem Holzbalken beladen. Er wusste was ihm bevorsteht. Er hätte sich auch verstecken können. Mich beeindruckt mit welcher Entschiedenheit Jesus seinen Weg geht. Ich denke, es ist vor allem auch die Kraft des Heiligen Geistes, die ihn angetrieben hat – so beschreibt es das Neue Testament. Christus heißt ja übersetzt „der mit dem Heiligen Geist Gesalbte“. Der Heilige Geist verleiht Jesus Flügel – etwas extrem ausgedrückt. Er stützt ihn, dass er seine Mission der Liebe mit Ausdauer erfüllt.
Ich möchte Jesus bitten: Gib uns mehr von diesem Geist, der dich angetrieben hat. Du gibst uns die wahre geistige Energie, die wir brauchen. Nicht Schamanen oder esoterische Energievermittler brauche ich, sondern dich. Denn du gibst den Geist Gottes, der in uns Gutes bewirkt und uns zum Guten antreibt.
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Wir beten dich an Herr Jesus Christus und preisen dich, denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
Jesus du fällst. Das schwere Holz drückt dich zu Boden. Ich denke, dabei, dass auch wir manchmal das Gefühl haben: „Jetzt bin ich gefallen“. Ich habe was gemacht, was gesagt,