Grundlagen des Buddhismus -
Was unterscheidet Tatkraft vom Aktionismus?
Ist energisches Handeln eine spirituelle Praxis?
Was ist Tatkraft im Buddhismus?
Willst du eine Situation oder gar dein Leben verbessern, musst du etwas tun. Aber: Durch Handeln kannst du die Situation auch verschlechtern. Es geht also darum, das Richtige zu tun. Im Sinne des Buddhismus zeigt sich die Heilsfähigkeit der Tatkraft als Kampf auf vier Feldern: als Kampf zur Vermeidung, als Kampf zur Überwindung, als Kampf zur Entfaltung und als Kampf zur Erhaltung. [A IV.14]
Alle vier Kämpfe werden im Buddhismus als heilende Tatkraft verstanden. Ihr steht die Fähigkeit zur meditativen Sammlung gegenüber. In einem angestrebten Gleichgewichtszustand zwischen beiden, wird die Tatkraft nicht unbegrenzt gesteigert, sondern in ein ausgewogenes Verhältnis zum Herzensfrieden gebracht. Die meditativen Vertiefungen werden Gegenstand der nächsten Folge sein.
Mehr zum Thema gibt es auf dem Kanal Buddha-Training: https://youtube.com/@BuddhaTraining
Die Lehre des Buddha zeigt eine spirituelle Praxis mit ethischem Verhalten, Herzensfrieden und Weisheit. Sie führt bis zur Erwachung aus einem trüben Lebenstraum. Diese Lehren wurden in den Traditionen des Theravada und Mahayana aber auch durch andere Schulen des Buddhismus übermittelt und bilden heute zunehmend die Grundlage moderner Spiritualität.
Website: https://www.buddha-training.de/
Kontakt: [email protected]
Prof. Dr. Meinhard Knoll
„Nach meiner aktiven Zeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Sensorik (künstliche Sinne) konzentriere ich mich auf die natürlichen Sinne und das damit verbundene Bewusstsein. Ich studiere das Naviga-tionstraining im Bewusstseinsraum nach der Lehre des historischen Buddha, wie sie im Pali-Kanon überliefert ist."
Musik: Mysterious Sorrows - Aakash Gandhi, YouTube Audio Library
Naturfilm: Canva
Die diesem Beitrag zugrunde liegenden Zitate des Buddha aus dem Pali-Kanon:
A.IV.13 Die vier rechten Kämpfe I - 3. Padhāna Sutta
„Vier rechte Kämpfe gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
Da erzeugt, ihr Mönche, der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum. Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.“
A.IV.14 Die vier rechten Kämpfe II - 4. Saṃvara Sutta
„Vier Kämpfe gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
• Den Kampf zur Vermeidung,
• den Kampf zur Überwindung,
• den Kampf zur Entfaltung,
• den Kampf zur Erhaltung.
Was aber, ihr Mönche, ist der Kampf zur Vermeidung? Erblickt da der Mönch mit dem Auge eine Form, so haftet er weder am Ganzen noch an den Einzelheiten; und weil bei unbewachtem Auge Begehren und Mißstimmung, üble, unheilsame Einflüsse in ihn einströmen möchten, daher bemüht er sich, dem zu wehren: er bewacht das Auge und zügelt es. Vernimmt er mit dem Ohre einen Ton - riecht er mit der Nase einen Duft - schmeckt er mit der Zunge einen Saft - fühlt er mit dem Körper etwas Tastbares - ist er sich im Geiste eines Gedankens bewußt, so haftet er weder am Ganzen noch an den Einzelheiten; und weil bei unbewachtem Geiste Begehren und Mißstimmung, üble, unheilsame Einflüsse in ihn einströmen möchten, daher bemüht er sich, dem zu wehren: er bewacht den Geist und zügelt ihn. Das, ihr Mönche, nennt man den Kampf zur Vermeidung.
Was aber ist der Kampf zur Überwindung? Da läßt der Mönch einen aufgestiegenen Gedanke