Kürzlich meinte jemand zu mir: „Träumer verändern die Welt, während Pragmatiker die Rechnung bezahlen.“ Charmant zynisch, aber nicht ganz falsch, oder? 😀
Große Visionen ziehen uns nach vorn. Die Vorstellung davon, was sein könnte, gibt uns Energie und Richtung. Doch allzu oft bleiben diese Visionen im Alltag stecken.
Wie lässt sich beides verbinden?
Die bedeutendsten Fortschritte begannen mit Visionen, die zunächst so realistisch erschienen wie fliegende Kühe.
Eine wirklich kraftvolle Vision entsteht nicht aus dem Wunsch, beeindruckend zu sein. Sie entspringt authentischen Werten und einem echten Verlangen nach Veränderung.
Aber…
Während Visionen Richtung geben, ist es der Pragmatismus, der uns voranbringt. Der Pragmatiker in uns fragt: Was kann ich heute tun? Womit fange ich an? Und wo zum Teufel habe ich meine To-Do-Liste hingelegt?
Diese Fragen sind nicht der Feind der Vision, sondern ihr notwendiger Partner. Sie übersetzen das große Bild in machbare Schritte. Doch der Pragmatismus kann auch zur Ausrede werden, unsere Träume zu verkleinern.
Wir neigen dazu, Vision und Pragmatismus als Gegensätze zu betrachten. Als müssten wir uns entscheiden: Träumer oder Macher, Kopf in den Wolken oder Füße im Schlamm. Dabei brauchen wir beides.
Die Vision fragt: "Wohin?" Der Pragmatismus antwortet: „So kommen wir dort hin, ohne uns unterwegs zu verirren oder das Budget zu sprengen.“
Diese Balance ist höchst individuell. Manche neigen von Natur aus zum Visionären, andere fühlen sich im Pragmatischen zu Hause. Die Kunst besteht darin, die eigene Tendenz zu erkennen und bewusst die andere Seite zu entwickeln.
Für Visionäre bedeutet das, konkrete Schritte zu definieren und sich nicht vor Details zu scheuen. Für Pragmatiker heißt es, gelegentlich den Kopf aus dem Hamsterrad zu heben und zu schauen, ob sie überhaupt in die richtige Richtung laufen.
Vielleicht ist die perfekte Balance wie eine gute Ehe: Der Träumer sorgt für die Schmetterlinge im Bauch, während der Pragmatiker daran erinnert, dass auch Schmetterlinge Rechnungen bezahlen müssen.
Am Ende braucht jede Vision jemanden mit einer Excel-Tabelle, und jeder „Buchhalter“ braucht etwas Besseres zu berechnen als den günstigsten Handytarif.
Denn letztendlich ist ein Pragmatiker nur ein Träumer mit einer To-Do-Liste.
Und ein Träumer?
Nun, das ist ein Pragmatiker, der vergessen hat, dass man manchmal die Regeln brechen muss, um die Welt zu verändern. 😉