Archaische Klänge aus Lettland, eine frische Brise aus Dänemark, Lingala für Fortgeschrittene und Sonntagsdiebe aus Frankreich im prickelnden Mix, für Sie zusammengeschüttelt an der Hörbar

Der Vibraphonist Tim Collins aus den USA und der Pianist Martin Gasselsberger aus Österreich spielen schon lange zusammen, als Duo haben sie aber bisher noch kein Album rausgebracht. Das ändert sich jetzt.“Songs From The Treehouse” heißt das gute Stück.

Außerdem an der Hörbar: Die Band Estbel aus Estland und Belgien, Nikos Tsiachris an der Flamencogitarre, zusammen mit Alaa Zouiten an der Oud, die kanadische Singer-Songwriterin Abigail Lapell u.a.

88 Jahre ist der Jazzpianist und Komponist Klaus Koenig mittlerweile alt und immer noch mit allen Wassern der Improvisation gewaschen. Spannend zu hören, wie Koenig mit seinem Trio auf dem neuen Album "Autumn Girl" bewegende und lyrische Wendungen findet!

Dabei musste Koenig vor einigen Jahren gegen eine Nervenerkrankung der Hände kämpfen - wohl mit eine der schlimmsten Diagnosen, die Pianist:innen bekommen können. Auf der sechsten CD seines Jazz Live Trios ist jedoch keine Spur von müden Händen. Zusammen mit Patrick Sommer am Bass und Andi Wettstein am Schlagzeug spielt Koenig zarte, kraftvolle, virtuose Tracks - schillernd wie ein Kaleidoskop.

Weitere Höhepunkte an der Hörbar sind u.a. Paris Combo, Jack Johnson, Dota, Imarhan und Ry Cooder.

Altmeister Chris Hopkins spielt erneut mit einigen seiner talentiertesten Zöglinge, live aufgenommen bei den "Kemnade Swing Nights" auf Burg Kemnade im Ruhrtal, und die "Young Lions" zeigen erneut, was sie alles drauf haben. Das ist Old-School-Swing vom Feinsten mit jede Menge Klassikern.

"Healing voices" - heilende Stimmen - verspricht uns das Album der belgisch-ghanaischen Sängerin und Multiinstrumentalistin Esinam und des südafrikanischen Sängers und Gitarristen Sibusile Xaba. Sehr perkussions- und gesangsbetont, mit afrikanisch-minimalistischen Gitarren-Riffs und gelegentlichen Flötenklängen mit 70-er Jahre Ethno-Jazz-Touch. Moderne Trance-Musik mit Sogwirkung, manchmal durchaus avanciert und fordernd in seiner kompromisslosen Reduziertheit.

Bei dem Namen Bombadil horchenTolkien-Fans natürlich auf, denn: im Herr der Ringe-Universum ist "Tom Bombadil" eine mysteriöse und mächtige Figur. Die Band gleichen Namens stammt nicht aus Mittelerde, sondern aus dem Unistädtchen Durham in North Carolina.

Bobby Guttenberger, David Klüttig und Kolja Legde sind Die Drahtzieher - drei Männer, die virtuos ihre Strings bearbeiten. Ihre Mission: das Erbe des Sinti Jazz hoch- und inspiriert weiterleben zu lassen. Wir hören in ihr neues Album "Mer Diga Men" rein.

Mayra Andrade gilt vielen als DIE First Lady der kapverdischen Musik. Geschmeidig und elegant besingt sie aus dem selbstgewählten Exil heraus die Schönheit dieser Inselgruppe im Atlantik. Elias Hector alias Elih, ein Künstler aus Hamburg richtet mit schlichten Songs zur Ukulele den Blick auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens und Miriam Hanika (aus dem Vogelsberg stammend!) verbindet im Duett mit Altmeister Konstantin Wecker Poesie und Politik, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.

Royal Street Orchestra - das klingt nach Metropole, Breitwand-Format und nach der großen weiten Welt. Tatsächlich reden wir hier von neun Musikern, die sich 2009 zu einer Band zusammengefunden haben - in Wuppertal. Aber die große weite Welt kann man trotzdem hören in ihrer Musik, klassischer Bogenstrich trifft auf Roma-Musik, Progrock auf Balkanfolk. Jetzt hat sich das Royal Street Orchestra erneut stilistisch gehäutet und den lang gehegten Wunsch nach der Zusammenarbeit mit einem "echten" Orchester verwirklicht: "Metamorphose" heißt das neue Album, eingespielt zusammen mit der Kammerphilharmonie Wuppertal.

Al Jones ist ein Veteran der europäischen Bluesszene. Als Sohn eines amerikanischen GIs in der Oberpfalz geboren, hat er im Blues schnell die Wurzeln auch seiner eigenen Biografie gefunden. Seit den 80er Jahren tourte er mit seiner Band durch Europa und spielte mit den ganz Großen: B.B. King, Johnny Winter, Champion Jack Dupree, Louisiana Red und vielen anderen. Al Jones hat mitgeholfen, den amerikanischen Blues in Deutschland populär zu machen. Jetzt, mit über 70, hat er noch mal einige seiner Lieblingssongs aus der Bluesgeschichte zusammengetragen für ein authentisches, schnörkelloses Bluesalbum: „Still in Charge“ trägt schon im Titel die Botschaft, dass mit ihm noch immer zu rechnen ist!