Jürgen Wagner über die Vorteile der Digitalisierung beim größten Autofahrerclubs Österreich.
Mit 2,3 Millionen Mitgliedern ist der ÖAMTC der größte heimische Autofahrerclub, der österreichweit über insgesamt 113 Stützpunkte, acht Fahrtechnik-Zentren und 16 Notarzthubschrauber-Standorte verfügt. Schon früh hat man die Möglichkeiten und Vorteile der Digitalisierung erkannt, sukzessive investiert und in den vergangenen Jahren auch im Sinne der Kunden mit verschiedenen Services und Apps ein breites Portfolio aufgebaut. Doch die Chancen der Digitalisierung werden nicht nur für Kunden genutzt sondern sind auch ein wichtiger Teil im Bereich der Schulung von Mitarbeitern. Da die Berufsbilder beim ÖAMTC natürlich sehr unterschiedlich sind – vom Techniker über den Versicherungskaufmann bis hin zur Reisebüroleiterin – stellt diese eine besondere Herausforderung dar. Um hier immer am Puls der Zeit agieren und der kontinuierlichen Weiterentwicklung von digitalen Services Rechnung tragen zu können, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter speziell geschult.
„Wir bieten für unsere Mitarbeiter in der ÖAMTC Vorarlberg Akademie extra einen sogenannten ,digi-fit‘-Lehrgang an“, informiert Jürgen Wagner vom ÖAMTC in Vorarlberg im VOL.AT-Interview. „Es geht darum, wie unsere Mitarbeiter die neuen Technologien unseren Mitgliedern erklären, beibringen oder einfach helfen können.“ Bei allen Anstrengungen rund um das Thema Digitalisierung beim ÖAMTC stehe allerdings immer der Nutzen für die Mitglieder oder das Unternehmen selbst im Vordergrund.
Die E-Mail spielt beim ÖAMTC nach wie vor eine gewichtige Rolle, wenn es um den direkten Kontakt und Dialog mit den Mitgliedern geht. Es sei für viele Mitglieder noch immer der primäre Weg um mit den Experten des Autofahrerclubs in Verbindung zu treten, egal ob es sich um einen Beschwerde, Lob oder technische Anfrage handelt. „Wir bearbeiten alle eingehenden E-Mails nach Möglichkeit noch am gleichen Tag oder spätestens am nächsten Arbeitstag. Hier haben wir uns selbst sehr hohe Qualitätsmaßstäbe gesetzt, die auch kontrolliert werden, aber immer im Sinne des Mitarbeiters und Nutzers“, konstatiert Wagner. Zudem werden auch soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und Twitter verwendet um zu kommunizieren oder Service-Nachrichten zu verbreiten.
Im Zentrum des digitalen Portfolios steht neben der klassischen Homepage sicher die ÖAMTC-App, die für Mitglieder mit zahlreichen Vorteilen aufwartet. Wo kann man am billigsten Tanken? Gibt es einen Stau oder eine Baustellensperre auf meinem Weg nach Hause oder wo befindet sich der nächste Parkplatz? Diese und weitere Services bietet die App auf einen Blick an. Mitglieder können zudem ihre ÖAMTC-Daten hinterlegen und im Notfall mit nur einem Klick Hilfe anfordern. Besonders beliebt sind aber auch sogenannte „Special Interest“-Apps wie „Meine Reise“ mit Checklisten-, Reisekasse- und Routen-Funktion, „Führerschein-Test“, „Drohnen-Info“ oder „Fahrrad-Champion“.
Im Vorjahr hat der ÖAMTC mit Smart Connect einen neuen digitalen Service entwickelt. Damit können auch ältere Fahrzeuge über eine OBD-Schnittstelle mit Hilfe eines Connectors zum Connected Car werden. „Man kann seine Fahrzeugdaten direkt am Smartphone abrufen. In der App werden die Vitaldaten des Autos anzgeigt, wie zum Beispiel der Batteriestand, Reifendruckkontrolle oder man kann es auch als Fahrtenbuch verwenden“, erklärt Wagner. „Dabei ist uns besonders wichtig, dass die Daten in den Händen der Kunden bleiben. Wir speichern diese nicht und löschen sie wieder“, so der ÖAMTC-Experte abschließend.
Was Jürgen Wagner zum Thema Datenschutz für Mitglieder, warum die Homepage so wichtig ist und wie der ÖAMTC Chatbots einsetzt, gibt’s im ausführlichen Video-Interview und Podcast auf VOL.AT zum Nachsehen und Nachhören.