Feature von Elisabeth Weilenmann. August 2018. Ich stehe in meinem Garten am Land. Mein Vater hilft mir, ein Hochbeet zu bauen. Es ist trocken. Zu trocken. Eine Steppe. Es ist der Sommer, in dem man in Deutschland vereinzelt ausgetrocknete Flüsse zu Fuß durchqueren kann, der Sommer, in dem sich Greta Thunberg zum ersten Mal an einem Freitag auf die Straße setzt. Ich beginne, mich einzulesen. Ich lese von zig Millionen Klimaflüchtlingen in naher Zukunft, ich lese von apokalyptischen Szenarien, ich lese von harten Fakten. Ich verleugne, gehe auf Demos, kaufe im Biosupermarkt, versuche mich in meiner Blase zurechtzufinden. Drei Jahre brauche ich, um mich dem Thema ernsthaft zuzuwenden, es zuzulassen, es wirklich wahrzunehmen. Und ich schöpfe bei aller negativer Faktenlage Hoffnung.